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Die digitale Abformung in der Implantologie

Die Implantatversorgung ist eine wichtige und komplexe Behandlungsmethode in der Zahn-, Mund-, und Kieferheilkunde. In Deutschland werden laut einer Schätzung der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) jährlich etwa eine Million Implantate inseriert.

Eine besondere Schwierigkeit liegt in der Versorgung abgewinkelter Komplexversorgungen. Für einen langfristigen Verbleib eines Implantats ist, neben einer gewebeschonenden chirurgischen Vorgehensweise, Material, Oberfläche und Konstruktion der Implantate, auch die Gestaltung der späteren prothetischen Versorgung maßgebend. Die Abformung ist dabei ein entscheidendes Glied im Herstellungsprozess der nach der Implantation folgenden prothetischen Versorgung.

Bei der Abformung von implantatgetragenem Zahnersatz kommt der Übertragung der Mundsituation wegen der mangelnden Eigenbeweglichkeit der osseointegrierten Implantate eine besondere Bedeutung zu. Die konventionelle Abformung ist dabei immer noch Standard in der täglichen Praxis. Sie ist jedoch mit zahlreichen material- und methodenbedingten Fehlerquoten behaftet.

Fazit

Die digitale Abformung sollte heute aus der Praxis nicht mehr wegzudenken sein. Sie bietet in vielen Bereichen deutliche Vorteile gegenüber der analogen Abformung. Gerade in der Implantatabformung ist es wünschenswert, dass sich diese Art der Abformung weiter durchsetzt. Bei größeren implantatgetragenen Restaurationen ist aber noch Forschungsarbeit nötig. So gilt es wissenschaftlich zu klären, inwieweit Form, Oberflächengestaltung, Material und Größe der Scanbodies Einfluss auf die Qualität der Scanergebnisse und des anschließenden Matchingprozesses im Labor haben.

Allerdings stellt die Abformung im Hinblick auf die erreichbare Genauigkeit der Restauration nur einen Mosaikstein in einer Prozesskette dar, viele klinisch- und herstellungsbedingte Parameter können das Ergebnis stark beeinflussen. Dazu spielt das individuelle Geschick des Zahnarztes und des Zahntechnikers eine große Rolle. Ebenso wichtig wie die Genauigkeit des Scans sind daher auch der anschließende digitale Workflow und die eingesetzten Materialien.

Autor

Dr. Ingo Baresel

  • 1996 Approbation nach Studium der Zahnmedizin an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen
  • 1999 Niederlassung in der Gemeinschaftspraxis Drs. Wolfgang, Ingo und Jens Baresel, Cadolzburg
  • 2000 Promotion zum Dr. med. dent. Fachgebiete: Parodontologie, Kiefer- orthopädie
  • 2014 Gründung der Deutschen Gesellschaft für digitale orale Abformung (DGDOA)
  • Vorträge und Artikel zum Thema digitale Abformung

praxis.baresel@googlemail.com

info@dgdoa.de

www.dr-baresel.de