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Anthogyr: Fabian Hirsch über seinen Weg in der Implantologie

Anthogyr überzeugt seit Jahren Implantologen wie Zahnarzt Fabian Hirsch durch innovative Lösungen und praxisnahe Unterstützung. Im Interview erläutert Hirsch, warum er seit Beginn auf das französische Implantatsystem vertraut und welche Vorteile es Zahnärzten im Praxisalltag bietet. Von der engen Zusammenarbeit bis zur kontinuierlichen Weiterentwicklung – Anthogyr steht für Effizienz und Qualität in der Implantologie.

Interview mit Fabian Hirsch, Implantologe

Herr Hirsch, Sie sind Key Opinion Leader für Anthogyr. Wann sind Sie auf das französische Implantatsystem aufmerksam geworden? 

Fabian Hirsch: Ich habe Anthogyr kennengelernt, als es auf dem deutschen Markt noch kein Thema war. Ich fand das Implantatsystem aber von der ersten Sekunde an interessant, weil es mir Möglichkeiten bot, die andere Systeme damals noch nicht hatten – ich meine meine gewünschte konische Innenverbindung mit der von mir geforderten Außengeometrie, die ich bis dahin nicht hatte. 2015 besuchte ich zum ersten Mal den Hauptsitz von Anthogyr in Sallanches, Frankreich. Der Unternehmergeist und die familiäre Atmosphäre haben mich sofort überzeugt. Als Anwender ist man ganz nah dran und merkt direkt, dass Anthogyr an einer guten Zusammenarbeit interessiert ist. Das Unternehmen fragt bei Entwicklungsideen auch immer die Anwender und holt sich die Meinung aus der Praxis ins Haus.

Eine Zeit lang war Anthogyr dann vom deutschen Markt verschwunden. Ich habe in dieser Zeit trotzdem den Kontakt nach Frankreich gehalten, weil es mir wichtig war, an dem System dranzubleiben. 

Und als Anthogyr dann Teil der Straumann Group wurde, war ich natürlich begeistert. Ein solches Unternehmen im Hintergrund zu wissen, schafft Vertrauen. Man profitiert auch vom guten Netzwerk im Außendienst und von der ganzen Straumann-Logistik. Das Implantatsystem werde ich bis an mein Lebensende nicht mehr wechseln. Muss ich auch nicht, denn Anthogyr kommt alle zwei bis drei Jahre mit einem Entwicklungsschritt, der auch meine eigenen Vorschläge berücksichtigt.

Nun ist die „kleine Implantatfamilie Anthogyr“ im großen Straumann-Konzern aufgegangen. Hat sich dadurch etwas verändert? 

Fabian Hirsch: Natürlich verändert sich dadurch etwas. Der eine oder andere Kommunikationsweg ist vielleicht etwas länger geworden. Aber Anthogyr hat es trotzdem geschafft, seine eigene Identität innerhalb der Straumann Group zu bewahren.

Anthogyr

Dieses Familiengefühl, das mich von Anfang an überzeugt hat, ist immer noch da. Das spürt man sofort, wenn man in Frankreich vor Ort ist. Das liegt meiner Meinung nach auch daran, dass bei Anthogyr alles an einem Standort in Sallanches stattfindet – von der ersten Idee bis zur Produktion oder Verpackung. Klar ist auch, dass Anthogyr von der Fusion mit Straumann profitiert und damit auch wir Anwender. Auch das Weiterbildungsangebot hat sich seit dem Zusammenschluss unter der Dachmarke Straumann Group deutlich verbessert und erweitert. Man merkt, dass Straumann und Anthogyr in diesen Bereichen gut zusammenarbeiten. 

Welchen Stellenwert hat das Implantatsystem Anthogyr in Ihrer Praxis?

Fabian Hirsch: Mittlerweile arbeite ich bei allen Indikationen ausschließlich mit Anthogyr-Implantaten. Selbst bei so komplexen Behandlungen wie provisorischen Implantaten kann ich mich auf die Produkte verlassen. Und: Alle Indikationen können abgedeckt werden: Es gibt keine Fälle, in denen ich auf andere Produkte ausweichen muss.

Viele Implantologen fürchten sich vor der prophezeiten Periimplantitis-Welle. Wie sieht es bei Ihren Patienten aus?

Fabian Hirsch: Ich muss sagen, dass ich Periimplantitis als Problem bei meinen Patienten glücklicherweise kaum kenne. Das liegt nicht nur an meinen chirurgischen Fähigkeiten oder der guten Zusammenarbeit mit meinem sehr guten Zahntechniker. Es liegt vor allem daran, dass ich von Anfang an immer mit einem Konussystem gearbeitet habe. Diese Verbindungen sind einfach aufgrund ihrer Geometrie dichter als andere Systeme. Außerdem setze ich seit Beginn meiner implantologischen Tätigkeit die Konusimplantate subkrestal, womit ich vor einigen Jahren noch zu einer Minderheit gehörte. Auch das hat sich mittlerweile geändert. Bei der subkrestalen Implantation bleibt die Implantatschulter unterhalb des Knochenniveaus, das Weichgewebe schließt den Implantataufbau ab und der Knochen wird nicht freigelegt. Dadurch verzeiht mir das System auch mal einen chirurgischen Fehler. Hinzu kommt, dass ich in meiner Praxis über eine hervorragende Prophylaxeabteilung verfüge und unsere Patienten dank ausgezeichneter Compliance in diesem Bereich gut mit uns zusammenarbeiten.  

