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Einzelzahnversorgung

Die vorliegende Literaturauswahl stellt Studien vor, deren Inhalte die implantatprothetische Einzelzahnversorgung in anterioren und posterioren Kieferbereichen sind. Die Aufteilung wurde in der Übersicht vorgenommen, um u. a. die unterschiedlichen Anforderungen und Ziele der prothetischen Versorgung der Implantate in Abhängigkeit von deren Lokalisation gesondert darstellen zu können. Diese Unterteilung konnte in den Fällen eingehalten werden, in welchen aus dem Abstract oder – sofern verfügbar – aus der Volltext-Quelle der Publikation eindeutig zu entnehmen war, welche Implantatlokalisation Bestandteil der Untersuchung war. Studien, in welchen die Lokalisation der Einzelzahnversorgung nicht eindeutig zu ermitteln war, wurden unter der dritten Rubrik „Anterior und posterior/keine Angabe“ gelistet.

Die vorliegende Literaturauswahl stellt Studien vor, deren Inhalte die implantatprothetische Einzelzahnversorgung in anterioren und posterioren Kieferbereichen sind. Die Aufteilung wurde in der Übersicht vorgenommen, um u. a. die unterschiedlichen Anforderungen und Ziele der prothetischen Versorgung der Implantate in Abhängigkeit von deren Lokalisation gesondert darstellen zu können. Diese Unterteilung konnte in den Fällen eingehalten werden, in welchen aus dem Abstract oder – sofern verfügbar – aus der Volltext-Quelle der Publikation eindeutig zu entnehmen war, welche Implantatlokalisation Bestandteil der Untersuchung war. Studien, in welchen die Lokalisation der Einzelzahnversorgung nicht eindeutig zu ermitteln war, wurden unter der dritten Rubrik „Anterior und posterior/keine Angabe“ gelistet.

Prämolaren nehmen im Zusammenhang mit der Einteilung eine Sonderstellung ein, da dort eine implantatprothetische Versorgung auch unter ästhetischen Gesichtspunkten erfolgen und beurteilt werden sollte. In der vorliegenden Literaturübersicht wurde der Prämolarenbereich aus anatomischer Sicht betrachtet und daher dem Seitenzahnbereich zugewiesen. Aufgrund der hohen Anzahl hochwertiger randomisiert kontrollierter klinischer Studien (RCT) sowie systematischer Reviews/ Metaanalysen besteht die aktuelle Übersicht lediglich aus diesen beiden Studientypen.

Obwohl Ästhetik und Patientenzufriedenheit eher eine Domäne bei Frontzahnversorgungen waren, gab es dennoch Publikationen, die diese Parameter auch im Seitenzahnbereich zum Untersuchungsgegenstand hatten. So waren bei Patienten, die im Seitenzahnbereich im Split mouth-Design mit monolithischen verschraubten Zirkonoxidkronen und zementierten Metallkeramikkronen versorgt worden waren, bei klinischen Indizes und röntgenologischen Befunden sowie bei der Zufriedenheit mit der Ästhetik der Restauration keine signifikanten Unterschiede zu beobachten [Weigl, et al., 2019].

In weiteren Untersuchungen hatten eine provisorische Sofortversorgung und eine gedeckte Einheilung keinen signifikanten Einfluss auf die Weich- und Hartgewebsverhältnisse und der Ästhetik im Prämolaren- und/oder Frontzahnbereich [Chan, et al., 2019] so- wie auf Volumenverluste des Alveolarfortsatzes [Crespi, et al., 2019]. In zwei Metaanalysen konnten keine Unterschiede der Implantatüberlebensraten, Knochenverluste oder Weichgewebsparameter bei unterschiedlichen Belastungsprotokollen im Front- und Seitenzahnbereich ermittelt werden [Pigozzo, et al., 2018, Yan, et al., 2016]. Im Frontzahnbereich hatten das Design im Bereich des Implantathalses [den Hartog, et al., 2017], das Belastungsprotokoll [den Hartog, et al., 2016] sowie der Einsatz von Bindegewebstransplantaten [Zuiderveld, et al., 2018] bei einer Sofortimplantation und Sofortversorgung keinen signifikanten Einfluss auf das ästhetische Ergebnis und auf die Patientenzufriedenheit, während in einer weiteren RCT in den Gruppen mit einer Sofort- bzw. verzögerten Implantation – neben geringeren periimplantären Knochenverlusten – auch ein besserer Pink Esthetic Score im Vergleich zum konventionellen Insertionsprotokoll ermittelt wurde.

