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Zimmer mit Ausblick

Interview mit Krista Strauß, Geschäftsführerin Zimmer Dental GmbH und der ZimVie, Gesellschaften Österreich und Schweiz: In einem dynamischen Umfeld wie der dentalen Implantologie hat sich in 20 Jahren eine Menge getan. Umso mehr lohnt das Gespräch mit Krista Strauß, die seit rund zwölf Jahren Geschäftsführerin von Zimmer Dental Deutschland, Biomet 3i Schweiz und ZimVie Austria ist. Im September wird sie sich in den Ruhestand verabschieden.

Wie sah die implantologische Welt aus, als Sie das Management der doch bedeutenden Central Area übernahmen?

Krista Strauß: Ich bin in die Position sukzessive hineingewachsen, nachdem ich 2007 die damalige Biomet 3i Österreich übernommen, die Niederlassung aufgebaut und geleitet hatte, 2011 die deutsche und schweizer Biomet 3i mit übernommen und 2015 den Zusammenschluss von Biomet 3i und Zimmer Dental durchzuführen hatte. Rein organisatorisch also durchaus bewegte Zeiten. Meine österreichischen Wurzeln haben dabei übrigens gute Dienste geleistet. Herr Dr. Dietmar Sonnleitner prägte für mich einst die Bezeichnung ‚charming tough cookie‘, die mich treffend skizziert und mir gut gefällt. Auch bei Produkten, Technologien und Protokollen hat sich in diesem Zeitraum sehr viel getan. Bahnbrechend war bei uns die Entwicklung des T3-Implantats mit Unterstützung so bekannter Meinungsbildner wie Ueli Grunder, Konrad Meyenberg, Mark Hürzeler, Dennis Tarnow und vielen mehr, die Richard Lazzara bei diesem innovativen Hybrid-Design maßgeblich unterstützt haben. Die neuartige Multilevel-Oberflächentopografie verbesserte die Osseointegration und die Anhaftung der Knochenzellen auf revolutionäre Weise und verminderte das Risiko periimplantärer Irritationen. Klug war daneben, dass wir uns bereits sehr früh im bioregenerativen Bereich engagiert haben, sodass wir schon immer alles aus einer Hand anbieten konnten. 

An den digitalen Workflow im heutigen Sinne dachte damals natürlich noch niemand, aber mit unserem Encode-Verfahren und dem One-abutment-one-time-Konzept haben wir auch hier sehr früh die richtigen Saatkörnchen ausgelegt.

Welche sehen Sie als die bedeutendste Entwicklung im Markt in dieser Zeit?

Krista Strauß: Ein Riesenthema war die Dichtigkeit von Implantaten – jeder kennt ja die Zipprich-Studie und auch die damalige Tarnow-Regel zur biologischen Breite. Daneben, ganz ohne Frage, die modernen Hybrid-Konzepte bei Implantaten mit einer maschinierten, glatten Schulter für einen guten Weichgewebsverschluss und einer moderat rauen Oberfläche des Implantatkörpers, wie auch von Albrektsson und Wennerby beschrieben, für eine gute Osseointegration.

Und welches war die wichtigste Entwicklung bei Zimmer Dental?

Krista Strauß: Hier würde ich an erster Stelle kein Implantat, sondern die Entwicklung des Puros-Allografts nennen. Puros hat sich als ideale Matrix für den Knochenaufbau erwiesen. Die patienteneigenen Knochenzellen wachsen ein, während sich das Puros-Gerüst abbaut sowie nach und nach durch gesunden, eigenen neuen Knochen ersetzt wird. Die Ergebnisse sind sehr beeindruckend und für Patienten segensreich. Natürlich wurden bestehende Implantat-Erfolgskonzepte weiterentwickelt und den heutigen Anforderungen angepasst. Im kommenden Jahr werden wir die „Next Generation“-Implantate T3Pro und TSX mit betont aktivem Gewinde vorstellen. Wobei das bestehende Instrumentarium immer weiterverwendet werden kann! Wir fühlen uns als Medizinprodukthersteller einem ressourcenschonenden Vorgehen besonders verpflichtet.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für das kommende Jahrzehnt?

Krista Strauß: Praxen müssen sich digitalisieren. In gewissem Maße werden die Zahnärzte und Zahntechniker künftig mehr zu dentalen IT-lern, die auf Augenhöhe die Prothetik gemeinsam besprechen, planen und durchführen.

Und für Sie geht es nun in den Liegestuhl?

Krista Strauß: Nein, dafür kennen Sie mich ja auch schon lange genug. Ich werde noch ein Ökotrophologie-Studium absolvieren. Aus eigener Erfahrung habe ich erlebt, wie die Veränderung kleiner Stellschrauben beim Umgang mit sich selbst die Leistungsfähigkeit von Körper, Gehirn und mentaler Stärke ganz enorm verbessern können. Solche individuellen Konzepte will ich ins Management überführen. Durch meine diversen Vorbildungen sollte es mir gelingen, Zeitmanagement und individuelles Gesundheitsmanagement so zu verbinden, dass ein sehr großer persönlicher und auch unternehmerischer Nutzen entsteht.

Herzlichen Dank für das Gespräch und alles Gute für Ihre weiteren Unternehmungen.

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