DZR-Kongress: Bereits zum elften Mal trafen sich mehr als 200 Teilnehmer zum jährlichen Kongress für Abrechnung und Praxismanagement des DZR in Stuttgart. An zwei Tagen vermittelten die Referenten spannende Themen aus Bereichen wie Abrechnungsmanagement, Hygiene, Online-Marketing und Motivation.
Bild: Dr. Dr. Alexander Raff teilte wertvolle Abrechnungstipps mit dem Auditorium.
Gleich zu Beginn vom DZR-Kongress in Stuttgart gab Dr. Dr. Alexander Raff wertvolle Tipps für die Abrechnung in der Funktionsanalyse und -therapie. Dabei zeigte er unter anderem, welche Therapiebereiche sich besonders für die analogen Positionen eignen. Da in den Praxen und im Labor immer mehr gefräst wird, wird auch die Abrechnung der zahntechnischen Leistungen kniffeliger. Damit das nicht so bleibt, haben Uwe Koch und sein Team vom DZR den BEB CAD/CAM erstellt. Koch, Leiter des DZR-Kompetenzcenters BEL/BEB/Zahntechnik, zeigte den Teilnehmern außerdem, warum es so wichtig ist, praxisindividuelle BEB-Nummern anzulegen. Ein großes Drama sieht der Experte auch bei gefrästen Stegen. „Diese werden meist falsch abgerechnet.“ Judith Grieger-Happel, Zahnärztin in Berlin, nutzte bereits früh die sozialen Medien für ihre Praxis und für ihr zweites Unternehmen molaria.de. Sie zeigte in ihrem kurzweiligen Vortrag, wie man von Likes zu Leads kommen kann. Insbesondere mit der Mitarbeitergewinnung und -bindung hat Grieger-Happel keine Probleme und nutzt dazu alle Gelegenheiten, etwa über die Plattform Instagram.
Cyberkriminalität und Dokumentation leicht gemacht
Die Auswüchse der Cyberkriminalität verdeutlichte Polizist, Interpolmitarbeiter und Sicherheitsexperte Cem Karakaya den Teilnehmern. Er zeigte, warum man es mit dem eigenen Online-Verhalten und dem Smartphone den Tätern einfach macht und dass Angriffe auf das Gesundheitswesen keine Seltenheit mehr sind. Das Zauberwort „Dokumentation“ stellte Stefanie Schneider, Leiterin des DZR-Kompetenzcenters und Fachreferats GOZ/GOÄ/BEMA, in den Fokus. Für Schneider ist die Dokumentation eine Aufgabe des ganzen Praxisteams. Denn aus der Behandlungsdokumentation entstehe die Abrechnung. Ohne ausreichende Dokumentation könne weder die Faktorsteigerung entsprechend begründet noch die vielen kleinen Begleitleistungen aufgeführt werden. Dadurch verliert eine Praxis laut der Expertin bares Geld.
Tipps und Tricks für Praxisinhaber auf dem DZR-Kongress
Zum „Out-of-the-Box”-Denken animierte Extremsportler Benedikt Böhm. Er ist nicht nur Chef des Skitourenausrüsters Dynafit, sondern besteigt als Extrem-Skibergsteiger auch die 8000er-Berge ohne Sauerstoff innerhalb von 24 Stunden. Unangenehme Wahrheiten sprach Christian López Quintero in seinem Vortrag an und brachte die Teilnehmer auf den „Weg der leistungsgerechten Honorierung“. Dabei möchte er die Praxen dazu motivieren, sich von der Last der eigens gesetzten Limitierung zu befreien und die Möglichkeit der Honorarvereinbarung zu nutzen. „Aber regelmäßig, nicht nur vereinzelt“, betonte der Experte. Sonst könne eine Zahnarztpraxis beim aktuellen Preisniveau nicht wirtschaftlich geführt werden. Tipps und Tricks für die behördliche Begehung gab es von Hygienecoach Viola Milde. Die Gründerin der VMH-Hygieneberatung berichtete von vermehrten unangekündigten Spontanbegehungen, die nicht einmal anlassbezogen seien. Zudem betonte sie die Wichtigkeit der verpflichtenden validierten Medizinprodukteaufbereitung, die in manchen Praxen noch nicht angekommen seien. Man könne sich bei einer Begehung nicht mehr hinter vermeintlicher Unwissenheit verstecken.