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So einfach wie eine Smartphone App

Nicht geringer war der Anspruch von exocad an seine neue und mit großem Interesse aufgenommene Software exoplan 3.0 Galway für die Planung und das Bohrschablonendesign zur Versorgung zahnloser Patienten. Wie weit trifft dieser Anspruch die klinische Wirklichkeit?

Ein Interview mit Dr. med. dent. Alexey Unkovskiy
Spezialist für Prothetik (DGPro), Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre, Charité Berlin

pip: Was hat Sie in erster Linie an exoplan 3.0 Galway überzeugt?

Ich kannte exocad bereits und war von der Qualität immer überzeugt. Insofern war es eine logische Konsequenz, diese Weiterentwicklung zu testen – und ich wurde in meinem Vertrauen nicht enttäuscht. Wir haben hier an der Universitätsklinik diverse Planungssoftwares, aber bisher fehlte das vollständige CAD-Modul, das sowohl das virtuelle Set up als auch die Zahnaufstellung bei den herausnehmbaren Konstruktionen ermöglicht.

pip: Mit welchen Tools und Bibliotheken unterstützt die Software den Planer bei der Entscheidungsfindung und im Design?

Mit dem SmileCreator kann ich sofort sehen, wie das Lächeln des Patienten aussehen wird und, ganz wichtig, diese Informationen über exocad webview via Smartphone mit dem Patienten und dem Überweiser teilen, sogar über Kontinente hinweg. Eine Smile-Design-Software war immer ein gewisses ‚fancy tool‘, aber bei exocad hat es nun richtig Substanz. Es ist eine veritable 3D-Zahnaufstellung unter Berücksichtigung aller Gesichtsparameter! Ein weiteres tolles Tool ist die ausdruckbare Mock up-Anprobe. Zum ersten Mal habe ich nun das prothetische Element in der Planungssoftware direkt dabei. Bei vielen anderen Programmen erfolgt das Wax up analog und muss anschließend wieder gescannt werden. Dieser Schritt kann in der Software von exocad unmittelbar vor dem virtuellen Einsetzen der Implantate auch digital laufen. Nun gibt uns die Planung die Austrittsrichtung des Implantats und alle prothetischen Parameter bis zur Ausgestaltung der Krone im Sinne eines wirklich vollendeten Backward Plannings vor.

pip: Wie erleben Sie die Genauigkeit in der Umsetzung in der Klinik?

Die Genauigkeit unterliegt vor allem der Richtigkeit und Präzision der Scan- und DVT-Daten. Mit dem neuen Instant Anatomic Morphing bei der ebenfalls neuen Version der DentalCAD-Software lassen sich die Zähne in einem Drittel der Zeit anpassen und designen. Es gibt nun auch eine parametrische Formanpassung, bei der man Zahnbibliotheken von einer jüngeren in eine ältere Anatomie transformiert, sodass der natürliche Zahnabrieb nahtlos simuliert werden kann. Bei unbezahnten Kiefern, die bekanntermaßen schwer zu scannen sind, nutzen wir oft die gedruckte Kopie der bisherigen Prothese aus dem Röntgenkontrastmaterial als Leitschiene, die wir dann mit dem DVT-Datensatz matchen.

pip: Wie wichtig sind Ihnen an der Klinik offene Softwarelösungen wie exoplan?

Geschlossene Systeme sind für uns ein klares Ausschlusskriterium. Wir nutzen diverse Systeme, Scannen z.B. mit 3Shape Trios ebenso wie mit Primescan, und haben auch im CAD-Bereich unterschiedliche Systeme – die müssen miteinander kommunizieren. Bei der exoplan-Software können wir z.B. auch PLY-Daten und damit die Farbgebung exportieren und darstellen. Auch für die Patientenwahrnehmung ist das eine wichtige Zusatzinformation.

pip: Sind die Expertisen des Chirurgen, Prothetikers und Zahntechnikers bei einer solch intuitiven und effizienten Software überhaupt noch wichtig?

Gegenfrage: Ist Ihre Expertise als Journalistin trotz der ganzen Schreibprogramme überhaupt noch wichtig? Im Gegenteil: Je umfangreicher ein Programm ist, umso mehr Wissen verlangt es mir sowohl im chirurgischen, prothetischen sowie zahntechnischen Bereich ab. Ich begebe mich damit sogar in neue Bereiche hinein, in denen ich mich dann konsequent fortbilden und weiterentwickeln möchte. Die Planung nehme ich manchmal unterwegs am Laptop vor, bis zur Fertigung eines schnellen Provisoriums. Damit will ich unsere Zahntechniker nicht arbeitslos machen – ich entlaste sie aber bei Routineaufgaben und umso mehr können sie ihre Expertise bei Design und Ästhetik schärfen. Als Chirurg und Prothetiker will ich meiner Schablone nach dem Scannen, Matchen mit den DVT-Daten und der Fixierung im Mund gern blind vertrauen, kenne aber auch die Grenzen von Schablonen. Meine Expertise ist also wesentlich, um analog intervenieren zu können. Eine enorme Zeitersparnis und Steigerung der Effizienz bleibt exoplan in jedem Fall.

Herzlichen Dank für dieses Gespräch.

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