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DGOI: Wintersymposium ImpAct Zürs Austria mit rund 100 Teilnehmern

Die Deutsche Gesellschaft für Orale Implantologie (DGOI) veranstaltete nach zwei Jahren coronabedingter Pause wieder das beliebte Wintersymposium ImpAct Zürs Austria, das in diesem Jahr zum fünfzehnten Mal stattfand: Vom 29. März bis 2. April 2022 beleuchteten namhafte Experten das Gipfelthema „Biologie in der Implantologie“ aus unterschiedlichen Perspektiven. „Es ist schön, endlich wieder hier zu sein und so viele Kolleginnen und Kollegen zu treffen“, freute sich Prof. Dr. Daniel Grubeanu, Präsident der DGOI, bei der Begrüßung der rund 100* Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Robinson Club Alpenrose in Zürs.

DGOI Wintersymposium ImpAct Zürs Austria 2022, Prof. Dr. Daniel Grubeanu, Prof. Dr. Georg-H. Nentwig
Abb. Freuten sich, rund 100 Teilnehmende beim DGOI Wintersymposium ImpAct Zürs Austria zu begrüßen: Prof. Dr. Daniel Grubeanu, Präsident der DGOI, und Prof. Dr. Georg-H. Nentwig, Vizepräsident und wissenschaftlicher Leiter von ImpAct Zürs Austria. Das Gipfelthema war „Biologie in der Implantologie“.

Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Georg-H. Nentwig, Vizepräsident der DGOI, entstand ein abwechslungsreiches Programm mit Vortragsblöcken am Vormittag und unterschiedlichen Workshops an den Nachmittagen. Diese fanden in Kooperation mit Industriepartnern der DGOI statt, überwiegend sogar mit Hands-on-Trainings. Was funktioniert wirklich? Diskutieren und kritisch reflektieren in der Gruppe mit Experten und Kollegen, das war in der freundschaftlichen Atmosphäre des DGOI-Wintersymposiums wieder möglich. So nutzten alle Anwesenden die vier Tage, um sich auch außerhalb des Vortragssaals über eigene Erfahrungen ehrlich auszutauschen.

DGOI Wintersymposium ImpAct Zürs Austria 2022
Nach zwei Jahren coronabedingter Pause fand das DGOI Wintersymposium ImpAct Zürs Austria wieder am Arlberg statt, mit rund 100 Teilnehmenden nahezu ausgebucht. Das DGOI Wintersymposium fand zum fünfzehnten Mal statt.
DGOI Wintersymposium ImpAct Zürs Austria 2022, Prof. Dr. Daniel Grubeanu, Dr. Dr. Nico Laube, Dr. Harald Hüskens, Georg-H. Nentwig
In der Eröffnungssession ging es mit den Referenten (v.l) Prof. Dr. Daniel Grubeanu, Präsident der DGOI, Dr. Dr. Nico Laube, Frankfurt am Main, und Dr. Harald Hüskens, Uedem, um die Themen Sofortversorgung und um horizontale sowie vertikale Augmentationen mit dem autologen Kieferwinkel-Transplantat. Prof. Dr. Georg-H. Nentwig(r), Vizepräsident der DGOI, moderierte die Session und hatte auch das Programm zusammengestellt.
DGOI Wintersymposium ImpAct Zürs Austria 2022, DentalTrainer Jan Schmidt
Große Runde beim Workshop mit DentalTrainer Jan Schmidt (vorne links), Palma de Mallorca (Spanien), zum Thema Führen mit Authentizität.
DGOI Wintersymposium ImpAct Zürs Austria 2022, Workshop
Bei der DGOI gehen theoretische und praktische Wissensvermittlung immer Hand in Hand. Deshalb standen an den Nachmittagen unterschiedliche Workshops (in Kooperation mit Industriepartnern) auf dem Programm. Diese waren durchweg sehr gut besucht.

Biologie des Knochens

Stichwort Sofortversorgung: Welche Faktoren müssen beachtet werden? Und wie lässt sich die Sofortversorgung selbst in kompromittierten Knochenverhältnissen umsetzen? Hierauf gab es fundierte Antworten. Die Diskussion über Knochenaugmentation wurde eingeleitet mit einer praxisbezogenen Darstellung der unterschiedlichen Defektklassen und jeweils erfolgversprechenden Augmentationstechniken. Detailliert dargestellt wurden die horizontale sowie vertikale Augmentation mit dem autologen Kieferwinkel-Transplantat sowie die patientenspezifische Alveolarkammrekonstruktion mit dem Fokus auf digital geplante und defektangepassten CAD/CAM-Titan Meshes. Für die optimale Knochenheilung scheint laut aktueller Studien auch eine ausreichende Vitamin D-Versorgung des Patienten wichtig.

DGOI Wintersymposium ImpAct Zürs Austria 2022, Prof. Dr. Fred Bergmann, Dr. Mathias Sigmund, Dr. Sven Görrissen
Während es draußen schneite ging es mit Prof. Dr. Fred Bergmann, Past-Präsident der DGOI(l), und Dr. Mathias Sigmund, Regensburg(r), um schonende Knochenregeneration und gedruckte provisorische Versorgungen. Dr. Sven Görrissen MSc, moderierte diese Vortragssession.

