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Varianten in der Umsetzung eines komplett digitalen prothetischen Workflows

Als entscheidende Grundlage für die Bildung eines Emergenzprofils kann heute die CAD- basierte Gestaltung und die CAM-basierte Fertigung von Abutment und entsprechender Prothetik gesehen werden. Ein Implantat muss somit ab dem Niveau seiner prothetischen Plattform den Ansprüchen der Kraftverteilung auf den Knochen und der funktionellen Abutmentgestaltung in Hinblick auf das periimplantäre Weichgewebe wie auch der prothetischen Belastung entsprechen. Dabei ist der Workflow zur Herstellung digital basierter Prothetiken auf Implantaten in der Entwicklung technisch anspruchsvoller als beim herkömmlichen digital basierten Zahnersatz. Besonderheiten der Implantatgeometrien, deren Position zu den umgebenden Strukturen sowie die Tatsache, dass neu entwickelte Laboranaloge in die gedruckten Modelle eingefügt werden müssen, stellen hier die Herausforderungen dar.

Bei den hier dokumentierten Patientenfällen kam es ausschließlich zur festsitzenden Versorgung auf Implantaten oder in Kombination mit benachbarten Zähnen. Als Implantatsystem diente bei diesen Versorgungen das AnyRidge System (MegaGen F. D. AG, Jengen) mit dem Vorteil einer einheitlichen Plattform bei unterschiedlichen Implantatdurchmessern als Grundlage. Grundsätzlich bestehen hier die Abutments aus einem um fünf Grad ansteigenden hexagonalen Innenkonus mit maximaler Abdichtung und verringerter bakterielle Ansiedlung. Die Wahl des entsprechenden Durchmessers des zu erreichenden Emergenzprofils wird in diesem System über den entsprechenden Durchmesser des verwendeten Gingivaformers bei transgingivaler Einheilung oder bei Freilegung definiert.

Der verwendete Intraoralscanner 3M TrueDefinition (3M Espe, Seefeld) wurde stets unter Trockenlegung mittels OptraGate (Ivoclar Vivadent, Ellwangen) und dezenter Puderung mit definiertem Scanprotokoll eingesetzt. Dabei wurden immer der gesamte Ober- und Unterkiefer gescannt sowie eine digitale Bissnahme mit einem Scan der verschlüsselten Situation in habitueller Interkuspidation von frontal wie auch von rechts und links in Höhe der jeweiligen ersten Molaren durchgeführt (Abb. 1-3).

Fazit

Grundsätzlich kann man die Vorteile der Verwendung eines IOS zur digitalen Übertragung von implantatbezogenen Daten zur Herstellung des entsprechenden festsitzenden Zahnersatzes rein aus gewebeunterstützenden Gründen empfehlen. So sind bei entsprechenden Scanbody-Kombinationen die Schraubenmanipulationen am Implantat und somit auch ein entsprechend zu erwartender Knochenabbau extrem reduzierbar. Zum anderen ist die Gestaltung des für die gingivale Gesundheit so wichtigen Emergenzprofils durch die Möglichkeit des digitalen Designs und der entsprechenden Umsetzung nur so maximal möglich.

Fasst man diese Punkte unter präventiven Gesichtspunkten zusammen, so ist die Verwendung des auf den IOS-gestützten Workflow als Periimplantitis-Prophylaxe zu sehen. Grundlage hierfür sind die positiven und gewebeerhaltenden Einflüsse einer optimal gestalteter Abutment- und Kronenform sowie der verwendeten Materialien. Dies auch unabhängig von der Frage nach einer verschraubten oder zementierten Befestigung von festsitzendem implantatgetragenen Zahnersatz.

Autor

Dr. Marcus Engelschalk

  • 1997-2000 Akademische Aus- und Fortbildung im Bereich der allgemeinen Zahnmedizin mit Schwerpunkt orale Chirurgie und Implantologie
  • 2000 Niederlassung in München K 2002 Belegarzt in der Arabella Klinik in München, Fokus ambulante und stationäre Operationen unter Narkose
  • 2007 „Master of Science in Laser Dentistry“, Ruprecht-Wilhelm-Technische-Hochschule (RWTH), Aachen
  • Redaktionsbeirat einer implantologischen Fachzeitschrift Mitgliedschaft im wissenschaftlichen Beirat von Implantatsystemen u. in mehreren Fachgesellschaften (DGZMK, EAO, DGI, DGL, DGP, BDIZ)
  • Seit 2014 Praxisgemeinschaft f. Parodontologie u. Implantologie München mit Prof. Dr. José Gonzales

office@engelschalk-gonzales.de

www.engelschalk-gonzales.de

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