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relyon plasma: Oberflächen optimieren für komplexe Fälle und mehr Sofortbelastung!

Plasma zur Oberflächenbehandlung: Mehr als im Design von Implantatkörpern liegt die größte Zukunftsmusik aktuell in der Konditionierung der Implantatoberflächen. Wie kann es beispielsweise gelingen, das Benetzungsverhalten von Implantaten zu optimieren oder wiederherzustellen, und damit die initiale Anlagerung von Osteoblasten zu verbessern? Lässt sich damit auch bei kompromittierten Patienten die Osseointegration verbessern, um in dann besseren Ausgangssituationen Sofortkonzepte durchführen zu können?

Wie verändert die Aktivierung mit Plasma die Oberfläche eines Implantates?

Florian Freund: Damit sind wir direkt bei einem ganz wichtigen Thema, denn wir verändern die Oberfläche eines Implantates eben nicht – das wäre auch hinsichtlich der Gewährleistung und seitens der Hersteller ausgesprochenen Garantien schwierig. Wir stellen durch die Kaltplasma-Aktivierung vielmehr die ursprünglichen hydrophilen Eigenschaften der Oberfläche wieder her, wir versetzen also das Produkt wieder in seinen ursprünglichen Zustand. Damit wird der Anwender eben auch nicht zum Hersteller im Sinne der MDR, sondern wir bleiben im Rahmen eines Klasse-I-Produktes. 

Wir haben wissenschaftlich den verbindlichen Nachweis erbracht, dass das Implantat durch den Prozess völlig unversehrt bleibt.

Reylon Plasma
Florian Freund, Entwicklungsleiter (relyon plasma)

Auf welchen Implantatmaterialien ist eine Funktionalisierung möglich – reagiert z.B. Zirkonoxid anders als Titan?

Simona Lerach: Rein von den Forschungsuntersuchen her abgeleitet sollte auch eine entsprechende Aktivierung von Keramikmaterialien möglich sein, wir konzentrieren uns derzeit aber rein auf das Titansegment. Wenn man in einen neuen Markt eintritt, widmet man sich naturgemäß zunächst dem größten Segment.

reylon plasma
Simona Lerach, Leitung Marketing und Vertrieb (relyon plasma)

Nun haben sich Hersteller ja durchaus auch schon viele Gedanken gemacht, die Implantatoberflächen zugunsten einer besseren Osseointegration zu gestalten ….

Florian Freund: Diese Bemühungen ändern aber nichts daran, dass sich im Laufe der Zeit Kohlenstoff-Adsorbate auf der Implantatoberfläche anlagern, die Oberflächenenergie reduzieren und damit die Hydrophilität herabsetzen können. Wir sprechen hier gewissermaßen von einem natürlichen Alterungsprozess des Produktes, der durch den Einsatz von Plasmaaktivierung reversibel wird. Es ist nicht in unserer Absicht, Implantathersteller mit ihren bestehenden Technologien anzugreifen, sondern vielmehr einen zusätzlichen Mehrwert für alle titanbasierten Implantatsysteme mit anzubieten. Die Nachfrage seitens der Patienten auf die Behandler, implantologische Verfahren in immer kürzeren Zeitfenstern anzubieten, wächst. Die Verbesserung der Osseointegration eröffnet neue Möglichkeiten und Perspektiven, auch beschleunigte Protokolle innerhalb des angezeigten Sicherheitsrahmens zu entwickeln.

Wíe zeit-und kostenaufwendig ist das Verfahren?

Simona Lerach: Das ist die wirklich sehr gute Nachricht, denn wir haben von Anfang an darauf geachtet, dass die Plasmaaktivierung nicht nur nahtlos in ein steriles Protokoll integriert werden kann, sondern auch in einem Zeitraum abläuft, der eine Aktivierung chairside ermöglicht. Der gesamte Aktivierungsprozess ist weniger als zwei Minuten realisierbar. Selbst wenn man sich intraoperativ hinsichtlich des Implantat-Typs noch einmal umentscheiden möchte, ist eine Aktivierung jederzeit möglich. Auch wenn wir mit Univ.-Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets und Dr. Dr. Anders Henningsen zwei anerkannte Fürsprecher für unser System haben, richten wir uns damit ganz klar auch an alle chirurgischen und implantologischen Einrichtungen.

Wir richten uns ganz klar an alle chirurgischen und implantologischen Einrichtungen.

Immer wichtig: Wie kann ich diese Vorbehandlung und Optimierung abrechnen?

Wir haben von einem Anwender den Hinweis erhalten, dass er die Kaltplasma-Aktivierung von Implantaten über GOZ 9150a ‚Osteosynthesmaßnahmen‘ („Kaltplasma Oberflächenaktivierung“) abrechnet.

Herzliches Danke für das Gespräch.

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