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20 Jahre BTI Deutschland

Während vielerorts noch Materialien und Mechanik die Hauptrolle spielten, konzentrierte sich Prof. Dr. Eduardo Anitua mit seinem BTI Biotechnology Institute im baskischen Vitoria bereits Anfang der 199 Jahre auf die biologischen Zusammenhänge und war der Zeit damit voraus.

Ein Interview mit Prof. Dr. med. dent. Eduardo Anitua, Gründer und Wissenschaftlicher Leiter des BTI Biotechnology Institut, Implantologe.

pip: Wie oft denken Sie sich in puncto Biologie und Personalisierung der Medizin von heute: ,Das habe ich schon vor Jahrzehnten gesagt!‘

Natürlich hat man oft den Eindruck, ein Prediger in der Wüste gewesen zu sein, aber ich denke, dass heutzutage alle nach und nach erkennen, dass die Biologie, wenn wir sie verstehen und zu nutzen wissen, ein treuer Verbündeter ist. Ich bin also sehr zufrieden, dass der Weg, den wir vor 25 Jahren beschritten haben, nun geebnet ist und niemand mehr sagen kann, es gäbe keine wissenschaftlichen Beweise. 

pip: Sie gelten als der weltweit einflussreichste spanische Forscher in der Zahnmedizin und belegen im weltweiten Ranking zudem den 62. Platz. Was bedeutet dies für Sie?

Es ist eine Anerkennung, die ich natürlich schätze und die vor allem unsere Forschung in der oralen Implantologie und der regenerativen Therapie bestätigt und stärkt. Es ist ein Ranking, das die kumulative Produktion der gesamten Laufbahn misst und für uns eine Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ich denke, es ist ein gutes Zeichen für die wissenschaftliche Gemeinschaft und natürlich auch für unser Land.

pip: Nur gute zwei Jahre nach der Gründung von BTI Spanien haben Sie die deutsche Niederlassung eröffnet. Warum war Deutschland damals interessant für Sie?

Deutschland ist ein Land, das in der ganzen Welt als seriös, rigoros und qualitätsfordernd gilt. Als wir unseren Internationalisierungsprozess begannen, war uns eines klar: Wenn BTI international werden soll, muss es in Deutschland präsent sein. Wenn wir hier erfolgreich sind, werden wir uns überall auf der Welt etablieren können. Zudem verbinden uns viele persönliche Bande mit Deutschland.

Zu Beginn dieses Jahrhunderts brachten Sie PRGF-Endoret auf den Markt. Heute ist das eine bekannte Therapie, die sprichwörtlich in aller Munde ist. Können Sie uns mehr darüber erzählen?

PRGF war die erste wissenschaftlich beschriebene Technik zur therapeutischen Anwendung von autologem Plasma in der Oralchirurgie und nach 25 Jahren ist es das Produkt mit den besten Ergebnissen in allen unabhängigen Vergleichsstudien. Diese Technologie stellt uns ein Arzneimittel zur Verfügung, das wir mit Zellen, autologem Knochen oder einem Biomaterial mischen können und das sich auch zur Anwendung als Koagulum in der Extraktionsalveole, zur Präparation einer Matrix für die Geweberegeneration oder einer autologen Fibrinmembran eignet, die reich an Wachstumsfaktoren ist. Sie eröffnete eine völlig neue Welt der Geweberegeneration und kann auch für andere medizinische Fachgebiete wie die Orthopädie, Sportmedizin oder Augenheilkunde als Meilenstein gesehen werden. Wahrscheinlich ist sie sogar der größte Fortschritt in der regenerativen Therapie der vergangenen 25 Jahre, und wir sind sicher, dass sich ihre Anwendungsgebiete künftig noch erweitern werden.

pip: Ist BTI bereit, auf den Zug der digitalen Zahnmedizin aufzuspringen?

BTI ist bereits seit 20 Jahren digital unterwegs und war der erste Implantathersteller, der eine eigene Diagnose- und Planungssoftware entwickelte und diese Jahr für Jahr aktualisiert. Dennoch gilt, dass es nach wie vor konventionelle Techniken gibt, die mitunter präziser sind als digitale Techniken. Die Digitalisierung ist eine Realität, aber wir müssen sie mit Bedacht und vor allem mit Präzision einsetzen. BTI hat seine CAD/CAM mit eigenen Patenten für die Angulationskorrektur entwickelt und ist heute eines der Unternehmen, das CAD/CAM mit den besten Präzisionsdaten anbietet.

pip: Hätten Sie vor 20 Jahren von der heutigen Implantologie zu träumen gewagt?

Ich glaube nicht, dass sich jemand eine Implantologie, wie wir sie heute haben, hätte vorstellen können. Sofortbelastung, Reversibilität oder neue biomechanische Erkenntnisse waren echte Meilensteine. Zukunft ist eigentlich das, was gerade passiert.

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