CleanImplant Foundation: Die 40. Ausgabe der Internationalen Dental- Schau (IDS) in Köln nutzte auch die gemeinnützige CleanImplant Foundation, um sich und ihre Ideen einem internationalen Messe-Publikum zu präsentieren.
Bild: Während der IDS wurden am Stand der CleanImplant Foundation mitgebrachte Implantate unter dem Rasterelektronenmikroskop untersucht.
Mit Daten und Fakten über werkseitig verunreinigte Implantate hat sich die Non-Profit-Organisation CleanImplant Foundation längst einen Namen gemacht. Auch in diesem Jahr konnten implantologisch tätige Zahnärzte die Oberflächensauberkeit ihres favorisierten Implantatsystems direkt live vor Ort überprüfen lassen.
Die Weltleitmesse der Dentalindustrie ist für uns der perfekte Ort, um unsere weltweite Qualitätsoffensive für saubere Implantatoberflächen fortzuführen. Auf dieser internationalen Plattform präsentieren sich zahlreiche Hersteller dentaler Implantate. Damit ist die IDS eine ideale Plattform, Besucher aus aller Welt darüber zu informieren, dass eine saubere Implantatoberfläche bei steril verpackten Implantaten leider noch immer keine Selbstverständlichkeit ist.
Dr. Dirk U. Duddeck, Managing Director und Head of Research von CleanImplant
Meet the Expert
Um dieser Situation und der besonderen klinischen Relevanz noch mehr Gehör zu verschaffen, hieß es täglich am Messestand der Stiftung „Meet the Expert“: In Kurzvorträgen erläuterten Dr. Duddeck und ein Team von Spezialisten, wie Dr. Martin Chares, Experte für QM-Fragen und Herstellung von dentalen Implantaten, und Dr. Dana Adjani-Fard, Schwerpunkt in klinischem Research, die Gefahren von werkseitig verunreinigten Implantaten und ihre möglichen klinischen Auswirkungen von der Periimplantitis bis zum Implantatverlust.
Für Stand-Besucher, die ein original verpacktes Implantat ihres bevorzugten Implantatsystems überprüfen lassen wollten, hatte CleanImplant in Kooperation mit Thermo Fisher Scientific und dem akkreditierten Medical Materials Research Institute ein hochauflösendes Phenom Raster-Elektronenmikroskop (REM) installiert. Untersucht wurde damit, ob Implantate direkt aus den Praxen die Konsensusbasierten Richtlinien für rückstandsfreie Oberflächen erfüllen. Denn Analysedaten aus den drei vergangenen Qualitätsbewertungsstudien zeigen, dass nach wie vor jedes dritte, steril verpackte Implantat werkseitig signifikant verunreinigt ist.
Expertenmeeting am IDS-Donnerstag
Den IDS-Donnerstag nutzte die CleanImplant Foundation außerdem für ein Expertenmeeting, zu dem Industrievertreter und Projektpartner eingeladen waren. Dr. Duddeck blickte dabei auf 15 Jahre Untersuchung von Implantaten und Qualitätsbewertungen zurück. Dabei berichtete er auch über ein EU-gefördertes Projekt zum Einsatz künstlicher Intelligenz für die Qualitätskontrolle bei der Herstellung von Implantaten. Dr. Birgit Hagenhoff, Direktorin des unabhängigen Testlabors Tascon, das auf Oberflächenanalysen spezialisiert ist, erläuterte die Methode des chemischen Screenings von Verunreinigungen auf Implantatoberflächen mit der Flugzeitsekundärionen-Massenspektometrie (ToF-SIMS). Zum Abschluss des Expertenmeetings sprach Prof. Dr. Patrick R. Schmidlin, Leiter Bereich Parodontologie & Periimplantäre Erkrankungen an der Uniklinik Zürich, über mögliche biologische Folgen von fabrikbedingten Verunreinigungen auf Implantaten – wie Entzündungsreaktionen oder Auswirkungen auf die Lebensfähigkeit der Osteoblasten.