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Orale Rehabilitation mit einteiligen Alveo Line-Zirkonoxidimplantaten

Einteilige Keramikimplantate haben aufgrund ihrer Morphologie genaue klinische Indikationen für das Erreichen einer erfolgreichen ästhetischen und funktionalen Rehabilitation. Insbesondere in spezifischen Situationen stellen Zirkonoxidimplantate eine gute, funktionsstabile und zufriedenstellende Versorgungsoption dar.

Ein 65-jähriger männlicher Patient wurde bei der von Professor Dino Re geleiteten Dentalästhetik-Abteilung des Instituto Stomatologico Italiano der Universität Mailand vorstellig. Er benötigte eine neue Versorgung für mehrere fehlende und einige tief zerstörte Zähne im linken Unterkiefer. Die Wurzelreste 35-37 mussten entfernt werden (Abb. 1, 2). Unter Berücksichtigung des oralen Zustands des Patienten wurde beschlossen, die Wurzelreste zu extrahieren und unmittelbar danach zwei einteilige Zirkonoxidimplantate (whiteSKY Alveo Line, bredent) in regio 35 und 37 zu inserieren.

Das Design der neuen Alveo Line-Implantate verfügt über eine Schulter, bei der sich bei Notwendigkeit Knocheneinbrüche, wie etwa mit der Socket Shield Technik, augmentieren lassen. Resorptionen zwischen den Implantaten und dem postextraktiven Knochen können auf diese Weise vermieden werden. Darüber hinaus ermöglichen die im Molarenbereich verwendeten einteiligen Implantatkörper aufgrund ihrer Stabilität und individuellen Anpassungsfähigkeit ein besseres Emergenzprofil sowie durch das Fehlen der Implantatverbindung beim einteiligen System eine bessere Unterstützung des Knochens.

Planung

Zur Bewertung des verbleibenden Knochenvolumens und der Simulation des Eingriffs wurde eine DVT (3D-Rendering-Software) angefertigt (Abb. 3-5). Es ist zu beachten, dass zum Einsetzen des Implantats eine röntgenologisch beurteilte Knochenhöhe von mindestens acht Millimeter an den knöchernen Strukturen Kieferhöhle, Nasenhöhle oder Unterkieferkanal erforderlich ist. Im mesiodistalen Raum muss zwischen den proximalen Flächen ein Abstand von mindestens 1,5-2 mm zwischen dem Implantat und den benachbarten Zähnen eingehalten werden, um eine interproximale Knochenresorption und den Verlust der Zahnfleischpapille mit daraus resultierenden ästhetischen Problemen zu vermeiden.

Bei der Analyse der dreidimensionalen Rekonstruktion plante der Chirurg die Insertion von zwei einteiligen Keramikimplantaten in den Regiones 35 und 37 (4 x 10 mm, whiteSKY Alveo Line, bredent) (Abb. 6). Angesichts ihrer Morphologie ist bei einteiligen Implantaten sowohl aus ästhetischer als auch aus funktioneller Sicht ein sorgfältiges chirurgisches prothetisches Protokoll von großer Bedeutung, daher stellt die vorliegende Behandlungsplanung in diesen Fällen eine Indikation für die geführte Chirurgie dar. Mit dem Ziel einer verbesserten Präzision wurde der Eingriff mit einer chirurgischen Schablone geplant (Abb. 7).

Eine Woche vor der Operation wurde beim Patienten eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt. Die für die Operation erforderliche Einwilligungserklärung wurde nach ausführlicher Aufklärung über alternative Implantate, Behandlungs- und Versorgungsmöglichkeiten unterschrieben. Die für den Patienten benötigten Medikamente wurden verordnet und für den Eingriff bestellt.

Bildbeschriftungen im Vollbildmodus

Chirurgie

Nach dem Einsetzen der chirurgischen Bohrschablone begann die Definierung der Implantationsstellen durch die Markierung der Stelle mit einem am chirurgischen Handstück montierten Dreikantbohrer unter reichlicher Wasserspülung. Danach wurden mit einem Pilotbohrer und nachfolgend mit kalibrierten Bohrern unter Verwendung dedizierter Anschläge die geplanten Implantatlängen aufbereitet (Abb. 8).

Nachdem die Vorbereitungen für die Bohrungen abgeschlossen waren, wurden die beiden keramischen Implantatkörper ohne Spülung mithilfe eines mechanischen Eindrehwerkzeugs mit kontrolliertem Drehmoment bei niedriger Geschwindigkeit inseriert (Abb. 9, 10). Ziel war es, die Knochenstruktur nicht zu überlasten und den Knochen für eine sofortige Belastung vital zu erhalten. Zur Kontrolle des korrekten Sitzes der keramischen Implantatkörper wurde eine intraorale Röntgenaufnahme direkt nach Implantation gemacht (Abb. 11).

Provisorische Versorgung

Unmittelbar nach der Operation wurde der Patient mit einer auf den Abutments gelagerten provisorischen Prothese vorübergehend versorgt und entlassen. Vorab waren die Verschlusskappen der Implantate mit Acrylharz in die provisorische Prothese eingefügt worden (Abb. 12, 13). Eine horizontale Rille am Abutment vereinfacht das Eingliedern der provisorischen und zugleich die Befestigung der kurz darauf angefertigten definitiven Versorgung (Abb. 14, 15).

Fazit

Die einteiligen Zirkonoxidimplantate der whiteSKY Alveo Line (bredent) sind besonders für die Sofortversorgung/Versorgung von Kieferregionen geeignet, in denen Zähne extrahiert wurden.

Dabei sind insbesondere die Molaren- und Prämolarenbereiche zu nennen. Der einteilige Implantatkörper verfügt über eine hohe Stabilität. Zum optimalen Erhalt der Gewebestrukturen und klinischen Versorgung erhält der Operierende die Wahl zwischen Platz für das Weichgewebe oder Auffüllen der Extraktionsalveole mittels Socket Shield Technik oder PET.

Das whiteSKY Alveo Line trägt zur Verbesserung des Emergenzprofils bei. Seine breite Implantatschulter füllt bei der Sofortimplantation die Extraktionsalveole auf. Die gewebefreundliche Oberfläche bietet optimale Bedingungen für die Anlagerung von Weichgewebe. Zusätzlich gibt das Implantatsystem dem Behandelnden die Möglichkeit, das Implantat entsprechend der Anforderungen des klinischen Falles anzupassen und zu individualisieren.

Prof. MD. MD. Andrea Enrico Borgonovo

  • MD in Medizin und Chirurgie
  • Postgrad. Ausbildung in MKG-Chirurgie, Universität 
Mailand
  • 2000-2005 Lehrbeauftragter, Lehrstuhl für Odontostomat. Spezialchirurgie, Uni Mailand
  • 2009-2015 MD für MKG-Chirurgie, Abt. Oralchirurgie, Klinik für ZMK, Mailand, Abt. Orale Rehabilitation, Leiter der Kieferchirurgie, Abt. Orale Rehabilitation, Universität Mailand
  • 2005-2016 Klinischer Assistenzprofessor an der School of Oral Surgery, Uni Mailand
  • Seit 2015 Gastprofessur, School of Oral Surgery, Universität von Murcia
  • Seit 2016 Ernennung zum Außerord. Professor, Stiftung Lude, School of Oral Surgery, Universität Malta
  • Stellvertr. Leiter Abteilung für ästh. Zahnheilkunde, Universität Mailand mit Spezialisierungauf Rekonstr. Chirurgie/orale Implantologie mit besond. Interesse an metallfreien Rehabilitationen

andrea.borgonovo@unimi.it