hero-ribbon

Neuigkeiten zur IDS hier auf www.frag-pip.de

Laterale Augmentation mit modifizierter autologer Schalentechnik

Eine Fallstudie von Prof. Dr. med. dent. Michael Stimmelmayr
Versorgung einer verengten Oberkieferfrontzahnlücke 

Die 49-jährige Patientin wurde von ihrer Hauszahnärztin sechs Monate nach Entfernung der Zähne 11 und 21 in unsere Sprechstunde überwiesen. Die Patientin berichtete, dass sie im Alter von sechs Jahren ein Frontzahntrauma mit Verlust der Zähne 52, 51, 61, 62 und einer Oberkiefer-Alveolarfortsatzfraktur erlitten hatte. Laut Angaben der Patientin wurden die Lücken regio 12, 22 mittels KFO-Therapie geschlossen und die Zähne 11, 21 – welche durch das Frontzahntrauma geschädigt wurden – im frühen Erwachsenenalter mit Kronen versorgt.

Die Situation der Patientin wurde fotografisch von der ersten Vorstellung in unserer Praxis (Abb. 1-3) über den chirurgischen Eingriff zur Augmentation des Kieferkamms (Abb. 4-13) die Implantatinsertion (Abb. 14-20), die Freilegung und Eingliederung des therapeutischen Zahnersatzes (Abb. 21-27) bis zur Eingliederung des definitiven Zahnersatzes (Abb. 28-34) dokumentiert.

Abb 1: Lippenbild mit ästhetisch insuffizienter provisorischer Versorgung.

Abb 2: Intraorale Ausgangssituation mit Interimsersatz zum Ersatz der Zähne 11, 21.

Abb 3: Nichtanlagen der Zähne 12, 22 fehlende Zähne 11, 21 und mäßige Mundhygiene.

Abb 4: Intraoperativ erkennbares, laterales Knochendefizit.

Abb 5: Anbringung einer mittig geschlitzten, gebogenen, autologen Knochenschale, entnommen am linken Kieferwinkel.

Abb 6: Mittels Knochenmühle (Mondeal) ausgedünnte und mit Schrau- ben des Q-Bone-Systems (Trinon) angebrachte Knochenschale.

Abb 7: Defektauffüllung mit Knochenspänen (gewonnen bei der Kno-chenausdünnung) und Eigenblut.

Abb 8: Abdecken des Augmentates mit Kollagenmembran (Bio-Gide, Geistlich) …

Abb 9: … und aPRF-Membranen (Mectron).

Abb 10: Lappenmobilisation und spannungsfreier Wundverschluss mit horizon- talen Matratzen- (5-0 Nylon) und Einzelknopfnähten (6-0 Mopylen).

Abb 11: Postoperatives OPG.

Abb 12: Reizlose primäre Wundheilung nach zwölf Wochen.

Abb 13: Bukkalansicht des herausnehmbaren provisorischen Interimsersat- zes – ohne Druck auf die Weichteile.

Abb 14: Reentry mit sehr gut regeneriertem Kieferkamm fünf Monate post augmentationem.

Abb 15: Implantatinsertion (Camlog SLPP 3,8/11 mm) mit Positionierungs- schablone für die Pilotbohrung regio 11, 21.

Abb 16: Die Abstände sind sowohl zwischen den Implantaten …

Abb 17: … als auch zwischen den Implantaten und den Nachbarzähnen ausreichend bemessen.

Abb 18: Einbringung eines fibrösen Bindegewebstransplantates (Gaumen) okklusal und bukkal zur Weichgebeverdickung.

Abb 19: Spannungsfreier primärer Wundverschluss ohne vertikale Ent- lastungen.

Abb 20: Postoperatives Röntgenbild.

Abb 21: Reizlose primäre Wundheilung nach zwölf Wochen.

Abb 22: Zustand nach Implantatfreilegung mittels Rollappentechnik – gute Rekonturierung des Kieferkammes ersichtlich.

Abb 23: Bukkalansicht vor ZE-Anfertigung – die ausgeprägte Papilla pala-tina hilft bei der späteren interimplantären Papillengestaltung.

Abb 24: Eingliederung des therapeutischen Zahnersatzes (PMMA auf CAD/ CAM-Titanbasis) mit noch erkennbarer gingivaler Druckanämie.

Abb 25: Röntgenkontrolle des therapeutischen Zahnersatzes.

Abb 26: Therapeutischer Zahnersatz mit guter Papillengestaltung nach zwölf Monaten, stabile keratinisierte bukkale Weichgewebssituation.

Abb 27: Gute Ausformung der Emergenzprofile, komplette Rekonturie- rung des Kieferkammdefektes; Versorgung der Zähne 14, 24 mit Kompositfüllungen.

Abb 28: Herstellung des definitiven Zahnersatzes: Überabformung mit Impregum.

Abb 29: Abnahme des therapeutischen Zahnersatzes, Fixierung von Laboranalogen und Reposition in die Abformung.

Abb 30: Eingliederung der definitiven einteiligen Abutmentkronen, ver- klebt auf CAD/CAM-Titanbasen (ZTM Michael Zangl, Cham).

Abb 31: Röntgenkontrolle der definitiven Versorgung.

Abb 32: Bukkalansicht der definitiven Versorgung.

Abb 33: Okklusalansicht der definitiven Versorgung nach Verschluss der
Schraubenkanäle mit Komposit.

Abb 34: Lachbild einer glücklichen Patientin.

Autor


Prof. Dr. med. dent. Michael Stimmelmayr

  • 1985-1990 Studium der Zahnheilkunde an der Universität Regensburg
  • 1991-1994 Wissenschaftl. Mitarbeiter, Zahnärzt- liche Prothetik der LMU München
  • 1994-1997 Weiterbildungsassistent für Oralchi- rurgie, Praxis für MKG-Chirurgie und Plast. Chirurgie, Prof. Dr. Dr. G.W. Paulus, München
  • 1997-1998 OA, Zahnärztliche Prothetik der LMU München, Leitung Prof. Dr. Dr. h. c W. Gernet
  • 1999 Gemeinschaftspraxis mit Dr. Ulrich Zimmermann, Regensburg
  • 2000 Niederlassung in eigener Praxis in Cham
  • 2013 Habilitation an der Poliklinik für Prothetik der LMU München, Erhalt der Venia legendi
  • Seit 2016 Externer Funktionsoberarzt, Lehrstuhl für zahnärztliche Prothetik der LMU München, Leitung Prof. Dr. Daniel Edelhoff
  • 2017 Außerplanmäßige Professur an der LMU München

Kontaktpraxis@m-stimmelmayr.de
Websitewww.m-stimmelmayr.de