Digital implantieren

Weiter ging es mit digitalen Workflows in der Implantologie. Was ist heute möglich? Was ist die Zukunft? Digitalexperten sensibilisierten die Teilnehmenden für die Vorteile des digitalen Vorgehens: Präzision, Genauigkeit und Vorhersagbarkeit seien die Hauptvorteile. Vorgestellt wurde die komplett digitale Lösung eines komplexen Implantatfalls mit navigierter Chirurgie und Bohrschablone. Wie man ohne Bohrschablone unter Echtzeitkontrolle navigiert implantiert, wurde im Anschluss vorgestellt. Die Referenten machten deutlich: Man muss nicht jeden digitalen Arbeitsschritt inhouse abbilden. Es können auch externe digitale Services genutzt werden, z.B. ein Planungszentrum mit externer Fertigung der Bohrschablone. Diskutiert wurden auch die ersten Erfahrungen mit gedruckten implantatgetragenen Kronen und dreigliedrigen Brücken im Seitenzahnbereich.

DGOI Wintersymposium ImpAct Zürs Austria 2022, Dr. Marcus Seiler MSc
Patientenspezifische Alveolarkammrekonstruktionen mit neuem Design und vollintegriertem Backward Planning war das Thema von Dr. Marcus Seiler MSc., Filderstadt.
DGOI Wintersymposium ImpAct Zürs Austria 2022, Priv.-Doz. Dr. Paul Weigl
Priv.-Doz. Dr. Paul Weigl, Frankfurt am Main, stellte ein knochenschones Bohrkonzept mit Implantatsystem vor.

Implantathardware

Hier ging es zum Beispiel um Erfahrungen mit Keramikimplantaten. Dabei wurden die Vorteile für das Weichgewebe erläutert, aber auch darauf hingewiesen, dass Periimplantitis selbst an Keramikimplantaten entstehen könne. Was bringt ein Platform Switching? Zu den klinischen Vorteilen gehören eine einfachere Abformung, mehr interdentaler Platz für das Weichgewebe sowie eine bessere Blutversorgung der Papille, und je nach Indikation kann ein dickeres Implantat verwendet werden, um das Risiko eines Implantatbruchs zu reduzieren. Sensibilisiert wurden die Teilnehmenden auch für eine biologisch gerechte Osteotomie. In diesem Zusammenhang wurde ein neuartiges knochenschonendes Bohrkonzept mit entsprechendem Implantatsystem vorgestellt.

DGOI Wintersymposium ImpAct Zürs Austria 2022, Prof. Dr. Dr. Norbert Enkling
Was bringt ein Platform Switching? Prof. Dr. Dr. Norbert Enkling MAS, Bonn/Bern, gab überraschende Antworten.

Blutkonzentrate

Am Freitag gab es einen detaillierten Überblick über die verschiedenen Blutkonzentrate, die Anwendungsmöglichkeiten und Wirkungsweisen. Jedoch: Die Datenlage rund um die verschiedenen „Blutprodukte“ ist noch inhomogen. Die aktuelle Studienübersicht zeigt: Von Wachstumsfaktoren profitiert das Weichgewebe. Aber es lasse sich kein zusätzlicher Effekt für die Knochenheilung feststellen.

DGOI Wintersymposium ImpAct Zürs Austria 2022, Dr. Torsten Conrad
Dr. Torsten Conrad, Bingen am Rhein, gab einen umfassenden Überblick über die gängigen Blutkonzentrate.

Fazit ImpAct Zürs Austria 2022

Bei den Teilnehmenden kam das 15. Wintersymposium der DGOI durchweg sehr gut an. Ihnen gefiel vor allem die Kombination von praxisnahen Vorträgen an den Vormittagen und Workshops an den Nachmittagen, die Möglichkeit, unkompliziert mit Experten und Kollegen ins Gespräch zu kommen. Mit zahlreichen Impulse für die direkte Umsetzung am Montagmorgen im Gepäck ging es dann zurück in die Praxen – bis zum kommenden Jahr. Dann ist ImpAct Zürs Austria wieder im März 2023 geplant.

*Das Wintersymposium ImpAct Zürs Austria 2022 fand unter den aktuell geltenden Coronaregeln statt. Check-In war nur mit negativem Coronatest möglich.

Zu den Referenten des DGOI Wintersymposiums ImpAct Zürs Austria 2022 gehörten: Prof. Dr. Fred Bergmann, Viernheim; Dr. Torsten Conrad, Bingen am Rhein; Prof. Dr. Dr. Norbert Enkling MAS, Bonn/Bern; Dr. Sven Görrissen MSc, Kaltenkirchen; Prof. Dr. Daniel Grubeanu, Trier; Zt Uli Hauschild, Sanremo (Italien); Dr. Harald Hüskens, Uedem; Dr. Dr. Nico Laube, Frankfurt am Main; Dr. Henriette Lerner, Baden-Baden; Dr. Franz-Jochen Mellinghoff MSc PhD, Ulm; Prof. Dr. Georg-H. Nentwig, Frankfurt am Main; Dres. Friedemann und Andreas Petschelt, Lauff an der Pegnitz; Dr. Ralf Rauch, Pforzheim/Köln; Jan Schmidt, Palma de Mallorca (Spanien); Dr. Marcus Seiler MSc, Filderstadt; Dr. Mathias Siegmund, Regensburg; Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets, Hamburg, und Priv.-Doz. Dr. Paul Weigl, Frankfurt am Main.

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