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Minis ganz stark (Mini-Implantate)

Zur Jahresmitte 2021 treffen sich im Frankfurter Kempinski Gravenbruch Spezialisten zum 5. MDI-Anwendersymposium der condent GmbH. Inzwischen sind die Mini-Implantate in vielen Praxen angekommen und bieten eine willkommene Option für Indikationen, in denen eine konventionelle Implantation nicht möglich wäre.

Interview mit Dr. Wolfram Olschowsky, Zahnarzt, Zahntechniker, Trainer, Hypnotherapeut

pip: Seit wann setzen Sie Mini-Implantate und was hat Sie in erster Linie dafür eingenommen?

Wolfram Olschowsky: Ich habe 2004 damit begonnen. Als 3M Espe den Vertrieb der MDI-Implantate übernahm, war ich bereits in deren Referententeam und kam so erstmals mit diesen Implantaten in Kontakt. Die Vorteile haben mir spontan eingeleuchtet, sodass ich die ‚Minis‘ seitdem regelmäßig einsetze und auch ‚mitgewandert‘ bin, als sie vor einigen Jahren von condent übernommen wurden. Ich war schon immer ein Freund davon, so weit wie möglich auf herausnehmbare Prothesen zu verzichten und festsitzende prothetische Versorgungen vorzunehmen. Besonders die Restauration im Unterkiefer muss so fest sitzen, dass man mit Freude und Vergnügen essen kann.

pip: Einst standen die ‚Minis‘ (Mini-Implantate) im Ruch einer Sozial-Indikation oder ‚Arme-Leute-Implantologie‘ – wie ist das heute?

Wolfram Olschowsky: In einigen Praxen scheint sich das Konzept erst jetzt durchzusetzen. Aber tatsächlich ist das MDI-System seit 25 Jahren am Markt. Die Materialien sind ausgereift, das Protokoll ist klar, eindeutig und hat sich bewährt. Diese für viele Patienten so segensreiche Option als ‚Implantologie für Arme‘ – was ja Behandler ebenso meint wie Patient – zu bezeichnen, ist völliger Blödsinn. Nach anfänglichem Gezeter haben auch große Unternehmen zunehmend Mini-Implantate in ihr Angebot aufgenommen.

pip: Wie hoch ist der Prozentsatz an Patienten in Ihrer Praxis, der sich mit ‚Minis‘ versorgen lässt?

Wolfram Olschowsky: In unserer Praxis sind etwa 80 Prozent der Totalprothesenträger mit Mini-Implantaten versorgt. Wir haben im Recall daher kaum Probleme – weder mit einer Mukositis noch mit einer Periimplantitis.

pip: Wie ist die Akzeptanz bei den Patienten und wie die Compliance, speziell bei der Hygiene?

Wolfram Olschowsky: Akzeptanz ist ein zu schwacher Ausdruck. Ich würde eher von Begeisterung sprechen. Die Ergebnisse sind einfach frappierend, besonders bei betagten Patienten, die sich zuvor oft lange mit einer dysfunktionalen Prothese plagten. Wieder sorglos und mit Genuss essen zu können, sich unbeschwert in der Öffentlichkeit zeigen und an Aktivitäten teilnehmen zu können, bei denen man bis dahin Sorge vor einer Blamage oder Peinlichkeit hatte, schafft eine unvorstellbare Lebensqualität und -freude. Meist können wir direkt nach der Operation die Retentionselemente einarbeiten und müssen diese höchstens noch nach drei Monaten geringfügig nacharbeiten – der Patient gewinnt also sofort seine lang vermisste Kaufähigkeit wieder. Den Effekt können Sie in den Augen ablesen. Hinsichtlich der Hygiene geben wir dem Patienten eine spezielle elektrische Zahn- bürste mit einem runden kleinen Bürstenkopf mit, mit der sich die Versorgung optimal sauber halten lässt. Falls der Patient pflegebedürftig ist, kann das Betreuungspersonal die Implantatköpfe sehr leicht reinigen. Bei eventuellem Retentionsverlust kann die ZMF die Elemente rasch und unkompliziert wechseln, damit entstehen auch keine hohen Folgekosten.

pip: Auf was darf man beim MDI-Anwendersymposium im nächsten Jahr gespannt sein?

Wolfram Olschowsky: Über die Anwendung der Mini-Implantate zur festsitzenden Versorgung hinaus gibt es noch ihren Einsatz zur Pfeilervermehrung. Sehr spannend wird sicher die Option der navigierten Chirurgie mittels DVT sein. Mit den 2ingis- Schablonen bleibt das OP-Feld immer im Blick. Dies ist ein starker Vorteil gegenüber den geschlossenen Schablonen. Wir haben in einem groß angelegten Feldversuch bei den postoperativen Kontrollen kaum Abweichungen feststellen können. Damit wird der Einsatz der MDI-Mini-Implantate von condent noch einmal effizienter, vorhersagbarer und sicherer. Daneben zeichnet sich das MDI-Anwendersymposium durch eine familiäre Atmosphäre aus. Kollegiale Hilfe ist für uns Referenten natürlich selbstverständlich. Bei auftretenden Fragen und Problemen sind wir für unsere Kollegen stets – und auch über die Veranstaltung hinaus – ansprechbar.

pip: Vielen Dank für dieses Gespräch.

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