Herr A. aus Winsen fragt
Hallo, pip-Redaktion, ich erinnere mich, dass vor einiger Zeit sehr heftig bestimmte Parodontal-Tests beworben wurden, über die man durch Analyse der Sulkusflüssigkeit bestimmte klinische, mikrobielle und immunologische Parameter erheben konnte, anhand derer man das Risiko des Patienten für eine Parodontalerkrankung ablesen, und entsprechend auch die Recall-Intervalle weiter oder enger planen konnte. Ich finde aber hierzu nichts mehr im Internet – können Sie helfen?
pip antwortet
Lieber Herr A.,
tatsächlich wurden vor einigen Jahren verschiedene Verfahren angeboten, um über eine Analyse der Speichel-oder Sulkusflüssigkeit und die Bestimmung der MMP-8-Entzündungsmarker das Erkrankungsrisiko des Patienten gezielter zu bestimmen. Unser Redaktionsteam nahm nun zufällig erst kürzlich in Wiesbaden am alljährlichen MKG-Update teil, an dem u.a. kein geringerer als Prof. Dr. Anton Sculean sich genau dieses Themas angenommen hatte. Seine Literaturübersicht und Analyse dieser Testmethoden, auch im Vergleich zum PSI – Parodontalen Screening Index, ergab allerdings, dass die klinische Aussagefähigkeit dieser Tests aktuell noch unklar sei, und eine routinemäßige Anwendung daher nicht empfohlen werden könne. Für die Unterscheidung zwischen Gingivitis und Parodontitis dürfen Sie sich also vorderhand weiter auf Ihre Paro-Sonde verlassen.
Beste Grüße, Ihr pip-Redaktionsteam