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Osteology 2023: Frische Erkenntnisse und frische Gesichter

Für viele Zahnmediziner zählen die nationalen und internationalen Osteology Symposien zu den erfolgreichsten und hochkarätigsten auf dem Gebiet der Geweberegeneration. Das internationale Osteology Symposium 2023 in Barcelona zeigte thematisch und bei den Teilnehmern viel Frische.

Bild: Die beiden beeindruckenden Live-OPs ließ sich niemand entgehen.

Mit dem Motto des Jubiläums-Symposiums angesichts des 20. Jahrestages der Gründung der Osteology Stiftung „We are Re:Generation“ hatten die Veranstalter unter den durch kurzfristige Verhinderung von Prof. Dr. Christer Dahlin eingesprungenen Kongresspräsidenten Prof. Dr. Frank Schwarz und den wissenschaftlichen Vorsitzenden Prof. Dr. Pamela K. McClain und Dr. Istvan Urban nicht nur selbstbewusst ihre Führungsrolle im Bereich der Heilung und Wiederherstellung oraler Gewebe fifixiert, sondern gleichzeitig explizit die junge Generation mit eingebunden. Über 2.400 Teilnehmer aus mehr als 80 Ländern weltweit folgten der Einladung ins quirlige Barcelona und im Publikum und auf dem Podium zeigten sich viele junge Gesichter von kommenden Experten in Klinik und Forschung.

Osteology
Via App konnten die Besucher diesmal die beste Posterpräsentation mit wählen.

Das gesamte global verfügbare Wissen

Ebenso wie das Publikum des Symposiums die unterschiedlichsten Karrieren widerspiegelte – Klinik und Lehre waren ebenso vertreten wie Forscher aus allen Bereichen der oralen Chirurgie – erstreckte sich das Workshop-, Vortrags- und Diskussionsangebot über das gesamte thematische Spektrum des wissenschaftlich fundiert verfügbaren Wissens der oralen Geweberegeneration. Hier besitzt die Osteology ein erklärtes Alleinstellungsmerkmal: Das Angebot an Spezialisten, die in Barcelona zusammenkamen, war herausragend. Der Donnerstag gehörte wie immer den vorgeschalteten Workshops. Meister der oralen Geweberegeneration teilten ihr umfangreiches Wissen und ihre Erfahrungen, während im Industrieforum und in den Partner-Workshops des Founding Partners Geistlich und der Gold Partner Biohorizons Camlog, Botiss, Dentsply Sirona und Straumann mit verschiedenen spezialisierten Techniken und Materialien im Wortsinne Hand angelegt werden konnte. Auch die Stiftung selbst bestritt ein Halbtages-Workshop-Programm von A-Z: Modernes Weichgewebsmanagement mit autologen Geweben und Ersatzmaterialien, Rekonstruktive Verfahren für die Behandlung von Periimplantitis-Defekten, der nächste ästhetische Level in der Hart- und Weichgewebsregeneration, minimalinvasive parodontale Regeneration und die Rezessionsdeckung um Zähne und Implantate standen zur Wahl.

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Das Internationale Symposium zeigt sich sichtbar verjüngt und beeindruckend weiblich verstärkt.

Kritische Auseinandersetzung

Dass nicht nur mehrere Wege nach Rom führen, sondern auch aus behandlungsphilosophischer oder konzeptioneller Hinsicht Techniken kontrovers diskutiert werden können, zeichnet die Symposien der Osteology aus: Weder in materialtechnischer Hinsicht noch bei den Verfahren herrscht irgendein Denkverbot. So kann das Themenspektrum wirklich übergreifend und allumfassend sein. Auch das „Management von Komplikationen und Fehlern“, aus denen erfahrungsgemäß immer noch die besten Lehren gezogen werden, oder „Innovative Techniken in der Gewebeaugmentation“, die statt vorgefertigter Produkte in erster Linie das breite und reiche körpereigene regenerative Angebot einsetzen und steuern wollen, sind nicht nur hoffähig, sondern für die kontroverse und konstruktive Auseinandersetzung ausdrücklich erwünscht. Nie fehlt im Tageslauf dabei der praktische Bezug und die theoretischen Vortragsblöcke werden durch ausgewählte klinische Fallstudien und ein praxisnahes Wrap-Up wie bei „Oral Regeneration in a Nutshell“ ideal ergänzt.

Internationales Networking

Das internationale Spezialistentreffen nutzten auch die DGI und die spanische SEPA, um die Ergebnisse ihres Osteology-Consensus-Workshops vorzustellen. Eine Industrieausstellung mit über 50 Unternehmen lud in den Pausen zum Bummeln und Austausch ein und das Get Together am ersten Kongresstag wurde gesellschaftlich gekrönt vom Jubiläumsabend in den einstigen königlichen Schiffswerften, den Drassanes Reials.

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Die Hands on-Workshops, hier mit Prof. Dr. Ronald Jung, waren weit im Vorfeld ausgebucht.

Verbinden von Theorie und Praxis

Erklärtes Ziel der bei der Gründung der Osteology seitens Dr. Peter Geistlichs im Jahr 2003 war, Wissenschaft und Praxis zu verbinden und die Erkenntnisse aus Forschung und Lehre in die klinische Anwendung zu übertragen. Ein bereits weit im Vorfeld ausgebuchtes Workshop-Angebot, ein Networking Day, ein betont praktisch orientierter „Morning with the Masters“, zwei Live-Operationen und diverse klinische Round Tables wurden diesem Anspruch mehr als gerecht und ergänzten die Vortragsblöcke auf perfekte Weise. Das internationale Stimmengewirr in den Pausen und an den Workshops zeigte, dass auch auf kurzen Wegen praxisnahe Tipps und Techniken ausgetauscht und neue Netzwerke geknüpft wurden. Wohl niemand, der Barcelona verließ, ohne eine für die Praxis der kommenden Tage direkt umsetzbare, wertvolle wie frische Erkenntnis. Ihr Jubiläum nutze die Osteology Stiftung für ein nicht minder frisches Rebranding ihres öffentlichen Auftritts und zeigte, dass die Stiftung auch die kommenden 20 Jahre mit Schwung und eng an den modernen didaktischen und klinischen Bedürfnissen der Zahnärzte von heute angehen wird.

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Barcelona zeigt sich zum Internationalen Symposium von der besten Seite.