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Langzeitergebnisse von einteiligen Zirkoniumdioxidimplantaten zur Einzelzahnversorgung

Als Zahnmediziner sieht man sich bei der Behandlung von Patienten zahlreichen Entscheidungen gegenübergestellt. Bei der Zahnlückenversorgung bestand die Überlegung noch vor einigen Jahren darin, diese abnehmbar oder festsitzend mithilfe einer Brückenkonstruktion oder Teilprothesen zu gestalten. Das Repertoire
wurde durch die Möglichkeit der Implantation ergänzt.

Trotz intensiver Suche nach Alternativen (Aluminiumoxid und Vitallium) blieb bei der Materialwahl kein großer Entscheidungsspielraum [1, 2]. Bereits jahrzehntelang sind es Implantate aus Reintitan, welche zur Verankerung von Einzelzahnkronen, Brücken, festsitzenden oder abnehmbaren Versorgungen ganzer Kiefer inseriert werden [3, 4].

Mittlerweile gibt es eine Wahlmöglichkeit. Zirkoniumdioxid kristallisierte sich aufgrund seiner Materialeigenschaften, meist in Form von Yttrium- stabilisiertem Zirkoniumdioxid, als mögliche Alternative heraus [5, 6, 7]. Vor allem aufgrund des immer häufiger geäußerten Patientenwunsches nach metallfreien Versorgungen rückt die Notwendigkeit einer Alternative in den Vordergrund. Obwohl Titanunverträglichkeiten kontrovers diskutiert werden [8, 9, 10, 11, 12] scheint es auch abgesehen vom Patientenwunsch Indikationen für Implantate aus Alternativmaterialien zu Reintitan zu geben.

Darüber hinaus könnten Keramikimplantate aus Zirkoniumdioxid aufgrund ihrer zahnähnlichen Farbe im ästhetischen Bereich, im Speziellen bei Patienten mit dünnem Gingivatyp, gegenüber Titanimplantaten auch kosmetische Vorteile bringen [13, 14]. Die eindeutige wissenschaftliche Evidenz hierfür steht jedoch noch aus.

Konklusion

Das Implantatmaterial Zirkoniumdioxid kann mittlerweile als ernstzunehmende Alternative zu Titan bezeichnet werden. Es scheint, dass einteilige Implantate aus Zirkonium-dioxid provisorisch adhäsiv sofortversorgt werden können. Aufgrund zu geringer Fallzahl muss das vorgestellte Protokoll jedoch noch als experimentell angesehen werden.

Autorin

Dr. med. dent. Elisabeth Amberger

  • 2006-2015 Diplomstudium Zahnmedizin (O203), Medizinische Universität Graz
  • März 2015 Diplomprüfung Zahnmedizin (O203), Medizinische Universität Graz
  • Seit Mai 2015 Vertretungstätigkeit in verschiedenen zahnärztlichen Ordinationen
  • Seit 2015 Doktoratsstudium der medizinischen Wissenschaft (O790), Medizinische Universität Graz
  • Seit Okt. 2015 Externe Lehrbeauftragte an der Universitätsklinik für Zahnmedizin und Mundgesundheit, Abteilung für
    Zahnerhaltung, Parodontologie und Zahnersatzkunde
  • 2015-2016 Lehrtätigkeit im Rahmen des Moduls 15 – „Gesundheit und Gesellschaft“

elisabeth.amberger@medunigraz.at

www.medunigraz.at