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Implantate und chronische Parodontitis

Bei Patienten mit chronischer Parodontitis Implantate zu setzen, erfordert ein genau abgestimmtes Vorgehen. Besonders die Bestimmung der Risikofaktoren, die Aufklärung und aktive Einbindung der Patienten sowie ein umsichtiges Vorgehen sind dabei von großer Bedeutung für den langfristig stabilen Erfolg einer implantatprothetischen Behandlung.

Der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V 2016) zufolge nimmt die Zahl der Menschen mit Parodontalerkrankungen in Deutschland weiter ab. Dennoch ist jeder zweite jüngere Erwachsene von einer parodontalen Erkrankung betroffen, eine moderate Parodontitis weisen 42 Prozent auf. Jeder Zehnte leidet an einer schweren Form der Parodontitis.

In der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen ist bereits jeder Fünfte betroffen. Ab 75 Jahren haben schließlich neun von zehn Menschen eine moderate bis schwere Form einer Parodontopathie [2]. Die weitgehende Übereinstimmung der Erreger einer Periimplantitis mit einer chronischen progressiven Parodontopathie ist nachgewiesen [3]. Die allgemeine Prävalenz der Periimplantitis wurde von Mombelli et al. (2012) mit 20 Prozent aller Implantatpatienten und 10 Prozent aller Implantate beschrieben [4]. Schlechte Mundhygiene, Parodontopathien, Diabetes und Rauchen stellen dabei gravierende Risikofaktoren bei der Entstehung dieser periimplantären Erkrankungen dar [5].

Fazit

Die Behandlung von Patienten mit chronischer Parodontitis kann demnach bei sehr guter Vorbehandlung, engmaschigem Recall und guter Mundhygiene mit festsitzendem Zahnersatz auf Implantaten erreicht werden. Patienten mit behandelter Parodontitis haben eine nur leicht verminderte Langzeitprognose der Implantate zu erwarten. Die konsequente Extraktion nicht erhaltungswürdiger Zähne und die Behandlung von vorhandenen Entzündungen sind für eine gute Osseointegration der Implantate essentiell.

Die Verwendung von kurzen Implantaten mit angemessenem Durchmesser ermöglicht bei stark reduziertem Knochenangebot eine implantatgestützte Versorgung. Die 11. Europäische Konsensuskonferenz (EuCC) liefert hier ein Update zum Umgang mit kurzen Implantaten bei reduziertem Knochenangebot. Kurze Implantate mit sechs bis acht Millimetern sind eine verlässliche Therapieoption gegenüber den Risiken bei der Anwendung von aufwendigen augmentativen Verfahren.

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Dr. med. dent. Igor-Michael Borrmann, M.Sc. Oral Implantologie, M.Sc. Parodontologie

Studium der Zahnheilkunde in Würzburg
1990 Gründung der Praxisklinik Kornwestheim
2009 Master of Science in Oral Implantologie
2017 Master of Science in Parodontologie
2000 Gründung eines Fortbildungszentrums für Zahnärzte
info@drborrmann.de
www.drborrmann.de

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Dr. med. dent. Ulrike Markmann

Studium der Zahnheilkunde in Freiburg
Seit 2015 angestellt in der Praxis Dr. Borrmann
Schwerpunkte Implantologie, Endodontie, Ästhetische Zahnheilkunde
info@drborrmann.de
www.drborrmann.de