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Implantatprothetische Versorgung mit Weich- und Hartgewebeaugmentation nach Frontzahntrauma

Ein ansprechendes ästhetisches Resultat ist bei einer Implantation im Frontzahnbereich oft nur unter erschwerten Bedingungen zu erreichen. Vor allem dann, wenn – wie im vorliegenden Fall – der Patient nach einem unfallbedingten Verlust von Zahn 11 einen massiven mehrwandigen, horizontalen und vertikalen Kammdefekt bis unmittelbar zum Nasenboden aufweist und umfangreiche Weich- und Hartgewebeaugmentationen notwendig sind. Mitentscheidend für den Behandlungserfolg sind patientenseitig die Einsicht in die notwendigen Schritte und seine darauf gründende Mitwirkung an einem Vorgehen in mehreren, exakt aufeinander abgestimmten Therapieschritten. Nur so lassen sich die Risiken für einen Misserfolg verringern und das gewünschte Behandlungsziel erreichen.

Therapieaspekte

Grundvoraussetzung für eine Implantattherapie, die unter funktionalen wie ästhetischen Aspekten als zumindest zufriedenstellend betrachtet werden kann, sind ausreichende und langzeitstabile hart- und weichgewebliche Strukturen. Liegt ein massiver Knochendefekt vor, kann erst nach risikobehafteten Augmentationen implantiert und versorgt werden. Eine schonende Alternative zum autologen Knochen sind frei konstruierbare, allogene Knochenblöcke, da keine Entnahmemorbidität besteht. Doch selbst dann lässt sich der Ausgang der Behandlung nicht seriös voraussagen. Zu viele Faktoren bedingen ein „perfektes“ Ergebnis.

Fazit

Derartig komplexe Fälle erfordern vom Behandler hinreichende Erfahrungen in der rekonstruktiven Chirurgie von Hart- und Weichgewebe und deren biologischen Grundlagen. Dann kann bei mehrwandigen, massiven Defekten mit frei gestaltbaren allogenen Knochenblöcken als Augmentat das Risiko einer postoperativen Morbidität beim Patienten reduziert werden. In solchen Situationen empfiehlt sich ein phasenweises Vorgehen, wobei zunächst ausreichend Weichgewebe für die spätere Augmentation mit einem voluminösen Knochenblock geschaffen wird. Nach angemessener Einheilung erfolgt die in dreidimensionaler Richtung korrekte Implantation mit einem separaten, zweizeitigen Eingriff. Mit diesem Vorgehen kann dem Patienten ein ästhetisch ansprechendes Behandlungsergebnis in Aussicht gestellt werden. Demgegenüber ist das Ergebnis einer zeitgleich mit der Implantation durchgeführten Knochenaugmentation bei einem derart voluminösen Knochendefekt nicht sicher vorhersehbar. Neben dem Mikro- und Makrodesign des Implantats sind dabei ein engmaschiges Recallprogramm und eine gute Adhärenz des Patienten weitere Schlüsselfaktoren für stabile Langzeitergebnisse.

Autor

Dr. Tim Übermuth M.Sc.

  • 1999 Promotion im Fach Zahnheilkunde, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • 2004 Tätigkeitsschwerpunkt Implan- tologie (BDIZ/DGI)
  • Master of Science in Oral Implanto- logy (DGI) 2010/11
  • 2011 Erteilung des Patents DE 10 2008 058 305 B4 (implantat-prothetisches Konzept)
  • Leiter DGI-Qualitätszirkel, Celle
  • Referent für augmentative Oralchirurgie, Guided Surgery und Implantatprothetik

praxis@dr-uebermuth.de

www.dr-uebermuth.de