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Full Smile als Dental Partner einer Curriculums-Reihe

Full Smile: Ab 2022 legt die Klinik für Mund-, Kiefer-und Gesichtschirurgie des Städtischen Klinikums Karlsruhe mit Unterstützung des u.a. für die C-Tech-Implantate bekannten Anbieter Full Smile – Dental Partner eine Curriculums-Reihe für die Aus- und Weiterbildung des implantologischen Nachwuchses auf. Wie sind die Inhalte und Ziele?

Interview mit Prof. Dr. med. Dr. med. dent. (H) Anton Dunsche, Facharzt für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Direktor der Klinik für MKG-Chirurgie

Sind heutige zahnmedizinische Studienabgänger ausreichend auf den klinischen Alltag vorbereitet?

Anton Dunsche: Ich denke, man kann sehr wohl, und vor allem auch im Vergleich mit dem Ausland, sagen, dass der Ausbildungsstandard an den zahnmedizinischen Kliniken der deutschen Universitäten ein sehr hohes Niveau hat – unsere Zahnmediziner verlassen die Universität in der Regel sehr gut ausgebildet. Einzig kann es während des Studiums kaum möglich sein, ausreichend praktische Erfahrungen zu sammeln, und das gilt umso mehr für die Chirurgie, an die junge Zahnärztinnen und Zahnärzte wiederum zu Recht mit einem hinreichenden Respekt, wenn nicht sogar einer gewissen Angst herangehen. Wobei ‚Angst‘ in diesem Fall ja auch mit Vorsicht gleich zu setzen ist, insofern nichts ausschließlich Negatives bedeutet. Zahnmediziner haben dabei in der Regel sehr gute manuelle Fähigkeiten – wer in der Lage ist, eine dreiflächige Füllung zu legen, schafft auch die Chirurgie – aber es gilt: Operieren lernt man durch und beim Operieren.

Wir freuen uns übrigens über jeden Zahnmedizinstudenten, der in seiner vorlesungsfreien Zeit bei uns hospitieren möchte, und auch aus niedergelassenen Praxen kenne ich einige Kollegen, die dem gegenüber sehr aufgeschlossen sind. Wir freuen uns auch, wenn ein Student oder junger Kollege einmal den Notdienst mitmachen möchte. Wir benötigen ja wirklich manchmal ein paar Hände mehr im OP – und der erste Schritt des Lernens besteht in der Chirurgie immer im Zusehen. Danach kommt das aktive Operieren unter Assistenz, und wieder später erwirbt man weitere Fertigkeiten, indem man Spezialisten zuschaut und assistiert, die eine besondere Technik exzellent beherrschen. Übrigens kommt noch hinzu, dass sich anfänglich eingeschlichene schlechte Gewohnheiten bzw. falsche Herangehensweisen später nur sehr mühsam wieder ausschleifen lassen – da ist es besser, sie direkt richtig zu erlernen.

Wo sehen Sie für junge Zahnärztinnen und Zahnärzte die besondere Notwendigkeit, sich nach abgeschlossenem Studium und Assistenzzeit zusätzlich implantologisch fortzubilden?

Anton Dunsche: Von einem niedergelassenen jungen Kollegen wird heutzutage ja beinahe verlangt, dass er auch in gewissen Bereichen chirurgisch und implantologisch tätig ist. Und bei allen toll digital geplanten und angeblich flapless, also mit nur minimaler Chirurgie vorzunehmenden Eingriffen: Wir müssen eventuelle Komplikationen immer beherrschen, und dafür sind bestimmte chirurgische Fähigkeiten einfach elementar. Zudem mache ich die Beobachtung: Je weniger die Praktiker ausgebildet sind, umso mehr neigen sie zur Selbstüberschätzung. Wer das Meer nicht kennt, fährt halt auch unbekümmert mit einem kleinen Segelboot raus.

Wie läuft das Curriculum genau ab, wo setzen Sie die Schwerpunkte?

Anton Dunsche: Das Ziel und auch der Titel der Fortbildungsreihe ist ‚Praxis für die Praxis: Sicher implantieren nach sieben Modulen‘. Wir beginnen hier mit den Grundlagen der dentalen Implantologie: Wie sieht heute die optimale Konfiguration eines Implantates überhaupt aus? Wir schauen uns verschiedene Insertionstechniken an, vor allem aber auch die für die angestrebte prothetische Versorgung korrekte Implantatposition. Behandlungskonzepte für den Oberkiefer und den Unterkiefer und die Vorstellung des C-Tech Implantatsystems, Voraussetzungen bei Knochen und beim Weichgewebe für einen Erfolg sind weitere Themen. Dann geht es auch schon an die praktischen Übungen am Schweinekiefer und bereits das erste Modul schließt mit der Live-OP einer Einzelzahnversorgung sowie Planung eines Patienten aus der eigenen Praxis für die Supervision.

