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Osteology Symposium: Netzwerk Regeneration

Mit besonderer Spannung erwartet wird das diesjährige nationale Osteology Symposium in Baden-Baden vom 6. bis 7. Mai 2022. Das „Netzwerk Regeneration“ als Motto unterstreicht nicht nur erneut die traditionelle Verbindung von Wissenschaft und Praxis, sondern auch die heute zunehmend stärker ineinandergreifenden Fachdisziplinen.

Interview mit Prof. Dr. med. dent. Frank Schwarz und Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Søren Jepsen

Wie immer untersteht der Freitag des Osteology Symposiums den praktischen Workshops – wo liegen diesmal die Schwerpunkte?

Es geht doch nichts über die praktischen Erfahrungen. Man spürt, dass die Leute trotz aller Online-Fortbildungsangebote in dieser Hinsicht etwas ausgezehrt sind. Es hat sich so viel bei den Techniken getan, ich wüsste daher gar nicht, welchem Workshop ich den Vorzug geben sollte. Von der chirurgischen Rezessionsdeckung über das Weichgewebsmanagement um Zähne und Implantate, die Rekonstruktion komplexer Kieferdefekte, die aktuellen Therapiemöglichkeiten periimplantärer Entzündungen, den Einsatz von Eigenblutkonzentraten bis hin zum Thema Pharmakologie in der Zahnmedizin – wie gehen wir mit den immer länger werdenden Medikamentenlisten unserer Patienten um – all das sind spannende Themen im Workshop-Teil.

Welche Spezialisierungen werden die einzelnen Sessions im Plenum haben?

Ein großes Thema wird die regenerative PA-Chirurgie vor dem Hintergrund der aktuellen und im Frühjahr 2022 weiter anstehenden europäischen Leitlinien sein. Hier spüren wir aus dem Kreis der Kollegen ein hohes Informationsbedürfnis. Die deutliche Aufwertung regenerativer Techniken und die klaren Therapie-Empfehlungen müssen breit kommuniziert werden. Bei der Biologisierung von Biomaterialien wird zwischen Weich- und Hartgeweben differenziert, hier gibt es ganz neue Erkenntnisse.

Neues zur Periimplantitis interessiert sicherlich jeden und die Behandlung komplexer Fälle bis hin zu Grenzfällen der Zahnerhaltung verspricht anregende wie kontroverse Diskussionen.

Es fällt auf, dass das Programm nicht auf ein schnelles Ein- und Ausfliegen der Referenten abzielt.

Ich bin auch deshalb im Board der Stiftung Osteology, weil sie in ihrer Kommunikation stets darauf bedacht war, aus dem Kongress keine Werbeveranstaltung des Hauptsponsors zu machen. Das gilt auch für diesen Kongress, der den Titel ‚Netzwerk Regeneration‘ ernst nimmt, sowohl was die Themen als auch die teilnehmenden Personen betrifft. Der Austausch in den Pausen und die Interaktion in den Workshops ist ein wesentlicher Teil des Gesamterfolgs. Viele Teilnehmer stellen auch dann erst Fragen, die sie sich vor einem großen Plenum nicht zu stellen trauten, die aber auch für uns wichtig sind, um den Wissens- und Informationsstand in den Praxen einschätzen zu können.

Erstmalig wird mit dem ‚Osteology Junges Forum‘ ein Hands on-Training gezielt für Studierende und Berufseinsteiger angeboten – was sind die Inhalte hier?

Wir wollen die nachrückende Generation ganz klar ‚abholen‘. Dazu gehört auch dieses Zirkeltraining mit tollen Nachwuchsreferenten. Von der Extraktion über die Implantologie, der GBR und dem Weichgewebsmanagement geht es am Freitagnachmittag um alle Bereiche der oralen Geweberegeneration, natürlich auch hier wieder mit vielen Hands on-Elementen. Vor vier Jahren wurde in Brasilien die Nachwuchsförderung erstmalig bei den Nationalen Osteology-Gruppen gestartet und gilt als klare Zielsetzung auch bei uns in Deutschland – an den Universitäten und auch bei jungen Zahnärzten, die schon im Berufsleben stehen. Viele konnten wir bereits über kostenlose Webinare erreichen. Nun freuen wir uns umso mehr, die große Stärke der Osteology mit ihren praktischen Inhalten ausspielen zu können.

Das Osteology-Symposium wird nicht als Hybrid-Veranstaltung angeboten – können Sie kein online?

Na klar, aber wir setzen mit dem Präsenzkongress und den vielen praktischen Inhalten einen klaren Kontrapunkt – wir sind zuversichtlich, den Kongress im Mai erfolgreich vor Ort abhalten zu können. Der interaktive Austausch, die Hands on-Übungen und Workshops, das intensive Zusammenkommen mit meinungsführenden Referenten, das, wie der Kongresstitel sagt, pulsierende ‚Netzwerk Regeneration‘: Wir konzentrieren alle Energien auf eine Präsenzveranstaltung und freuen uns sehr darauf, viele Ihrer Leser in Baden-Baden zu sehen.

Herzlichen Dank für Ihre Zeit und das Gespräch

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