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Bego Implant Systems: Mut zur Kundennähe!

Als Bego Implant Systems im März seine für den Oktober 2020 mit über 500 Gästen geplante Konferenz „Art Of Implantology“ in Amsterdam absagte, wallte in der Redaktion Unmut auf. Wieso werfen Sie so schnell die Flinte ins Korn, wollten wir von Geschäftsführer Walter Esinger wissen – und erhielten überraschende Antworten.

Interview mit Walter Esinger Geschäftsführer Bego Implant Systems

pip: Wollen wir direkt auch Weihnachten absagen, und am besten auch gleich die IDS …?

Walter Esinger: Ich hoffe, soweit wird es nicht kommen. Es mag Ihnen ja so erscheinen, dass für eine Veranstaltung im Oktober noch ausreichend Zeit ist, trotz der Corona-Pandemie, zu planen. Vielleicht wird auch im Oktober schon wieder eine weitgehende Normalität eingekehrt sein, die vielleicht auch eine Veranstaltung mit mehr als 500 Teilnehmern ermöglichen würde. Aktuell sind Großveranstaltungen bereits bis einschließlich August behördlich verboten. Die Einschläge kommen also näher. Wir veranstalten diesen Kongress ja nicht, um uns selber zu feiern, sondern für unsere Anwender. Und nun versetzen Sie sich in deren Lage: aktuell laufen viele Praxen nur noch auf Notbetrieb, andere haben alle aufwendigen elektiven Behandlungen ausgesetzt, bei vielen scheuen auch die Patienten aus Angst vor Ansteckung derzeit einen Praxisbesuch. Gehen wir optimistisch davon aus, dass spätestens ab Juli oder August der normale Praxisbetrieb wieder voll anlaufen wird, werden die Praxen einen enormen ‚Bauch‘ von aufgeschobenen Patientenversorgungen vor sich hertragen. Besonders implantologische Eingriffe werden bei vielen Behandlern dann eine wichtige Rolle spielen, auch, weil sich viele heute noch ausgewählte Fälle in drei und mehr Monaten in wirklich behandlungsbedürftige Situationen gewandelt haben. Auch aber, weil diese Versorgungen einen hohen Privatanteil haben, der dann helfen kann, die für die Praxis im ersten und zweiten Quartal entstandene Kassenversorgungsdelle wirtschaftlich auszugleichen. Das Thema Ausbildung und Wissenschaft wird für die meisten Zahnärzte zu diesem Zeitpunkt erst einmal in den Hintergrund rücken, umso mehr, wenn eine Veranstaltung mit einer längeren Anreise verbunden ist. Wenn Sie uns also in die Ecke eines Drückebergers schieben wollten, werden Sie enttäuscht: Im Gegenteil, wir haben den Mut, ganz allein im Sinne unserer Anwender zu entscheiden.

pip: Das heißt, Sie verschieben nach 2021?

Walter Esinger: Auch das erscheint uns wenig sinnvoll. Damit würden wir den zweijährigen Turnus unseres internationalen Kongresses dauerhaft im IDS-Jahr festschreiben. Neben der IDS haben wir im kommenden Jahr mit der Europerio im Juni ein weiteres internationales Highlight, bei dem auch wir selber mit einer aufwendigen Präsenz vertreten sein werden. Viele der ins kommende Jahr verschobenen internationalen Kongresse werden sich schwertun, im Schatten dieser beiden Großereignisse noch ihre Besucher-Zielgruppe zu finden.

pip: Also passiert – gar nichts?

Walter Esinger: Im Gegenteil, es passiert sogar sehr viel. Wissen Sie, dass die Chinesen bereits von einer ‚neuen Normalität‘ reden? Social Distancing kann z. B. durchaus als Teil eines neuen Arbeitskonzepts gesehen werden: Auch ohne Pandemie gibt es zunehmend abwehrgeschwächte Mitarbeiter, die gern voll weiterarbeiten würden – aus der Not heraus haben wir nun dafür gute Lösungen entwickelt. ,Remote Learning‘ über Online-Konferenzen und Webinars ist nicht nur eine Antwort auf Corona, sondern auch auf Verkehrschaos, Zeitmangel und überbordende Umweltbelastung. Wir haben bereits weit vor der Corona-Pandemie ein ‚Live-Team‘ ins Leben gerufen, das über Video-Setups auch aus dem Homeoffice zur Verfügung steht – und das natürlich dann auch mal außerhalb der Praxis- Kernöffnungszeiten.

Die persönliche Nähe zu unseren Anwendern, der intensive und nahe Austausch mit Anwendern in Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie in Fachgesellschaften erlebt in diesen unsicheren Zeiten eine spürbare Renaissance. Ebenso entdecken wir ganz neu unsere Stärke, unsere Produkte nur aus Deutschland und der benachbarten EU zu beziehen, während anderenorts nun viel Kraft darauf verwendet werden muss, Produktionsketten wieder rück zu verlagern, um Lieferengpässe, wie man sie in der Pandemie erleben musste, künftig zu vermeiden. Sie sehen: Wir bei Bego Implant Systems verwenden die frei gewordene Zeit und Ressourcen sehr erfolgreich für die Entwicklung tragfähiger Zukunftskonzepte.

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