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ImpAct Masterleague: Wissenstransfer auf den Punkt gebracht

Die erste ImpAct Masterleague der Deutschen Gesellschaft für Orale Implantologie (DGOI) Ende Oktober 2019 im Lufthansa Kongresshotel in Seeheim-Jungenheim brachte führende Experten aus Wissenschaft und Praxis zu einem spannenden und lebhaften wissenschaftlichen Diskurs zusammen.

Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets, Fortbildungsreferent der DGOI, und Prof. Dr. Daniel Grubeanu, Präsident der DGOI, reflektierten die über 170 Teilnehmer gemeinsam mit den Referenten die aktuellen Studienergebnisse. Dabei ging das neue Kongressformat mit lebendig geführten Disputationen und kurzen Vorträgen mit klaren Botschaften über die reine, trockene Faktenvermittlung hinaus. In den Diskussionen war die Leidenschaft der Referenten und Teilnehmer spürbar, mit der sie für die orale Implantologie brennen. „Die Kollegen haben das neue Kongressformat überraschend gut angenommen – die ImpAct Masterleague war ausgebucht“, freute sich Prof. Dr. Daniel Grubeanu und weiter: „Damit Teilnehmer und Experten gemeinsam unterschiedliche Sichtweisen und Studienergebnisse durchaus kritisch reflektieren können, haben wir den Teilnehmerkreis bewusst auf eine kleinere Runde limitiert.“ Das hat funktioniert. Die Teilnehmer zeigten sich durchweg begeistert.

Kontrovers reflektieren

Die vier Disputationen standen alle unter dem Motto „Kontrovers reflektieren“ und starteten mit der Frage, „Analog versus digital – was und wie viel brauchen wir wirklich?“. Prof. Dr. Florian Beuer, Berlin, hatte die Moderation übernommen. Während Dr. Markus Englschalk, München, pro digital sprach, widmete sich Dr. Georg Bayer, Landsberg am Lech, dem analogen Weg. Die Take-Home-Message lautete: Digital ist kein Dogma. Digital Smile Design, Intraoralscanner (IOS) und Guided Surgery sind digitale „Handwerkszeuge“, mit denen der Behandler Arbeitsabläufe einfacher gestalten und die steigenden Anforderungen der Patienten vorhersagbarer erfüllen kann. Um kurze und durchmesserreduzierte Implantate versus Augmentation ging es in der Disputation unter der Moderation von Prof. Dr. Knut Grötz, Wiesbaden. Dr. Eik Schiegnitz, Mainz, und Prof. Dr. Fred Bergmann, Past-Präsident der DGOI, zeigten Für und Wider auf. Ihr Fazit: Für Patienten mit präoperativer Risikostratifizierung im mittleren bis hohen Bereich kann der Einsatz kurzer Implantate eine weitere Behandlungsoption bei reduzierter vertikaler Höhe sein. Aber: Augmentationen in der ästhetischen Zone sind selbst bei kleinen Knochen- und Weichgewebsdefekten im Hinblick auf Ästhetik und Gewebestabilität unverzichtbar. Spät oder Sofort? Lebendig diskutierten Prof. Dr. Georg-Hubertus Nentwig, Hanau, und Priv.-Doz. Dr. Paul Weigl, Frankfurt am Main, Sofortimplantation/-versorgung versus Spätversorgung, während Prof. Dr. Daniel Grubeanu die Moderation übernahm. Als Vorteile der Sofortimplantation/-belastung wurden unter anderen das bestmögliche Regenerationspotenzial sowie der Erhalt der alveolären Strukturen und des natürlichen Emergenzprofils ins Feld geführt. Dagegen stehen zum Beispiel weniger Frühverluste bei Spätimplantation und/oder Spätversorgung. Und: Ästhetische Nachteile hinsichtlich der Papille (Pink Esthetic Score) sind nicht belegt. Titan- versus Keramikimplantate hatten Prof. Dr. Daniel Grubeanu und Prof. Dr. Michael Gahlert, München, unter der Moderation von Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets vorbereitet. An Keramikimplantaten zeigen sich weniger periimplantäre Erkrankungen als an Titanimplantaten. Jedoch ist das Handling sensibler:

Implantate aus Zirkonoxid sind langsam zu inserieren, um thermische Nekrosen zu vermeiden. Prof. Dr. Grubeanu gab zu bedenken, dass das Implantatmaterial für den implantologischen Erfolg irrelevant ist. Der Erfolg hängt von anderen Faktoren ab. Sein Appell: „Lernt genau die Kautelen, die für Implantate gelten.“ Special Lectures zu Out-of-the-Box-Themen wie KFO, Endo und die Bewertung von Studiendesigns zum Plattform Switching ergänzten das Programm sinnvoll. Weitere namhafte Referenten brachten unterschiedliche Aspekte des Hart- und Weichgewebemanagements auf den Punkt. Kurz und knapp wurden „meine Tipps“ für Kollegen zusammengefasst. Über die Auszeichnungen ihrer Posterpräsentationen freuten sich Dr. Anders Henningsen, Hamburg, Dr. Torsten Conrad, Bingen, und Prof. Dr. Constantin von See, Krems.

Text: Eva-Maria Hübner

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