Allerdings hatte dies keinen Einfluss auf die Zufriedenheit der Patienten [Esposito, et al., 2017]. Patienten-berichtete Ergebnisse (PROMS) waren auch Bestandteil weiterer Untersuchungen. So konnten nach Versorgung im atrophierten Oberkiefer-Seitenzahnbereich mit kurzen oder konventionellen Einzelimplantaten in Kombination mit einer Sinusbodenelevation keine Unterschiede der Patientenzufriedenheit mit dem Behandlungsergebnis beobachtet werden konnten [Gulje, et al., 2019]. Auch in einer Untersuchung zu PROMs nach Implantatversorgung in einem voll digitalen Workflow im Vergleich zu einer kombiniert analog-digitalen Behandlung waren keine signifikanten Unterschiede erkennbar [Joda, et al., 2018].

Die Herstellung implantat- getragener Einzelkronen aus Lithiumdisilikatkeramik mittels digitalen Workflows führte zu signifikant kürzeren Herstellungszeiten im Vergleich zu konventionellen Verfahren [Mangano und Veronesi, 2018, Sailer, et al., 2017]. In den klinischen Ergebnissen hingegen bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Methoden, allerdings waren die Herstellungskosten des digitalen Workflows signifikant niedriger. Bestandteil mehrerer Untersuchungen waren die Effekte von eingefärbten Abutments.

Eine rosa Einfärbung im Halsbereich des Abutments führte zu deutlich geringeren Farbunterschieden der Gingiva zwischen Implantaten und natürlichen Zähnen [Bittner, et al., 2020], sie führte jedoch nicht zu besseren technischen oder biologischen Outcomes [Eisner, et al., 2018, Laass, et al., 2019, Thoma, et al., 2016]. Die Art der Implantat-Abutment-Verbindung hatte einen signifikanten Einfluss auf klinische Ergebnisse. Im Frontzahnbereich führten externe Hex-Verbindungen signifikant häufiger zu Rezessionen, während bei internen Hex-Verbindungen am häufigsten Dezementierungen der Kronen beobachtet wurden.

Bei Morse-Taper-Verbindungen konnten die geringsten krestalen Knochenverluste sowie bessere Erfolgs- und Überlebensraten der Implantate beobachtet werden [Vetromilla, et al., 2019]. In einer anderen Übersichtsarbeit wurden bei externen Verbindungen häufiger Lockerungen der Abutmentschraube beobachtet [Pjetursson, et al., 2018]. Abutments aus Titan- und Zirkonoxid zeigten in einem Review die höchsten Überlebensraten [Hu, et al., 2019], während in einer anderen Übersichtsarbeit mehr Frakturen bei Zirkonoxid- als bei Titanabutments registriert wurden [Pjetursson, et al., 2018].

Die Art der Befestigung (verschraubt vs. zementiert) führte in den meisten Untersuchungen im Front- und/oder Seitenzahnbereich nicht zu signifikanten Unterschieden bei biologischen oder technischen Komplikationen [Amorfini, et al., 2018, Heierle, et al., 2019, Kraus, et al., 2019, Weigl, et al., 2019]. Die Übersicht zeigt, dass die derzeitigen Protokolle bei der implantatprothetischen Einzelversorgung zu erfolgreichen Ergebnissen und einer hohen Patientenzufriedenheit führen. Der digitale Workflow erleichtert die Arbeitsabläufe und führt zu vorhersehbaren Behandlungsergebnissen.