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DZR: Nur Abrechnung reicht nicht mehr

Mit enormem Elan ist das DZR – Deutsche Zahnärztliche Rechenzentrum – durch 2020 gesegelt. Offenbar haben viele Praxen und Unternehmen der Dentalbranche die erzwungene Atempause des Frühjahrs auch genutzt, einmal ordentlich aufzuräumen und neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.

Interview mit Thomas Schiffer, DZR Geschäftsführer

pip: Was macht das DZR besonders?

Thomas Schiffer: In den fast 50 Jahren seit unserer Gründung haben wir uns eine enorme Expertise in der zahnmedizinischen Privatliquidation erarbeitet. Als Marktführer in diesem Bereich haben wir uns inzwischen vom klassischen Factoring-Unternehmen zu einem 360° Abrechnungsunternehmen entwickelt. Neben Liquidität, Ausfallschutz und Patienten-Komfortteilzahlung bieten wir auch alles rund um die zahnmedizinische und zahntechnische Abrechnung an. Darüber hinaus ist das DZR Produktangebot um zahlreiche Tools, Akademieleistungen wie Seminare, Kongresse und Ausbildungsseminare sowie um neue Expertendienste wie das DANPro Netzwerk und das Kompetenzcenter BEL/BEB/Zahntechnik erweitert worden.

pip: Aus welchem Grund hat das DZR den Service nun auch auf die Zahntechnik ausgeweitet?

Thomas Schiffer: Das hat mehrere Gründe. Zum einen war das der logische Schritt für unsere 360° Abrechnungsphilosophie. Hinzu kam der Wunsch von Seiten unserer Kunden, von denen ca. ein Drittel ein Eigenlabor haben. Zum anderen verschmelzen die Workflows von Eigenlabor, Fremdlabor, Fräszentren etc. immer mehr. Die Zunahme von komplexen und betriebswirtschaftlich völlig anders aufgestellten Unternehmensformen, die mit dem ZT-Labor von einst nicht mehr viel gemein haben, erfordern ebenfalls neue Denkweisen und Dienstleistungen für uns als Abrechnungsunternehmen. In enger Zusammenarbeit mit Inhabern und Praxisteams sehen wir insbesondere beim Eigenlabor und bei gewerblichen Dentallaboren noch viele verborgene Chancen in der Abrechnung.

pip: Praxisinhaber stehen vor der immer größeren Problematik des Fachkräftemangels oder der Notwendigkeit, auch nicht ausreichend qualifizierte Kräfte einsetzen zu müssen …

Thomas Schiffer: DZR hat diese Entwicklung bereits vor Jahren erkannt und bietet mit der DZR Akademie ein breites Spektrum an Aus- und Weiterbildungsangeboten im Bereich der zahnmedizinischen und zahntechnischen Abrechnung. Modulare Ausbildungsangebote wie die Ausbildungsserie für GOZ/GOÄ/BEMA oder die zum Labormanager versuchen dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Darüber hinaus bieten wir auf Partnerplattformen Online-Videos on Demand zu den unterschiedlichsten Abrechnungsthemen an. Zusätzlich trägt das deutschlandweite Abrechnungsnetzwerk DANPro seinen Teil dazu bei. In der DANPro Community finden Zahnarztpraxen eine Plattform, um bei kurzfristigem oder anstehendem Personalausfall schnell und unkompliziert Abrechnungsunterstützung zu finden.

pip: Eine neue Generation Zahnmediziner rückt nach, mit neuen Lebenskonzepten – liegt die Zukunft eventuell im Aufbau externer Abrechnungszentren und der völligen Auslagerung aus der Praxis?

Thomas Schiffer: Die Branche ist zweifelsohne im Wandel. Neue Lebensmodelle sind dabei nur ein Trend. Insbesondere sehen wir große Probleme bei der Abgabe- und Nachfolgethematik. Das hängt sicherlich auch mit den geänderten Anforderungen und Wünschen an das Arbeitsleben von Young Dentists zusammen. Fokussiert wird vermehrt ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit. Eine Existenzgründung oder Praxisübernahme mit der damit einhergehenden Verantwortung möchten viele nicht mehr wagen. Sie gehen oftmals lieber in ein Angestelltenverhältnis. In den vergangenen Jahren wurden vermehrt Ketten sowie Verbünde in der Zahnmedizin ermöglicht. Dieser meiner Meinung nach aber eher mittel- bis langfristige Strukturwandel in der Dentalbranche steht derzeit noch am Anfang. Trotz allem wird die klassische Einbehandlerpraxis nach wie vor das Rückgrat der zahnmedizinischen Versorgung der Bevölkerung bleiben. Die Auslagerung und Bündelung von Dienstleistungen bei großen Konstrukten sind die logische Konsequenz. Diese Trends können dazu führen, dass Teile administrativer Tätigkeiten aus Praxen ausgelagert werden. Diese Auslagerung ist sehr eng mit der Dokumentation in der Praxis verbunden – ohne korrekte Dokumentation keine korrekte Abrechnung. Auch kleinere Praxen können von einer Auslagerung profitieren. Schließlich bleibt dann mehr Zeit für die Behandlung.

Herzlichen Dank für das Gespräch.

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