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Durchmesserreduzierte Implantate im Molaren- und Prämolaren Bereich

Die horizontale Alveolarfortsatzatrophie nach Zahnverlust ist eine häufige Beobachtung in der zahnärztlichen Praxis. Zur Behandlung der knöchernen Alveolarfortsatzatrophie stehen zahlreiche Augmentationstechniken, wie u.a. die Alveolarkammspreizung, der Einsatz von blockförmigen Knochentransplantaten sowie die gesteuerte Knochenregeneration (GBR) zur Verfügung [Chiapasco, et al., 2009, Milinkovic und Cordaro, 2014, Scipioni, et al., 1994].
Das größte Problem bei Anwendung dieser Techniken sind die häufigen chirurgischen Eingriffe, die verlängerte Einheilzeit und die zusätzlichen Kosten für den Patienten [Bravi, et al., 2007, Elnayef, et al., 2015]. Die Alveolarkammspreizung führt zu geringen Komplikationsraten und hohen Implantatüberlebensraten, und ist in den Fällen indiziert, in welchen die bukkale und orale Kortikalis des Aveolarfortsatzes eine Mindeststärke von ≥ 1,0 mm hat und trabekulärer Knochen zwischen den beiden Knochenplatten vorhanden ist [Bravi, et al., 2007]. Die häufigsten Komplikationen wurden nach Alveolarkammspreizung im Unterkiefer beobachtet.

Zusammenfassung

Hintergrund:

Der Einsatz durchmesserreduzierter Implantate stellt eine Alternative zu augmentativen Verfahren bei horizontaler Resorption des Alveolarfortsatzes dar. Bislang fehlen Langzeituntersuchungen zu durchmesserreduzierten Implantaten (Narrow Diameter Implants, NDI) mit einem Durchmesser von < 3,0 mm.

Zielstellung:

Die Auswertung der Langzeitergebnisse nach Versorgung mit NDI mit einem Durchmesser von 2,5 mm und Verblockung mit Standardimplantaten im Rahmen von Brückenversorgungen im Molaren- und Prämolarenbereich.
Material und Methode:

Die Behandlungsunterlagen von Patienten, die bis Juli 2005 mit mindestens einem zweiteiligen NDI mit einem Durchmesser von 2,5 mm versorgt worden waren, wurden retrospektiv analysiert.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 15 NDI bei elf Patienten mit einem mittleren Alter von 53,15 ± 9,2 Jahren zum Zeitpunkt der chirurgischen Intervention eingesetzt. Von den elf Patienten waren zehn weiblichen Geschlechts und das mittlere Alter lag bei 54,18 ± 4,2 Jahren. Die Länge der Implantate betrug 11,5 bis 15,0 mm. Der mittlere krestale Knochenverlust lag mesial bei 0,93 ± 0,82 mm und distal bei 0,95 ± 0,90 mm. Während des Follow up ging keines der Implantate verloren und die Überlebensrate betrug 100,0 %.

Schlussfolgerungen:

Der Einsatz von NDI im Seitenzahnbereich und ihre Verblockung mit Standardimplantaten mittels Brückenrekonstruktionen führen zu guten klinischen langzeitergebnissen.

Schlüsselworte:

Durchmesserreduzierte Implantate, zweiteilige Implantate, Langzeitergebnisse, festsitzende Brücken, Implantatüberleben.

Fazit

Durchmesserreduzierte Implantate führen zu einer geringeren Patientenmorbidität als eine konventionelle Implantattherapie in Kombination mit augmentativen Verfahren und können alternativ und vorhersehbar bei Patienten mit einer starken horizontalen Resorption des Ober- und Unterkieferalveolarfortsatzes eingesetzt werden. Wenn NDI miteinander verblockt werden, werden lateral wirkende Kräfte reduziert, wodurch die Risiken für krestale Knochenverluste im Implantatbereich ebenfalls reduziert werden können.

Klinischer Zustand nach Abschluss der implantatprothetischen Versorgung

Autor

Dr. Eduardo Anitua

Eduardo Anitua-Stiftung

  • Privatpraxis für orale Implantologie, Eduardo Anitua-Stiftung, Vitoria, Spanien
  • Klinischer Wissenschaftler, Eduardo Anitua-Stiftung, Vitoria, Spanien
  • Institut für Regenerative Medizin und orale Implantologie – UIRMI (UVP/EHU-Eduardo Anitua-Stiftung) Vitoria, Spanien

Korrespondenzadresse

Dr. Eduardo Anitua
Eduardo Anitua-Stiftung
Jose Maria Cagigal 19
01007 Vitoria, Spanien
Tel: +34 9451 160653
Mail: eduardoanitua@eduardoanitua.com.