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Pfeilervermehrung mit MDI Miniimplantaten bei stark reduziertem Restgebiss

Fallstudie von Adjmal Sheerzoi: Regelversorgung mit drei Teleskopen je Kiefer – Retrospektive Betrachtung nach fünf Jahren

Bei teilbezahnten Patienten mit einem geringen Restzahnbestand und einer konventionellen prothetischen aber unzureichend stabilen Versorgung gilt es abzuwägen, welche chirurgischen oder prothetischen Maßnahmen zu einer Stabilisierung von Prothesen beitragen können. Je nach Verteilung der Restzähne im Kiefer, vorhandener prothetischer Versorgung, möglichen zusätzlichen chirurgischen oder prothetischen Maßnahmen stehen unterschiedliche Versorgungsformen zur Wahl, die nach Berücksichtigung des gesundheitlichen Allgemeinzustandes, des Alters und der individuellen monetären Möglichkeiten mit dem Patienten abgewogen werden müssen.

Miniimplantate Adjmal Sheerzoi
Miniimplantate Adjmal Sheerzoi

Die 54-jährige Patientin stellte sich im Jahr 2013 mit einem parodontal massiv geschädigten Restgebiss in der Praxis vor. Sie wünschte sich eine Komplettsanierung. Je nach Zustand der Restzähne sollte eine nach den im Bundesmantelvertrag der Zahnärzte verankerten Leistungsansprüchen zur vertragszahnärztlichen Versorgung bemessene Neuversorgung angefertigt werden. Diese wollte sie mit einem nicht allzu hohen finanziellen Eigenanteil aufwerten.

Anamnese

Bei der Allgemeinanamnese ergaben sich multiple allgemeinmedizinische Risikofaktoren wie Zustand nach Herzinfarkt, Bluthochdruck sowie eine Raucheranamnese mit einem Konsum von einer Schachtel Zigaretten pro Tag. An Medikamenten nahm die Patientin Gerinnungshemmer (ASS 100), ACE-Hemmer (Ramipril), Betablocker (Atenolol) sowie Statine zur Senkung der Blutfette (Atorvastatin) ein. Die besondere Anamnese der Patientin machte eine umsichtige Planung, ein minimalinvasives Vorgehen und die umfassende Aufklärung über die damit verbundenen Risiken und möglichen Komplikationen notwendig. Die Belastung durch einen Eingriff sowie jegliche mit einem zusätzlichen Morbiditätsrisiko verbundene chirurgische Maßnahme sollten im Sinne der Patientin berücksichtigt und, falls möglich, vermieden werden.

Fazit

Im vorliegenden Patientenfall verfügte die Patientin über Risikofaktoren, die gegen eine Implantation mit Standardimplantaten und eine Knochenaugmentation sprachen. Miniimplantate, wie die der condent GmbH, stellen eine sichere und gesundheitlich schonende Behandlungsalternative dar, um teilbezahnte Patienten mit einer Teilprothese auf dental getragenen Teleskopen und Miniimplantaten zu versorgen. Bei Miniimplantaten mit einem Durchmesser von ≤ 3,5 mm konnten in einer systematischen Übersichtsarbeit mittlere Überlebensraten von 98,0 % ermittelt werden [1].

Da die Implantatinsertion transgingival ohne Bildung eines Mukoperiostlappens möglich ist, können insbesondere bei Risikopatienten die operativen Komplikationsrisiken deutlich gesenkt und bessere klinische Ergebnisse erreicht werden [2,3]. Die mittels transgingival gesetzten Miniimplantaten erreichte Pfeilervermehrung führt selbst bei ungünstig im Kiefer gelegener Restbezahnung zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. So kann mit einem vergleichsweise geringen Kostenaufwand zusätzlich zur Versorgung nach den Vorgaben der gesetzlichen Krankenkassen eine verbesserte und sichere Kaufunktion erreicht werden, die in der Lage ist, die Lebensqualität der Patienten zu steigern und dadurch ihre Teilnahme am sozialen Leben zu fördern [4,5].

Auf lange Sicht sind Umarbeiten an der Prothese bei einem potentiell im Alter auftretendem Pfeilerverlust einfach mit weiteren Miniimplantaten zu bewerkstelligen, sodass die Patientin mit dieser Versorgung auch im höheren Alter gut versorgt sein wird. Allerdings sind regelmäßige Kontrollen notwendig, da trotz hoher Überlebensraten die Art der prothetischen Verbindung zwischen Suprastruktur und Miniimplantaten technische Komplikationen begünstigt, die eine intensive Nachsorge erforderlich machen [5,6].

Miniimplantate Adjmal Sheerzoi

Autor

Adjmal Sheerzoi

Adjmal Sheerzoi, M.Sc. Zahnarzt

  • 2007 Staatsexamen im Fach Zahnmedizin, Rheinische Friedrich- Wilhelms-Universität, Bonn
  • 2008-2010 Assistenz-/Weiterbildungszeit Oralchirugie im Köln/Bonner Raum (Schwerpunkt orale Chirurgie und Implantologie)
  • 2010-2012 Angestellter Zahnarzt in Bonn
  • 2011-2012 Curriculum Implantologie (BDIZ EDI) am Zentrum für ZMK der Universität zu Köln, Leitung von Prof. Dr. Dr. J. Zöller
  • Seit2012 Niedergelassener Zahnarzt und Inhaber der Praxis Zahnärzte am Breidenplatz, Düsseldorf
  • 2012 Verleihung Tätigkeitsschwerpunkte Implantologie und Oralchirurgie (ZÄK Nordrhein)
K 2013 Verleihung Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie (Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa e.V.)
  • 013 Teilnahme an wissenschaftlicher Studie der Universitätsmedizin Greifswald zu „Mini-Dental-Implantate zur Stabilisierung von Vollprothesen“
  • 2013-2015 Postgraduales Masterstudium Ästhetische Zahnheilkunde am Rosenthal-Institut der NYU Dental School in New York, USA
  • 2015 Abschluss Master in Aesthetics (NYU)
  • 2015-2018 postgraduales Masterstudium an der Donau Universität Krems, Österreich
  • 2018 Abschluss Master of Science Parodontologie und Implantologie (M.Sc.)
  • 2019 Gründung und geschäftsführender Gesellschafter eines MVZ im Kölner Süden
  • Arbeit an der Promotion, Poliklinik für KFO, Universität Bonn, Prof. Dr. Werner Götz

kontakt@zahnaerzte-am-breidenplatz.de

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