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Fachlich Höhe laufen

Mit einem ganz ungewöhnlichen neuen Fortbildungskonzept locken im September unter der Leitung von Prof. Dr. mult. Robert Sader von der Universität Frankfurt sechs implantat- sowie mund-, kiefer- und gesichtschirurgische Hochkaräter zu einer Fortbildungswoche nach Sylt: „Kite & Education“ bietet neben einem umfangreichen Spektrum chirurgischer Themen die Möglichkeit, mit dem Kitesurfen eine begeisternde Sportart zu betreiben oder zu erlernen. Wer hatte denn diese Schnapsidee, wollte pip von den beiden Referenten Prof. Dr. Dr. Daniel Rothamel aus Köln und Univ.-Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets aus Hamburg wissen.

pip: Zahnärzte dürfen also auf Steuerlasten eine Woche Jokus-Ferien machen …?

Prof. Rothamel: Es gibt derzeit eine unendliche Fülle an Events, sodass man sich schon etwas Besonderes einfallen lassen muss, um insbesondere jüngere Kollegen für eine neue Fortbildung zu begeistern. Gerade das Miteinander beim Sport aber auch der soziale Aspekt Drumherum soll eine kollegiale Atmosphäre schaffen, in der man sich auch abseits des Vortragsraumes austauscht und über fachliche aber auch sportliche Dinge diskutiert. Wir alle stehen tagtäglich vor neuen Herausforderungen, da ist das Erlernen einer neuen Sportart – oder auch das gemeinsame Ausfuhren derselben – eine ideale Möglichkeit um Teamfähigkeit zu schulen, die eigenen Frustrationsgrenzen zu erweitern und

Durchhaltevermögen zu beweisen. Kitesurfen verbindet – und wer einmal gemeinsam einen halben Liter Salzwasser geschluckt hat, von einem Kite etwas unkontrolliert durchs Wasser gezogen wurde oder aber auch nur Tipps für das leichtere Erlernen einer neuen Technik bekommen hat, wird auch bei der Fortbildung lockerer. Offen mit den Referenten oder auch Kollegen zu diskutieren und vielleicht sogar neu gefundene Freundschaften zu den Kollegen zu pflegen fällt dann leichter.

pip: Welche Schwerpunktthemen bieten die diversen Referenten an?

Prof. Smeets: Da wir – mit Priv-Doz. Dr. Dr. Kämmerer aus Rostock, Dr. Köttgen und Dr. Dr. Schiegnitz aus Mainz und Dr. Schnitzer aus Georgsmarienhütte und last but not least unserem Wissenschaftlichen Leiter Prof. Dr. Dr. Dr. Sader aus Frankfurt – nicht nur Wellen, sondern auch verschiedene Spezialgebiete „reiten“, werden die Themenspektren von Weichgewebsmanagement und Prophylaxe über den Einsatz von PRF, Augmentationstechniken und Hartgewebsmanagement bis hin zu Naht- und Freilegungstechniken für die minimalinvasive Chirurgie gehen – beides sowohl in Form knackiger theoretischer Ausführungen als auch praktischer Hands on-Übungen.

Prof. Rothamel: Wobei auch hier besonders darauf geachtet wird, dass kein passiver Frontalunterricht stattfindet, sondern die Teilnehmer Gelegenheit haben, in kleinen Gruppen die für sie wichtigen Dinge zu diskutieren. Ähnlich wie beim Sport zählt auch hier ein kollegiales Miteinander, bei dem jeder seine persönlichen Fragen und Probleme in einer kameradschaftlichen Atmosphäre einbringen und gemeinsam mit den Kollegen bearbeiten kann.

pip: Fürchten Sie nicht in Zeiten von Antikorruption und Bestechlichkeitsparagraphen – um im Bild zu bleiben – massiven Gegenwind?

Prof. Rothamel: Es mag zunächst etwas komisch erscheinen, wenn bei einer zahnärztlichen Fortbildung bereits der Name „Kite & Education“ den Fokus Kitesurfen in den Vordergrund treten lässt. Wir möchten aber offen mit der Situation umgehen, dass die Veranstalter und auch wir als Referenten einen Anteil an Erfahrungen auch abseits des Vortragsraumes sammeln möchten, auf Kameradschaft und gemeinsames Erleben abzielen, und dadurch das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gruppe stärken.

Prof. Smeets: Natürlich wird der Fortbildungsaspekt dabei nicht zu kurz kommen, weswegen wir froh sind in einer homogenen, frischen aber auch erfahrenen Referentengruppe unser Wissen weitergeben zu können und vielleicht so manche Kollegen durch den Kongress nicht nur für die Chirurgie, sondern auch für eine uns alle sehr begeisternde junge Sportart zu gewinnen.

pip: Und wenn ich nicht Kitesurfen will oder kann?

Prof. Rothamel: Sylt – als aus meiner Sicht die schönste der deutschen Inseln – hat neben dem Kitesurfen eine Vielzahl weiterer Attraktionen zu bieten. Gerade der September ist eine schöne Zeit für Strandspaziergänge oder auch Ausflüge ins Wattenmeer, man kann Robben beobachten und eine Vielzahl anderer Dinge unternehmen. Ich war bereits einige Male dort, sowohl auf Kongressen als auch privat, und darf zumindest aus meiner Erfahrung berichten, dass diese Tage vieles waren – aber mit Sicherheit nie langweilig!

Prof. Smeets: Und sie profitieren in jedem Fall vom fachlichen Intensivtraining, mit dem sie – um mit ihrem Bild abzuschließen – frischen Wind in ihre Praxisroutine bringen können.

pip: Herzlichen Dank für dieses Gespräch.

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