Schon sehr frühzeitig widmen wir uns dem digitalen Workflow, der ganz selbstverständlicher Bestandteil der modernen Zahnarztpraxis sein wird.

Wie läuft die digitale Aufnahme der unterschiedlichen Daten, wie plane ich anhand dessen einen komplexen Fall und führe ihn mittels geführter Chirurgie durch? Welche knöchernen Augmentationstechniken verbessern das Ergebnis, welche Techniken des Weichgewebsmanagements? Auch dieser Block schließt mit Live-OPs am zahnlosen Ober- oder Unterkiefer. Im dritten Modul behandeln wir die diversen Augmentationstechniken wie GBR oder Bone Splitting, offener und geschlossener Sinuslift und lernen die Besonderheiten einer Implantation in einen augmentierten Knochen. Auch hier sammeln wir dann rasch wieder praktische Erfahrungen am Schweinekiefer und später mit gleich zwei Live-OPs. Entweder, sogar bevorzugt, stammen die Patienten aus der eigenen Praxis oder wir treffen eine Auswahl aus unserem Patienten-Pool.

Als wesentlich sehe ich – denn hier stand ich als Universitätsabgänger, eigentlich am für mich Bedrückendsten, völlig allein gelassen da – auch unser Abrechnungsseminar für ein Mitglied des Praxisteams. Hier vermitteln wir die Grundlagen der implantologischen Abrechnung bis hin zur Erstellung des KV und des HKP und geben praktische Hilfen für die Kommunikation mit Kostenträgern. Das fünfte Modul widmet sich den heute so oft seitens des Patienten verlangten Sofortbelastungen und Sofortversorgungen mit Sinuslift und allen gängigen und speziellen Schnitt- und Nahttechniken, dem Komplikationsmanagement. Dieses Modul wird zugunsten eines intensiven praktischen Lernerfolgs von vielen Hands on-Teilen, einem eigenständigen Workshop und wie die vorangegangenen von der finalen Live-OP begleitet.

Parallel dazu findet ein Kurs für die ZFA statt, in dem die Vorbereitung einer Implantat-OP, die korrekte Assistenz, Sterilisation und die so wichtige Dokumentation erlernt werden.

Dann machen wir einen ausführlichen Ausflug in die digitale Welt der Zahntechnik, denn in Zukunft werden die beiden Bereiche immer mehr verschmelzen und ein Grundverständnis für die Tätigkeit und die Möglichkeiten des jeweils anderen ist essentiell. Auch hier vertieft ein praktischer Workshop von der digitalen Abformung mittels eines Scans bis zur digitalen Herstellung der Krone den Einblick in das Gebiet. Zu diesem Zeitpunkt können eigene Fälle auch gemeinsam digital geplant und bei Eignung die Schablonen erstellt werden. Den krönenden Abschluss, sicherlich auch in der Lernkurve der Absolventen, bilden Live-OPs eigener Patienten mit der OP-Vorbereitung und Assistenz der eigenen ZFA unter Supervision, und am Ende natürlich die Abschlussprüfung.

Wie entstand die Kooperation mit Full Smile – Dental Partner und wo werden Sie von diesem Anbieter genau unterstützt?

Anton Dunsche: Eigentlich ist es nicht Full Smile – Dental Partner, sondern vor allem die Person des Inhabers, Lütfü Agic, den ich schon seit beinahe zwanzig Jahren kenne und sehr schätze. Mit Herrn Agic haben wir, also schon mein damaliger leitender Oberarzt Dr. Dr. Matthias Peuten und ich, ausnahmslos eine extrem angenehme Zusammenarbeit erleben dürfen und das über diese lange Zeit hinweg. Herr Agic steht wie sonst niemand den ich kenne für Service, man spürt einfach, dass er zutiefst wünscht, dass seine Kunden zufrieden und glücklich sind. Egal, zu welcher Uhrzeit oder wo man ihn antrifft, er kümmert sich persönlich um mein Anliegen oder er organisiert, dass es umgehend erledigt wird. Gerade unsere jungen Kollegen, die so vielen Verpflichtungen unterworfen sind, brauchen solche, im Sinne des Wortes, ‚Ansprech-Partner‘.

Was geschieht nach Abschluss der curricularen Ausbildung, ist eine weitere Betreuung der Absolventen geplant?

Anton Dunsche: Unsere Türen sind immer offen – das gilt nicht nur für Absolventen dieses Curriculums, sondern grundsätzlich. Während die Firma Full Smile – Dental Partner bei der Implementierung in die Praxis unterstützend zur Seite steht, freuen wir uns, wenn man Fälle mit uns diskutieren will. Denn aus den Rückfragen der Behandler generieren wir wiederum neue Ausbildungsinhalte. Dies sehe ich als den besonderen Vorteil dieses Curriculums an.

Herzlichen Dank für dieses Gespräch.

Curriculum Praxis für die Praxis

Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtsheilkunde des Städtischen Klinikums Karlsruhe

Anmeldung unter: 

kurs@full-smile.deWeitere Informationen