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Deutsche Gesellschaft für Orale Implantologie (DGOI): Update Hart- und Weichgewebe

Informativ, inspirierend und innovativ – so lauteten die begeisterten Kommentare von Zahnärztinnen, Zahnärzten und Studierenden über den 18. Jahreskongress der DGOI am 24. und 25. Juni 2022 im Mannheimer CongressCentrum Rosengarten.

Bild: Aus 25 Jahren Erfahrung lernen, darum ging es in der Keynote mit Prof. Dr. Daniel Grubeanu, Trier, zum Thema Sofortimplantation und -versorgung. Im anschließenden Expertentalk mit Ralf Busenbender, Mannheim, Prof. Dr. Stefan Fickl, Fürth, Dr. Peter Gehrke, Ludwigshafen, Prof. Dr. Fouad Khoury, Olsberg, und Priv-Doz. Dr. Dr. Eik Schiegnitz wurden die Fälle von Prof. Dr. Daniel Grubeanu, Trier, (vlnr) aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert. Prof. Dr. Fred Bergmann (r), Viernheim, moderierte die Talkrunde. 

Die implantologische Fachgesellschaft für Praktiker hatte Deutschlands führende Expertinnen und Experten als Referenten für das Kongressthema „Hart- und Weichgewebe in der täglichen Praxis“ gewonnen. Sie gaben den rund 140 Teilnehmenden, darunter über 40 Studierende aus verschiedenen Städten, ein umfassendes Update über den aktuellen wissenschaftlichen Stand mit klaren Take-Home-Messages für die Umsetzung in der Praxis. „Wir haben einen intensiven wissenschaftlichen Austausch für Praktiker erlebt“, so das Fazit von Dr. Jan Klenke, Kongresspräsident DGOI.  

„In den vielen Diskussionen konnten wir reflektieren, welche Techniken, Materialien und Möglichkeiten im Themenbereich Hart- und Weichgewebe auf chirurgischer sowie prothetischer Seite in der täglichen Praxis erfolgversprechend sind.“

Dr. Jan Klenke
Kongresspräsident DGOI

Den Auftakt zum 18. Jahreskongresses der DGOI mit dem Fokusthema „Hart- und Weichgewebe in der täglichen Praxis“ machten Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz (l), Wiesbaden, und Priv.-Doz. Dr. Dr. Eik Schiegnitz , Mainz. Sie gaben Antworten auf Fragen wie: Tissue Level oder Bone Level? Sofort- oder Spätimplantation? Prof. Dr. Daniel Grubeanu (m), Präsident der DGOI, moderierte die Dialog- und Diskussionsrunde.
„Hart- und Weichgewebe in der täglichen Praxis“ – bei der Wahl von Materialien und Technik sind die Aspekte Langzeitstabilität und Reproduzierbarkeit des Ergebnisses sowie ein geringes Risiko entscheidend. Prof. Dr. Fouad Khoury, Olsberg, fasste prägnant zusammen, was heute im Bereich Knochenaugmentation wirklich funktioniert.
Die Botschaft von Prof. Dr. Stefan Fickl, Fürth, lautete, ein intaktes Weichgewebe am Implantat ist existenziell. Sein Thema war „periimplantäres Weichgewebe augmentieren: BGT versus Biomaterial“. Ersatzmaterialien seien eine Alternative zum BGT.
15 Minutes, One Question – in diesen kompakten Kurzvorträgen beantworteten die Referentinnen und Referenten eine konkrete Frage, hier Dr. Amely Hartmann, Filderstadt. Am Ende ihres Übersichtsvortrags, ob Membranen in der Augmentationschirurgie notwendig sind, stand die Antwort „Ja“.

