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Herstellung von implantatgetragenen Deckprothesen auf präfabrizierten Stegen

Technik und Fallvorstellung

Die Herstellung von implantatgetragenen Versorgungen mit einem passiven Sitz, der Vereinfachung des Vorgehens im Dentallabor und die Minimierung von Fehlern ist oft eine Herausforderung.

Bei einer Sofortbelastung ist die Erfüllung dieser Anforderungen noch wichtiger, da die Versorgung im Labor so schnell wie möglich angefertigt werden muss und die möglichen Belastungen, die durch eine schlechtsitzende Rekonstruktion entstehen, kritischer sind1,2.
Daher ist es vorteilhaft, einfache Versorgungsmöglichkeiten für eine implantatgetragene Prothese (komplett oder partiell) zu haben, die sowohl für eine Sofortbelastung als auch für eine progressive oder konventionelle Belastung geeignet sind.

Darüber hinaus hat das hier vorgestellte System aus präfabrizierten Stegsegmenten die Besonderheit, dass sie mittels eines dafür entwickelten Klebers kalt fixiert werden können, was ein Schweißen überflüssig macht, die Kosten reduziert und auch den Bedarf an Geräten im Labor reduziert.

Klinischer Fall

Die vorgefertigten Stegsegmente sind so konzipiert, dass sie auf Multi-im Distanzhülsen eingesetzt werden können. Daher werden die Distanzhülsen (je nach Gingivahöhe) so ausgewählt, dass sie im nicht-ästhetischen Bereichen leicht supragingival (0,5 – 1 mm) bzw. in den Bereichen mit höheren ästhetischen Anforderungen äquigingival liegen.

Anschließend wird direkt von den Distanzhülse eine Abformung angefertigt und ein Arbeitsmodell mit dem Laboranalogen der Distanzhülsen hergestellt (Abbildung 1a – 1c).

Auf dem Modell wird ein Wax-up und danach ein Silikonschlüssel hergestellt, der dabei hilft, die Position der Zähne in Relation zu den vorgefertigten Elementen zu ermitteln (Abb. 2). Die präfabrizierten Stegelemente werden mit Laborschrauben fixiert und die erforderliche Höhe und die Platzverhältnisse mithilfe des Wax-ups und des Silikonschlüssels ermittelt, sodass auch das Austrittsprofil der Schrauben bekannt ist. Abschließend wird die Prothetik eingesetzt und mit Schrauben fixiert (Abbildungen 3 und 4).

Danach wird die notwendige Höhe der Zylinder markiert (Abbildung 5) und diese entsprechend gekürzt (Abbildung 6).

Danach wird das passende Stegsegment für die Befestigung an den seitlichen Kugeln ausgewählt, entsprechend gekürzt und eingepasst (Abbildung 7).

Nachdem das erste horizontale Segment angepasst wurde (Abbildung 8), wird mit dem Silikonschlüssel überprüft, ob es genügend Platz für die Anfertigung der Prothese lässt (Abbildung 9). Zur Verbindung der Segmente kann eine Kaltschweißung oder ein dafür geschaffener Kleber verwendet werden. Nachdem alle Elemente und fest miteinander verbunden wurden, wird die Prothese hergestellt.

Die Elemente können auf ihrer Oberfläche mit Mikroretentionen versehen werden, um ihre Verbindung mit der Prothese zu optimieren (Abbildung 10).

Der Steg kann auch mit Opaquer beschichtet werden, um eine bessere Ästhetik zu erreichen (Abbildung 11). Nach diesem Schritt wird die Prothese mithilfe des Silikonschlüssels des Wax-ups auf dem Steg angefertigt, wodurch die Position der Zähne gemäß der endgültig geplanten Okklusion ersichtlich wird (Abbildungen 12 und 13).

Bildbeschriftungen im Vollbildmodus

Schlussfolgerung

Mit einer präfabrizierten Stegversorgung kann man schnell, einfach und präzise einen passiven Sitz erreichen und Restaurationen für die Sofortbelastung oder konventionelle Prothetik herstellen. Zudem gibt diese Technik Dentallaboren mit geringerer Ausstattung die Möglichkeit, Restaurationen herzustellen, ohne mit größeren Kostenpositionen rechnen zu müssen.

Dr. Eduardo Anitua

  • Privatpraxis für orale Implantologie, Institut Eduardo Anitua, Vitoria, Spanien.
  • Klinische Forscher, Stiftung Eduardo Anitua, Vitoria, Spanien.
  • Universitätsinstitut für regenerative Medizin und orale Implantologie – UIRMI (UPV/EHU-Fundación Eduardo Anitua), Vitoria, Spanien.

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