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Die Rehabilitation der beidseitig atrophen Unterkieferfreiendsituation mit Zirkonoxidimplantaten

Ein insuffizienter Zahnersatz kann durch eine schlechte Abstützung bei beidseitiger Freiendsituation im Unterkiefer langfristig nicht nur zum Absinken der Bisshöhe führen [1, 2], sondern auch zu Kieferkammatrophie oder mandibulärer Dysfunktion [3, 4]. Im vorliegenden Fall war der ausdrückliche Wunsch der Patientin eine adäquate Wiederherstellung ihrer Kaufunktion durch eine metallfreie festsitzende Versorgung. Die Rehabilitation der beidseitigen Freiendsituation erfolgte mit sechs zweiteiligen Keramikimplantaten in Kombination mit lateraler Knochenaugmentation.

Die 56-jährige Patientin stellte sich zur Untersuchung in unserer Praxis vor. Sie klagte über ihre schlechtsitzende Klam- merprothese, ihre dadurch beeinflusste Sprachmotorik und die verminderte Kauleistung (Abb. 1, 2). Die Patientin ist Nicht- raucherin und ihre Allgemeinanamnese war unauffällig.

Ihr Wunsch war die Wiederherstellung ihrer ursprünglichen Mundsituation. „Einzelne festsitzende Zähne, der Natur so nah wie möglich, weiß ohne Metall, die auch gut zu reinigen sind.“ Für das behandelnde Team ergab sich aus diesem Gespräch die Therapieoption im Sinne von Einzelzahnkronen auf Keramikimplantaten. Die differenzialtherapeutische Möglichkeit einer Brückenversorgung auf zwei Implantaten je Kieferhälfte lehnte die Patientin ab. Bei der Aufklärung über Zirkonoxidimplantate sahen wir uns in der Verantwortung, die Patienten über die noch geringe Studienlage aufzuklären [5].

Fazit

Bezüglich vollkeramischer Implantatsysteme hat die Forschung und Entwicklung in den letzten Jahren Fortschritte gemacht und eröffnet neue Wege zu metallfreien Versorgungsmöglichkeiten [5]. Die zweiteiligen Ceralog Hexalobe Implantate werden aus Yttrium-stabilisiertem Zirkonoxid im Ceramic injection molding, einem Hightech-Spritzgussverfahren, gefertigt. Die Oberflächentextur, die bereits vor dem Sinter- und HIP-Prozess (Hot Isostatic Pressing) erzeugt wird, fördert sowohl das Weichgewebeattachment am glatteren Implantathals als auch die Osseointegration an der mikrorauen Struktur im enossalen Bereich. Die bisher existierenden Studien zeigen positive Ergebnisse in Bezug auf „Zelladhäsion, Osseointegration und Lebensdauer“ [9, 10]. Die echte Zweiteiligkeit des Systems bietet den Vorteil der gleich- zeitigen Augmentation und primären Wundversorgung sowie der optimalen prothetisch orientierten Implantatpositionierung.

Autor

Dr. med. dent. Hajo Peters

  • 1999 Staatsexamenan der Privaten Universität Witten/Herdecke
  • 1999-2001 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der zahnmedizinischen Fakultät der Universität Witten/ Herdecke
  • 2001 Promotion zum Dr. med. dent. K 2004 Ernennung zum Oralchirurgen nach Fachzahnarztweiterbildung an
  • der Charité Berlin
  • 2007-2010 Gesellschafter in einer kieferchirurgischen Gemeinschaftspraxis in Filderstadt
  • Seit 2010 Niederlassung in der Spezialistenpraxis mundgerecht in Wien
  • 2017 Mit Prof. Dr. Jackowski, Universität Witten/Herdecke, und Prof. Dr. Hölzle, Universität Aachen, Herausgeber eines chirurgischen Klinikleitfadens (Springer-Verlag)

office@mundgerecht.at

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