Wiesbaden
Das Update-Format, auch im Jahr 2025 in stabiler Teilnehmerzahl mit über 400 Oralchirurgen, MKG-Chirurgen und chirurgisch tätigen Zahnmedizinern, erfreute sich auch dieses Jahr im Dorint Pallas Wiesbaden wieder großen Zuspruchs.
Mit den Organisatoren und Schirmfrauen-/herren Prof. Dr. Katja Nelson, Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz und Prof. Stefan Haßfeld genießt das MKG-Update einen ungebrochen stetigen Zustrom an begeisterten ‚Fans‘. Möglich macht dies vor allem auch die Unterstützung der drei Hauptsponsoren Straumann, Camlog und Geistlich Biomaterials.
Unterstützer – Mercy Ships
Eine wichtige Herzensangelegenheit im MKG-Update gilt dem Gedanken, aus der eigenen privilegierten Situation etwas zurückzugeben. Die Institution unterstützt daher regelmäßig die Mercy Ships mit freiwilligen ehrenamtlichen Operateuren und Geldspenden. Mercy Ships halten sich an unterschiedlichen Orten an den Küsten Afrikas auf, um dortige stark kompromittierte Patienten mit schlimmsten Tumoren im Mund-, Kiefer-Gesichtsbereich zu operieren. Dieses Jahr schilderte Prof. Dr. Dr. Marco Kesting seine Erfahrungen mit eindrucksvollen Bildern von einem Mercy Ship in Sierra Leone, welches er im Dezember mit einem holländischen Kollegen besuchte, um Patienten mit lebensbedrohlichen Tumoren zu operieren.
Programm
Das konzentrierte und thematisch hochaktuelle Programm gliedert sich in sogenannte Hot Topics, die stetig aktualisiert von renommierten Hochschulprofessoren beleuchtet werden, und andere aktuelle Themen, auch aus teils fachfremden, aber für die MKG relevanten Gebieten wie etwa der Pathologie.
„Sehr lehrreich, bereits jetzt hat es sich schon gelohnt“, so eine Teilnehmerin nach den ersten zwei Vorträgen im diesjährigen MKG Update.
Netzwerk
Aber auch andere Informationen, wie unter anderem die geplante Entwicklung der AG BIZ, eines möglichen Formats zur Schulung für die MRT-Diagnostik, die rechtliche Relevanz der Inhalte von abgelaufenen Leitlinien, oder etwa die Ankündigung einer möglichen Leitlinie zur gezielten Substitution von Vitamin D zur Steigerung der Knochenqualität, sind für die Teilnehmenden hochinteressant.
Besonders wichtig ist den engagierten Referenten die gute und professionelle Zusammenarbeit mit den Organisatoren des Update Teams und auch den Sponsoren. Die einen unterstützen u.a. mit professioneller Technik, sodass ein erheblicher Teil der Teilnehmenden auch bequem von zuhause im Live-Stream den Vorträgen folgen konnte. Und die anderen unterstützen die Verstanstaltung ohne penetrant hervorstechende Firmeninteressen, im Sinne der wissenschaftlichen Neutralität, die das Fortbildungsformat grundsätzlich und maßgeblich herausstellt.
Wissenschaftliche Kompetenz
Für die neben den Schirmherren und – damen Referierenden, im Jahr 2025 Prof. Dr. Daniel Baumhoer, Prof. Dr. Dr. Torsten Reichert, Prof. Dr. Dr. Bernhard Frerich, Prof. Dr. Jochen Jackowski, Prof. Dr. Dr. Johannes Kleinheinz, Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Prof. Dr. Dr. Henrik Terheyden, Prof. Dr. Henrik Dommisch, Priv.-Doz. Dr. Abel-Jan Tasman, Prof. Dr. Andreas Neff und Prof. Dr. Anton Sculean, bedeutete der frühe Fortbildungstermin im Jahr naturgemäß eine „etwas andere Adventszeit“, bemerkte Prof. Grötz. Das Engagement in Wissenschaftsfragen und die hohe Akzeptanz des Formates MKG-Update seitens der Kolleginnen und Kollegen wurde trotz der vorweihnachtlichen Ablenkungen in der Qualität nicht beeinträchtigt, wie aus berufenem Munde bestätigt werden kann. Da nur ein Teil der recherchierten Studieninhalte vorgetragen werden kann, sind wie immer – sowohl digital als auch analog – die Inhalte strukturiert zum Nachlesen sortiert nach Thema erhältlich.
Der neue Termin für 2026 steht bereits fest. Das MKG Update findet dann am 30. und 31. Januar 2026 statt. Die Organisatoren erhoffen sich dabei auch wieder einen höheren Zuspruch der Präsenzteilnehmer bei diesem außerordentlichen Fortbildungsformat!

Prof. Dr. Dr. Marco Kesting berichtete von seinem zweiwöchigem Aufenthalt auf einem Mercy Ship und warb um Spenden für diese wichtige Aufgabe.

Die intraorale Tomosynthese mit Nanoröhre erlebt wegen der Mehrschichtigkeit im dentalen Röntgen eine Renaissance, berichtete Prof. Dr. Dr. Haßfeld.

Vorläuferdysplasien bereiten den Acker für spätere Karzinome, müssen aber nicht zum Karzinom werden.

Prof. Grötz erinnerte, bei der präradiotherapeutischen Sanierung daran, die Unterkiefermolaren besonders genau im Hinblick auf die Erhaltung anzugucken!

Zur Vermeidung von Komplikationen bei AR.-Therapie und Implantaten liegen anhand der Studienlage ganz klare Parameter vor, betonte Prof. Grötz.

Die Leitlinie zum Vitamin D Spiegel bei Implantaten ist im Status nascendens, eine unkontrollierte Gabe ist nicht sinnvoll.

Bei der frühen Lippenspaltplastik war die Entwicklung der Kinder insgesamt besser – aber die Probanden waren ohne Gaumenspalten, hob Prof. Dr. Dr. Torsten Reichert hervor.

Die Sensivität und Spezifität ist noch nicht so ausgereift, das Verfahren ist jedoch eine Perspektive für die Zukunft, berichtete Prof. Dr. Dr. Bernhard Frerich.

Prof. Dr. Jackowski schilderte acht Zahnanomalien bei Seltenen Erkrankungen mit ihrer wissenschaftlichen Evidenz.

Ist die OSA eine eigene Erkrankung oder Bestandteil einer Systemerkrankung?, fragte Prof. Dr. Dr. Kleinheinz.

Alles zusammen ergibt eine Klassifizierung des Phäntyps.

Welche Biopsie ist die geeignete bei Mund-Schleimhauterkrankungen?, fragte Prof. Dr. Katja Nelson.

„Die meisten Resistenzen hat Clindamycin!“, äußerte Prof. Bilal Al-Nawas am zweiten Tag.

„In den Biofilmen auf den Fillern sind eine ganze Menge Keime!“, klärte Priv.-Doz. A.-J. Tasman auf.

„Vieles, was an Kiefergelenkstherapien international üblich ist, ist in Deutschland nicht angekommen“, betonte Professor Dr. Dr. Andreas Neff.

Prof. Dr. Anton Sculean beleuchtete die Daten zu Probiotika, es gibt keine Daten zur klinischen Relevanz langfristig.