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Ahrweiler Symposium: Mehr als nur Implantologie

Implantologie mal ganz anders hieß es für die Teilnehmer beim 1. Ahrweiler Symposium von medentis medical. Die Veranstaltung bot ein Update über mehr als nur den gewohnten Fachbereich hinaus.

Das Ahrweiler Symposium fand aufgrund der verheerenden Folgen der Flutkatastrophe im Ahrtal in Münster statt. Gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Tagungspräsidenten, Dr. Stefan Reinhardt, stellte man einen Mix hochkarätiger Referenten zusammen. Ziel des Symposiums sei es, so Dr. Reinhart, den Teilnehmern ein Update aus den unterschiedlichsten Fachgebieten zu ermöglichen – denn Patienten müssen in den Praxen auch gesamtzahnmedizinisch versorgt werden. Sich dafür aus der Fülle von Fortbildungsveranstaltungen die geeigneten Vorträge zu suchen, sei oft sehr zeitaufwendig und mühsam.

Interdisziplinäre Themen runden Programm ab

In Münster gab es Updates aus den Bereichen Parodontologie, Endodontologie, konservierende Zahnheilkunde und Implantologie. Den Anfang machte Prof. Dr. Heinz H. Topoll mit einem Vortrag über das Praxiskonzept Parodontologie. Er betonte, wie wichtig die Plaquekontrolle sei. In der antiinfektiösen Therapie seiner Praxis würden deshalb nur die Zahnärzte die subgingivale Plaque entfernen – erst mit Handinstrumenten, anschließend mit dem AirScaler. Nach dem initialen Scaling gehe es darum, die patientenbezogenen Ursachen für die parodontalen Probleme zu finden und zu beherrschen. In der regenerativen Therapie versucht Prof. Topoll die geschlossenen Zahnreihen zu halten, bevor Zähne gezogen werden. Sein Tipp für die Guided Tissue Regeneration: „Der primäre Nahtverschluss und die postoperative Betreuung sind das Wichtigste.“ Es brauche absolute Stabilität in der Wunde. Deshalb würden Patienten nach zwei, sieben und 14 Tagen wieder einbestellt und geschaut, ob diese auch mitarbeiten. Mit Prof. Dr. Roland Frankenberger wurde einer der Adhäsive-Experten für einen Update-Vortrag gewonnen. Sein Wunsch: Möglichst minimalinvasiv zu restaurieren. In letzter Zeit sehe er bei Patienten den Einfluss der Social Media Influencer mit dem Ergebnis großflächiger Veneer-Versorgungen. Eine der Fehlerquellen der Füllungstherapie ist für Prof. Frankenberger die Polymerisation. Wichtig sei es bei längerer Polymerisation mit Luft zu kühlen und die vorgegebenen Zeiten einzuhalten. Prof. Dr. Edgar Schäfer gab Tipps für die Aufbereitung und Desinfektion des Wurzelkanals. Er empfahl mit Blick auf die auf den Markt drängenden Ein-Feilen-Systeme, nicht auf jeden neuen Zug aufzuspringen. Insbesondere bei stärker gekrümmten Wurzelkanälen könnten beim zu kraftvollen Einbringen Mikrorisse entstehen. Über Implantologie im Grenzbereich sprach zum Abschluss des Symposiums Dr. Dr. Alfons Eißing. Er erklärte, warum selbst beim atrophierten Kiefer augmentationsvermeidende Techniken immer mehr in den Fokus geraten sowie über deren Vor- und Nachteile. Gute Erfahrungen und Ergebnisse hat Dr. Eißing mit Zygoma-Implantaten. Insbesondere bei Patienten mit atrophierter Maxilla, die in der Regel bereits über 80 Jahre alt sind und keine langen Behandlungszeiten oder umfangreichen Operationen wollen. „Dann sind Zygoma-Implantate eine Alternative.“ Voraussetzung sei ein ausreichendes Knochenangebot im Jochbeinbereich.

Fazit

Insgesamt bot das Ahrweiler Symposium alles, was eine Veranstaltung braucht, um die Teilnehmer umfassend und fundiert zu informieren. Auch mit der Auswahl der Referenten bewies medentis medical ein versiertes Händchen und ließ den Veranstaltungsort Münster in einem funkelnden Reigen spannender Informationen aus allen zahnmedizinischen Disziplinen hell erstrahlen. Damit ging das geplante Konzept des Veranstalters voll auf. Bleibt zu hoffen, dass es auch in Zukunft mehr Veranstaltungen dieser Art geben wird.