Esthetic Days: Spürbar hatte man den direkten Austausch vermisst. Schon nach einem ersten Zusammentreffen beim Get Together am Vorabend der Esthetic Days mit internationalen Köstlichkeiten und bis spät in den Abend hinein angeregten Gesprächen in Baden- Baden stieg unter den Teilnehmern die Vorfreude auf die zweite Ausgabe.
Bild: Gleich zu Beginn erläuterte Carsten Schlüter die von Gilbert Achermann, Straumann Group, präsentierten Megatrends in der Zahnheilkunde
Den ersten Kongresstag eröffnete Deutschland-Geschäftsführer Andreas Utz mit dem Straumann Forum Markt & Strategie: „Wo liegen heute die Prioritäten in den Praxen?“ Impulsredner Mark Robb, der in einer weiteren interaktiven Session am Samstagmorgen seine Zuhörer begeisterte, gab sehr temperamentvoll und unterhaltsam direkt umsetzbare Einblicke in Führungsqualitäten sowie die entscheidenden Kriterien für die Motivations- und Entscheidungsprozesse von Patienten und das zahnärztliche Team. „Wie schaffe ich ein Team aus High Performern“, knüpfte Dr. Ekkehard Kuppel thematisch an. Mittags war es dann „Zeit loszulegen“, wie Carsten Schlüter von Organisator M:Consult eröffnete und zu Gilbert Achermann, Chairman of the Board der Straumann Group, überleitete.
Plattformstrategien ohne Aufwand und Ärger sind immer wichtiger, denn: „Der Oral Healthcare-Markt ändert sich rasend schnell, die Covid-19-Pandemie hat die Digitalisierung enorm beschleunigt.“
ZTM Fabian Zinser zeigte, wie man vorhersehbare und stressfreie Versorgungskonzepte mit Patienten und Zahnarzt auch über Distanzen realisieren kann, „die Plattformaktivitäten kann man auch für die Patientenkommunikation nutzen, wichtig ist die gemeinsame digitale Sprache“. Auch die Fälle von Dr. Martin Gollner und ZTM Simon Schömer imponierten, wobei nochmals die Bedeutung der extra- und intraoralen Fotografien des Patienten für den ZTM deutlich wurde. Mit „Das LZP ist ein Kommunikationsinstrument, besonders beim Ästhetikmanagement“ betonten sie die Herausforderung, den Patienten nicht nur zu versorgen, sondern Wünsche zu erfüllen. Dentaltechnologe ZTM Michael Zangl begeisterte abschließend mit seinen lösungsorientierten Ansätzen nicht nur seine Patienten, die teils bis zu 200 km in sein Labor anreisen, sondern auch die Teilnehmer.
Zum zweiten Veranstaltungstag begrüßten Dr. Monika Bjelopavlovic und Andreas Utz, bevor Dr. Laurence Adriaens die Teilnehmer mit auf die von ihr mit vielen digitalen Entscheidungs-Tools gestützte Patientenreise in ihrer Klinik nahm: „Ihre Patienten sind auf Ihre Expertise angewiesen, um die für sie beste Entscheidung treffen zu können.“
Eine leidenschaftliche Lanze für die Sofortversorgung brach Prof. DDr. Gabor Tepper: „Wenn Sie es nicht machen, macht es ein anderer!“
„Innerhalb 30 Minuten gab es unglaublich viele `Likes` auf Instagramm“, berichtete der medial aktive Prof. DDr. Gabor Tepper
DSO-Unternehmer versus „Dorfzahnarzt“
Dr. Eirik Salvesen und Priv.-Doz. Dr. Dr. Sigmar Schnutenhaus zeigten, wie sowohl der städtische Zahnarzt aus Hilzingen als auch der Mehrpraxeninhaberorientierte Zahnarzt aus Norwegen die digitalen und technischen Möglichkeiten zielgruppenangepasst zu nutzen wissen. Am Nachmittag bespielten drei Sessions mit dem Fokus Chirurgie, Aligner und Prothetik die jeweiligen Interessen der Teilnehmer, wobei das Online-Format auch eine gleichzeitige Verfolgung der Inhalte parallel ermöglichte.
Session Chirurgie und Prothetik
„Wenn keine Zähne da sind, wird das mit der Ästhetik auch nichts“, eröffnete Prof. Dr. Kai-Hendrik Borrmann die Session Chirurgie. Priv.-Doz. Dr. Dr. Eik Schiegnitz sorgte zunächst für Klarheit bei der Unterscheidung zwischen Tissue und Bone Level Implantaten. Das neue TLX Implantat von Straumann erreicht selbst bei geringem Knochenangebot und in reduzierter Länge eine ausgezeichnete Primärstabilität. Im augmentierten Knochen setze er das Implantat leicht subkrestal, um ein Remodeling vorwegzunehmen. „Das Emergenzprofil ist einfach der Knaller“, weiß Dr. Schiegnitz nach mehr als 200 behandelten TLX-Fällen. Priv.-Doz. Dr. Jonas Lorenz schloss mit einem umfassenden Update zu Keramikimplantaten an und schaffte es, die Fakten dazu zu objektivieren. Festsitzende Zähne an einem Tag präsentieren Prof. Dr. Kai-Hendrik Borrmann und Dr. Matthias Müller.
Dank der neuen Leitlinie vom November 2020 gelte auch die festsitzende Versorgung auf vier Implantaten im Oberkiefer als abgesichert.
Dr. Ulrike Henning referierte zum erfolgreichen und sicheren Einsatz von Smile-Alignern in der zahnärztlichen Allgemeinpraxis. Eine gemeinsame Entwicklung von Gerhard Quasigroch und Georgi Aleksandrov sind die Hybridschrauben „Quasi-Georgis“. Ein weiterer Beleg, wie bereitwillig bei Champions Implants Impulse und Anregungen der Anwender aus der Praxis freudig aufgegriffen und gemeinsam weiterentwickelt werden.
Es folgten zwei Workshop-Runden mit Dr. Bjelopavlovic, Carsten Schlüter, Mark Robb, Jennifer Münch, Dr. Rebecca Kommischke und Priv.- Doz. Dr. Christian Naujoks, die nahe brachten, wie man direkt am Montag die digitale Verbindung in die Zukunft, die Reise in eine Ästhetikpraxis, Motivationsstrategien und Sofortversorgungskonzepte umsetzen könne. Mit den lohnenden Auswirkungen von Veränderungsprozessen auf die Gehirnentwicklung, Alterung und das Glück ließ Prof. Dr. Volker Busch, Spiegel-Bestsellerautor und humorvoller Neurowissenschaftler, den fachlichen Vortragsnachmittag in guter Stimmung ausklingen.
Save the date!
Esthetic Days – die dritte Ausgabe: 23.-24.09.2022 Baden-Baden]