Modernes Kongressformat mit Kurzvorträgen

Um den Wissenstransfer für die Teilnehmenden abwechslungsreich und gut nachvollziehbar zu gestalten, hatte die DGOI ein innovatives Kongressformat gewählt: Kompakte Kurzvorträge und 15-Minutes-One-Question-Vortragsblöcke wechselten sich ab mit 20-minütigen Keynotes. Dank dieses straffen Zeitmanagements brachten die Referentinnen und Referenten ihre Take-Home-Messages genau auf den Punkt. Dabei ging es um unterschiedliche Aspekte der Hart- und Weichgewebsaugmentationen und alternative Behandlungsoptionen, Prophylaxe, Rezessionsdeckung am Implantat und Zahn, verschiedene Abutmenttypen, den Einsatz von Keramikimplantaten, Aligner in der Implantologie, digitale Arbeitsschritte und Abrechnungsfragen.

Hatte ebenfalls nur 15 Minuten für sein prothetisches Thema „Um die Ecke gedacht – abgewinkelte, verschraubbare Abutments in der Implantatprothetik und die Bedeutung für das Hart- und Weichgewebe“ – Dr. Marcus Engelschalk, München, mit Moderator Dr. Jan Klenke, Kongresspräsident.
In seiner Keynote erläuterte Priv.-Doz. Dr. Dr. Markus Schlee, Forchheim, wieviel Weichgewebe Implantate benötigen. Eine adäquate Weichgewebsdicke am Implantat liege bei ca. drei Millimetern.
Prof. Dr. Katja Nelson, Freiburg, beleuchtete in ihrer Keynote augmentative Maßnahmen des Weichgewebes.
Intensive Vorbereitung, der feste Glaube das Ziel zu erreichen und der Zusammenhalt im Team – damit haben die Wellenbrecherinnen als erste deutsche Frauenmannschaft in einem Ruderboot erfolgreich den Atlantik überquert. Wie sie das Projekt gewuppt haben, erzählten die Filmproduzentin Silvia Weihermüller (l) und Steffi Kluge, eine der vier Wellenbrecherinnen.

Um Sofortimplantation und -versorgung ging es in der Keynote von Prof. Dr. Daniel Grubeanu, Präsident der DGOI. Er gab einen Rückblick auf 25 Jahre Erfahrung mit der Sofortimplantation und -versorgung. Seine Fälle wurden anschließend im hochkarätig besetzten Expertentalk mit Priv.-Doz. Dr. Dr. Eik Schiegnitz, Mainz, Prof. Dr. Fouad Khoury, Olsberg, Dr. Stefan Fickl, Fürth, Dr. Peter Gehrke, Ludwigshafen, und Ralf Busenbender, Mannheim, aus Sicht der Implantologie, Chirurgie, Parodontologie, Prothetik und Zahntechnik diskutiert. Weitere Programmhöhepunkte waren die einführende Lecture von Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz, Wiesbaden, im Dialog mit Priv.-Doz. Dr. Dr. Eik Schiegnitz sowie die Special Lecture von Dr. Luis Bessa, Portugal. Am Freitagabend beeindruckten die Special Guests Steffi Kluge von den insgesamt vier Wellenbrecherinnen und die Filmproduzentin Silvia Weihermüller mit ihrem Bericht über die aufregende Atlantiküberquerung in einem Ruderboot. Das Forum „Junge Implantologen“ mit Dr. Leonie Spilker, Münster, für Studierende und Beginner sowie neun verschiedene Workshops, die am Freitagmorgen in Zusammenarbeit mit Industriepartnern der DGOI stattfanden, komplettierten den 18. Jahreskongress der DGOI.

Die DGOI vergab am Samstagnachmittag zwei Preise für die besten eingereichten Posterarbeiten, jeweils dotiert mit 500 Euro. Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets, Fortbildungsreferent der DGOI, überreichte Dr. Diana Heimes von der Mainzer Arbeitsgruppe die Auszeichnung für die beste wissenschaftliche klinische Arbeit über „Bukkale Knochendicke im Front- und Seitenzahnbereich – ein Systematisches Review – Implikationen für die Sofortimplantation“. Als beste wissenschaftliche vorklinische Arbeit wurde die „Entwicklung eines neuartigen bioresorbierbaren Gewebeklebers auf Seidenprotein-Basis in der Implantologie – eine in vitro Studie“ aus Hamburg und Aachen ausgezeichnet.

Das Fazit vieler Teilnehmenden lautete nach den zwei intensiven Kongresstagen ganz klar: „Wir haben viel gelernt.“

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