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Socket/Ridge Preservation-Technik

In dem folgenden Beitrag wird eine vereinfachte Socket/Ridge Preservation-Technik vorgestellt. Diese vereint die Vorteile eines zügigen und anwenderfreundlichen Vorgehens mit der gleichzeitigen Verbreiterung an befestigter keratinisierter Gingiva. Die verwendeten Materialien beschränken sich auf ein schwer resorbierbares Knochenersatzmaterial und eine Ribose-vernetzte Kollagenmembran porcinen Ursprungs.

Exponierte Membran – Sinn oder Unsinn?

Mit der Entfernung eines Zahnes aus dem Zahnfach kommt es zu einer Deperiostierung innerhalb der Alveole. Wie bei jedem Mukoperiostlappen kommt es hierdurch zu knöchernen Resorptionen. Diese Umbauprozesse können in den ersten Monaten nach Zahnextraktion bis zu 50 % betragen [1]. Durch die Schrumpfung der Alveole entstehen nicht selten ausgeprägte Hart- und Weichgewebsdefekte, welche es vor einer Zahnersatzversorung – sei es mit einem Brückenglied oder einem Implantat – zu rekonstruieren gilt, um ein möglichst ansprechendes ästhetisches Ergebnis zu erzielen.

Um diesen Prozess zu verringern, haben sich verschiedene Socket/Ridge Preservation-Techniken etabliert [2- 5]. So gut diese Techniken auch funktionieren, ein vollständiger Resorptionsschutz kann nicht gewährleistet werden. Ein Teil des bukkalen Knochens der Extraktionsalveole geht in jedem Fall verloren. Berücksichtigt man, dass das Protokoll der Socket Preservation die Auffüllung der Extraktionsalveole mit einem Knochenersatzmaterial vorsieht, so wird deutlich, dass nach Resorption der bukkalen Lamelle das eingebrachte Knochenersatzmaterial die Stützfunktion der Weichgewebe übernimmt und diese daran hindert zu kollabieren [6]. Durch die Socket/Ridge Preservation ist es so häufig möglich, ohne aufwendige Zweitaugmentation mit damit einhergehendem Morbiditätsrisiko, ein ästhetisch an- sprechendes Ergebnis zu erzielen.

Zusammenfassung

Durch die lange Standzeit der Membran und den damit verbundenen Schutz des darunterliegenden Augmentats ist eine von Beginn an exponierte Lage der Membran möglich. Trotzdem sind im Heilungsverlauf keine Komplikationen zu erwarten. Durch das Verzichten auf einen primären Wundverschluss wird die mukogingivale Grenze nicht verschoben. Es zeigt sich nach Abheilung ein breites Band an keratinisierter befestigter Gingiva ohne Narben. Wird die Membran als Alternative zum Gaumenpunch verwendet, kann auf ein zweites OP-Gebiet verzichtet und die OP-Zeit reduziert werden.

Autor

Dr. Frederic Kauffmann

  • 2004-2010 Studium der Zahnmedizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
  • 2010 Approbation
  • 2011-2013 Assistenzzeit in der Praxis Curvadent, Dr. Otto & Kollegen, Hafenlohr
  • Seit 2013 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des Universitätsklinikums Würzburg

kauffmann_f@ukw.de

www.parodontologie.ukw.de

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