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Hohe Sicherheit durch Guided Surgery bei Aplasie der beiden oberen Inzisivi

Nicht angelegte obere laterale Inzisivi im bleibenden Gebiss sind mit einer Prävalenz von einem bis zwei Prozent [12] kein ungewöhnlicher Defekt und vermutlich erblich bedingt [4]. Als Therapie einer solchen kongenitalen Aplasie kommt neben der prothetischen Versorgung mit konventionellem Zahnersatz oder einem kieferorthopädischen Lückenschluss auch die implantatprothetische Versorgung in Frage [8]. Diese Versorgungsform wird durch zahlreiche Berichte gestützt [2,6,-9,11,13]. Ein ausschlaggebender Aspekt für eine implantatprothetische Lösung ist jedoch das Alter des Patienten. Bei noch nicht abgeschlossenem Wachstum der Alveolarfortsätze besteht das Risiko, dass es im Laufe der weiteren Vertikalentwicklung des Alveolarfortsatzes zu einer Infraposition des Implantats kommt [1,3].

Besonders im Frontzahnbereich ist für einen Patienten primär die Ästhetik der Maßstab für die Akzeptanz des Behandlungsergebnisses. Neben der funktionellen ist daher die ästhetische Integration des implantatgestützten Zahnersatzes sowie der umgebenden Weichgewebe die eigentliche chirurgische und prothetische Herausforderung, zumal eine Aplasie je nach Vorbehandlung aufgrund fehlender Wachstumsinduktion und früher Resorption mit hart- und weichgeweblichen Defiziten einhergehen kann.

Entscheidende Parameter für einen ästhetischen Behandlungserfolg in der ästhetisch relevanten Zone sind die absolute und relative Größe der Zahnkronen, der gingivale Biotyp, die Qualität und Quantität der periimplantären Mukosa (Präsenz, Kontur, Morphologie und Farbe), der Erhalt oder die Wiederherstellung deutlich ausgeprägter Interdentalpapillen und ein girlandenförmiger Verlauf des Gingivalsaums. Das setzt einen langfristigen Erhalt des periimplantären Knochenniveaus mit ausreichender Knochenlamelle zwischen Implantat und Zahn voraus. Das wiederum bedingt ein exakt und präzise positioniertes und ausgerichtetes Implantat unter Einhaltung der Mindestab- stände [14]. Für alle diese Erfordernisse bietet die navigierte Implantologie (Guided Surgery) ein Höchstmaß an Sicherheit.

Fazit

Entscheidend für den angestrebten, ästhetischen und funktionellen Behandlungserfolg sind neben einem entsprechenden Weichgewebemanagement die Befundung und Risikoanalyse mit bildgebenden Verfahren und einer darauf aufbauenden Planung der Implantatposition in mesio-distaler und orovestibulärer Ausrichtung sowie der Insertionstiefe. Ein Workflow mit DVT- basierter Planung und schablonengeführter Implantation sowie eine Versorgung mit vollkeramischen Einzelkronen lässt auch bei einer Aplasie der oberen Inzisivi eine seriöse Vorhersagbarkeit des funktionellen und ästhetischen Ergebnisses zu. Vorausgesetzt, das verwendete Implantatsystem und seine prothetischen Komponenten weisen keine Limitationen auf.

Autor

Dr. med. dent. Tim Übermuth, M.Sc.

  • 1999 Promotion im Fach Zahnheilkunde an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (3D-CT Untersuchung am Schweinekiefer)
  • 2004 Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie (BDIZ, DGI)
  • 2010-2011 „Master of Science in Oral Implantology“ (DGI)
  • 2011 Erteilung des Patentes DE 10 2008 058 305 B4 für ein neuartiges implantatprothetisches Konzept
  • 2014 Leitung „DGI-Qualitätszirkel Celle“

praxis@dr-uebermuth.de

www.dr-uebermuth.de