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Sofortversorgung in der ästhetischen Zone

Fallstudie von Christian Dürr

Sofortimplantationen im Frontzahnbereich sind ein heikles Thema. Der vestibuläre Knochen ist meist sehr dünn und damit sehr empfindlich. Oft ist diese Knochenlamelle durch apikale Entzündungen, Frakturen oder parodontale Defekte des zu extrahierenden Zahnes zusätzlich geschädigt.

Sofortversorgung in der ästhetischen Zone
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Deshalb ist es dringend erforderlich die Entscheidung pro Sofortimplantation kritisch zu treffen und die Behandlung vorher vorausschauend zu planen. Denn – wie ein Schweizer Kollege kürzlich auf dem KISS-Symposium in Kitzbühel in seinem Vortrag treffend sagte: „Wir sind Zahnärzte und keine Cowboys, die in jedes Loch ein Implantat schießen …“.

Zum Erhalt der vestibulären Knochenlamelle stehen uns von der „Root-shield-technique“ über einen Aufbau mit „sticky bone“ bis zum klassischen Knochenaufbau mit oder ohne autologem Knochen viele mehr oder weniger evaluierte Möglichkeiten zur Verfügung. Ein kompletter Erhalt der vestibulären Knochenlamelle ist aber zum Erhalt der keratinisierten Gingiva in diesem ästhetisch anspruchsvollen Bereich essentiell erforderlich.

Patientenfall

Die 41-jährige gesunde Patientin stellte sich wegen einer weißlichen Verfärbung vestibulär am Zahn 12 (Abb. 1) bei mir in der Praxis vor. Sie hatte eine gute Mundhygiene, zweimal jährlich ließ sie eine professionelle Zahnreinigung durchführen. Bei der klinischen und röntgenologischen Untersuchung (Abb. 2-6) zeigte sich ein wahrscheinlich durch eine auf einem Stiftaufbau mit Aufbaufüllung verankerte leicht mobile Krone ausgelöster Knocheneinbruch. Dieser parodontale Defekt wiederum war Ursprung eines Fistelganges, der sich vestibulär an der Oberfläche der Gingiva manifestierte. Auf dem präoperativ angefertigten DVT war ein apikaler Knochendefekt zu erkennen.

Die vestibuläre Knochenlamelle erschien nach meiner Ansicht ausreichend intakt. Derartige Defekte stellen noch kein Ausschlusskriterium für eine Sofortimplantation dar. Wir erörterten mit der Patientin die anhand der klinischen und röntgenologischen Daten zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten, dabei unter anderem auch die Vorteile, Risiken sowie Kosten einer Sofortimplantation und auch einer Sofortversorgung. Gemeinsam mit ihr entschieden wir uns dann dazu, nach der Extraktion eine Sofortimplantation mit offener Einheilung durchzuführen und die Lücke provisorisch mit einem konventionellen im direkten Verfahren hergestellten Klebeprovisorium zu versorgen. Das Vorgehen wird in der folgenden Bildergalerie vorgestellt (Abb. 7-30).

Sofortversorgung in der ästhetischen Zone
Sofortversorgung in der ästhetischen Zone
Sofortversorgung in der ästhetischen Zone

Autor

Dr. Christian Dürr

Dr. Christian Dürr

  • 1994-1999 StudiuminHeidelberg

  • 1998 Dreimonatiger Studienaufenthalt an der Univ. of Stellenbosch, SA
  • 1999-2002 Promotion zum Dr. med. dent.

  • 2000-2002 Assistenzarzt an der Zahnklinik des Universitätsklinikums Heidelberg, Abt. f. zahnärztliche Prothetik
  • 2002 Assistenzzeit in priv. Praxis
  • Seit 2002 Niederlassung in eigener Praxis in Aichach mit Schwerpunkt Implantologie Vortrags- und Schulungstätigkeit im Bereich Implantologie
  • Aktives Mitglied DGI, DGOI, ICOI, DGZMK

duerr@praxisamoberentor.de

www.praxisamoberentor.de

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