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Erfolgreicher 29. Masterkurs der DDA und DGCZ: Biomimetische Behandlung, digital unterstützt!

DGCZ und DDA: Der diesjährige Masterkurs, veranstaltet von der Digital Dental Academy Berlin (DDA) und der Deutschen Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde (DGCZ), fand als Hybrid-Symposium in München statt. Die amtlichen Pandemie-Hygienevorgaben ermöglichten nur eine beschränkte Teilnehmerzahl in Präsenz; die überwiegende Mehrheit der über 500 Teilnehmer nahm online an der mehrtägigen Veranstaltung teil.

Bild: Masterkurs 2021 der DDA & DGCZ „on air“. Prof. Dr. Daniel Edelhoff, PD Dr. Dr. Lutz Ritter, online zugeschaltet Gauri M. Patel DDS, Milwaukee, und Dr. Bernd Reiss beim Vortrag (v.l.n.r.). Quelle: Schenk/DGCZ

Beispielhaft für die wachsende Bedeutung des Masterkurses sind die internationale Anerkennung und Beiträge von Teilnehmern aus anderen Kontinenten. In diesem Jahr waren zugeschaltet: Todd Ehrlich DDS, Austin (Texas, USA) mit seinem The-ma „Differenzierte Ästhetik im Frontzahnbereich“ – Gauri M. Patel DDS, Milwaukee, (Wisconsin, USA) mit „Prothetik und Orthodontie interdisziplinär“ – Leandro Passos DDS, Rio de Janero (Brasilien) zum „Hardware Handling“ – und das Gründungsmit-glied der Academy of Biomimetic Dentistry und Mentor der Bio-Emulation Think-Tank Group, Pascal Magne DDS, Los Angeles (Calif., USA) über „Biomimetische Sanierungen“.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Biomimetische Zahnbehandlung, d.h. die Nachahmung biologischer Strukturen durch ein defektorientiertes, klinisches Vor-gehen und eine differenzierte Werkstoffauswahl. Stand bisher die Stabilität als Hauptmerkmal der zahnärztlichen Restauration im Vordergrund, wendet sich nun der Blick auf Prozesse und Materialien, die organische Vorbilder nachahmen. Unter dem Leitgedanken „Der Natur auf der Spur“ wurden differenzierte Betrachtungen und Handlungsschritte gezeigt, die auf den biomechanischen Vorgängen in der Mundhöhle aufbauen.

Die 38 Referenten des 2tägigen Masterkurses und des vorgeschalteten Workshops – geleitet von Dr. Bernd Reiss, 1. Vorsitzender der DGCZ – fokussierten auf eine dif-ferenzierte Diagnostik, Therapieplanung, Materialauswahl und computergestützte Behandlung unter dem biomimetischen Aspekt. Zur Erfüllung dieses Auftrags wurden chairside- und laborgestützte Lösungsmöglichkeiten für komplexe Fälle vorgetragen unter Berücksichtigung apparativer, organisatorischer und abrechnungs-technischer Kriterien.

Absolventen des Cerec Curriculums ausgezeichnet

Als erfolgreiche Absolventen des Cerec Curriculums wurden Dr. Stefan Gallenz, Bamberg, und Zahnarzt Sven Salentin, Hürtgenwald, auf dem Masterkurs mit Zertifikaten ausgezeichnet. Mit dem Curriculum hatten die Absolventen umfassende Kenntnisse in der computergestützten Restauration erworben. Leitung und Teilnehmer des Symposiums gratulieren den beiden Kollegen zum erfolgreichen Abschluss und freuen sich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr auf dem Masterkurs in Hamburg.

In Zusammenarbeit der DDA und der DGCZ bietet das Curriculum allen ambitionier-ten Cerec-Anwendern in Praxis und Labor eine praxisbegleitende Fortbildung, die es ermöglicht, das Cerec-System umfassend für viele Indikationen einsetzen zu können. Basierend auf einem sechsgliedrigen Schulungssystem besuchen die Teilnehmer im Zeitfenster bis zu drei Jahren Pflicht- und Ergänzungskurse, die wahlweise folgende Behandlungsschwerpunkte enthalten: Seitenzahn, Frontzahn, Implantologie, Bisslageveränderung, Smile Design Imaging, Veneers, komplexe Fälle, Zirkonoxidbearbeitung, Materialkunde und Kieferorthopädie für Zahnärzte.

Die Kurse richten sich besonders an Anwender von Cerec Primescan und Cerec Omnicam, die das Prinzip der „single-visit-dentistry“ nutzen oder auch das zahntechnische Labor einbeziehen. Nach Beendigung der Kurse erfolgt ein kollegiales Abschlussgespräch als Colloqium der DGCZ mit Zertifizierung im Rahmen des alljährlichen Masterkurses.

Biomimetik – Natur in höchster Vollendung

Als „Vater der biomimetischen Zahnmedizin“ brachte der online-zugeschaltete Pascal Magne DDS aus Los Angeles das Prinzip der Biomimetik auf den Punkt:

„Natürliche, intakte Zähne dienen als Vorbild und Maßstab und sollen möglichst naturgetreu nachgebildet werden. Allerdings werden wir auch in Zukunft natürliche Zähne, die durch evolutionäre Prozesse optimierte Strukturen entwickelt haben, nicht gleichwertig oder sogar besser ersetzen können. Dies ist eine ernüchternde Erkenntnis. Aber wir haben die großartige Möglichkeit, von dem perfekten Aufbau der natürlichen Zähne zu lernen und uns mit unserem Zahnersatz daran zu orientieren. Wir müssen also zuerst die Biologie, die Mechanik, die Funktion und die Ästhetik des intakten Zahnes verstehen. In einem zweiten Schritt gilt es dann, Materialien so zu verarbeiten, dass der intakte Zahn so gut wie möglich kopiert wird. Wir sollten also Wissen, Erfahrung und Weisheit sorgfältig und individuell mit dem Ziel kombinieren, dass primär natürliche Zahnhartsubstanz erhalten bleibt.“

Pascal Magne hat mittlerweile einen einzigartigen Mix aus Zahnmedizin und neuen Technologien für seinen biomimetischen Ansatz entwickelt. Sein Ansporn ist nicht die Ästhetik; Ziel ist, die Natur zu imitieren, indem er die Biologie respektiert und die Funktion und Mechanik nachahmen möchte. Die Ästhetik ist dann die logische Konsequenz. Mit diesem Credo hat Magne weltweit eine neue Betrachtungsweise zur Restaurationstechnik eröffnet. Auf dem Campus von Los Angeles wird er als „Rockstar der restaurativen Zahnheilkunde“ bezeichnet.

Vorschau: Der nächste Masterkurs findet am 8.-9. Juli 2022 in Hamburg, Hotel Grand Elysée statt – der vorgeschaltete Workshop am 7. Juli 2022.

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