Fabian Hirsch bietet regelmäßig praktische Fortbildungen an. Termine zum „1A Curriculum Implantologie 2024: aus der Praxis für die Praxis“ finden Sie hier!

Und was ist mit den Tissue Level Implantaten von Anthogyr? Wie sind dort die Erfahrungen mit Periimplantitis?

Fabian Hirsch: Das Risiko einer Periimplantitis ist dort noch geringer, da es sich um eine dichte Einwegverbindung handelt. Aber Tissue Level Implantate sind immer auch ein ästhetisches Thema, wenn die Implantatschulter aus dem Weichgewebe herausragt, ist das ästhetisch problematisch. Aber im Seitenzahnbereich, bei Stegprothesen, All-on-4 oder All-on-6 verwende ich sehr gerne Tissue Level Implantate, da die Implantatschulter durch die prothetischen Aufbauten verdeckt wird. Weitere Vorteile sind die einfachere, grazilere Prothetik und dass ich Implantatteile einspare. Das freut natürlich auch den Patienten, der geringere Kosten hat.  

Das Axiom X3 von Anthogyr hat spezielle, innovative Windungen – was ist das Besondere daran?

Fabian Hirsch: Das erste ist, dass die Abstände zwischen den Windungen variieren. Je weiter ich das Implantat eindrehe, desto geringer werden die Abstände zwischen den Windungen. Dadurch wird der Knochen zwischen den einzelnen Gewindeflanken komprimiert und nicht mehr wie bisher nach außen gedrängt. Durch die Kompression zwischen den Gewinden entsteht die extrem hohe Primärstabilität, ohne dass es zu übermäßigen Spannungsspitzen kommt.

Der zweite Punkt ist, dass die Gewindegänge kürzer und länger werden. Ich fange mit einem Außengewinde von einer Länge von vier an und ende mit einer Länge von zwei, was dazu führt, dass ich ein Gewinde schneide, das ich dann wieder zurückziehe, also zunächst eine Verletzung im Knochen schaffe, die für Osteoklastenaktivität sorgt, und dann aber einen Hohlraum schaffe, der am Ende einblutet und dann für Osteblastenaktivität zur Verfügung steht. Dadurch wird nicht nur die Drucknekrose verhindert, sondern im Gegenteil werden die Zellen schnell aktiviert und beginnen sofort mit der Osseointegration. Dieser Prozess führt dann zu einem schnellen Anwachsen des Knochens an das Implantat.

Die dritte Idee ist die tiefe Furche, die von der Implantatspitze bis zur Implantatschulter verläuft. Sie sorgt dafür, dass Knochenspäne und -splitter, die sich beim Eindrehen des Implantats lösen, einen Ablauf haben. Andernfalls würden diese Knochenfragmente in die Umgebung gepresst und könnten dort wieder zu einer unerwünschten Nekrose führen.  

Anthogyr
Fabian Hirsch: Der Experte aus Zeuthen bei Berlin ist auch als Referent für Anthogyr im Einsatz. 

Gibt es durch dieses spezielle Implantatdesign Besonderheiten beim Handling?

Fabian Hirsch: Ja, es ist schon ein anderes Handling für den Behandler – vor allem, wenn ich beginne, das Implantat zu inserieren. Durch die speziellen asymmetrischen Gewindegänge ist die erste Bewegung eine kleine „Eierbewegung“. Beim ersten Eindrehen muss man die Position sehr genau halten. Deshalb bin ich dazu übergegangen, Axiom X3 nicht mehr händisch, sondern nur noch mit dem Chirurgiemotor einzudrehen. Nach den ersten zwei Gewindegängen läuft es dann sehr stabil und praktisch von selbst.

Die Digitalisierung spielt eine immer größere Rolle. Wie sehen Sie Anthogyr in diesem Bereich aufgestellt? 

Fabian Hirsch: Die gute Nachricht ist: Alles ist möglich! Ob 3D-Planung, Guided Surgery mit Schablonen oder Full-Guided, sogar dynamische Navigation mit dem FALCON-System.  All diese Bereiche werden von Anthogyr abgedeckt. Wobei ich zugeben muss, dass ich bei einem Großteil meiner Behandlungen die Implantate noch ohne Guided Surgery einsetze. Ein Problem aus meiner Sicht ist, dass ich die Planungen für die OPs oft mit nach Hause nehme, um sie schnell auf dem Sofa zu erledigen. Das ist nicht immer ideal für die Work-Life-Balance. Aber klar, gerade wenn man in dem Bereich Sofortversorgung tätig ist, geht es mit vorher geplanten Schablonen einfacher und viel präziser. Die digitale Planung ist stressfreier und später im OP einfacher umzusetzen. Der voll-digitale Weg steht mit Anthogyr barrierefrei zur Verfügung, welchen Teil man davon kaufen möchte, kann jeder selbst entscheiden.

 

Vielen Dank für Ihre Zeit und das Gespräch.