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Begeisterte Teilnehmer beim PEERS Online-Kongress „Reopening … White School hybrid“

Kurze und informative Vorträge mit Tipps für die tägliche Praxis, Kongress-Feeling gepaart mit Online-Zugang und einen annehmbaren zeitlichen Aufwand sollte der erste von PEERS durchgeführte Online-Kongress bieten. Diese drei Anforderungen wurden vollumfänglich erfüllt.

Dipl.-ZT Olaf van Iperen hatte für den Kongress des Expertennetzwerks PEERS am 29. August 2020 in sein Fortbildungszentrum nach Wachtberg eingeladen und die Referenten überzeugt, gemeinsam auf der Bühne zu stehen und – unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln – auch zur aktiven Teilnahme vor Ort eingeladen. Die übrigen knapp 100 Teilnehmer waren von den entsprechenden Endgeräten zugeschaltet – die Veranstaltung war also ein ‚Hybrid-Kongress‘. In dem als Interview angesetzten Zwiegespräch zwischen Olaf van Iperen und der Moderatorin Sybille Letschert wurden die Fragen erörtert: Wie hat sich der Alltag in meinem Labor durch den Umgang mit Corona geändert? Und: Liegt im digitalen Scan die Lösung? Van Iperen bescheinigte dem Intraoralscan mit der Primescan einen deutlichen Vorteil für die Umsetzung der Hygienekette, da nur digitale Daten von der Praxis ins Labor gelangen. Notwendige Veränderungen sieht er auch in der Gestaltung von Weiterbildung und Postgraduierten-Ausbildung. Denn die Restriktionen für Weiterbildungen – insbesondere im Hinblick auf Hands-on-Übungen – werden durch die bislang verfügbaren technischen Möglichkeiten nicht aufgefangen. Dies soll sich nun ändern: Olaf van Iperen plant die Vermietung von Kameras und Hands-on-Zubehör an Teilnehmer seiner Fortbildungen, sodass Referent sowie Teilnehmer einen Blick auf die Übungen der anderen Teilnehmer werfen können – fast so wie bei Präsenzveranstaltungen.

Ich bin begeistert, wie gut der Kongress angenommen wurde und freue mich auf die ‚hybride‘ Weiterentwicklung von praktischen Übungen mit Kursteilnehmern.

Dipl.-ZT Olaf van Iperen

Dipl.-ZT Olaf van Iperen

Priv.-Doz. Dr. Dr. Paul Weigl zeigte in seinem Vortrag „Bedeutung der prothetischen Implantatversorgung zur Vermeidung einer Periimplantitis“ die wesentlichen Punkte auf, die bei der prothetischen Versorgung beachtet werden müssen: Wenn möglich sollte ohne Heilungs-, Abform- und temporäres Abutment gearbeitet werden, um die Heilung des Weichgewebes nicht zu beeinträchtigen. Denn ein gesundes Weichgewebe stelle eine effiziente Barriere gegen orale Invasoren dar. Zementreste vermeidet Paul Weigl durch ein Replika des Abutments auf das er extraoral die mit Zement gefüllte Krone aufsetzt und erst danach final auf dem bereits befestigten Abutment im Mund einbringt. Den Vorzug geben die meisten Implantologen zwischenzeitlich verschraubten Konstruktionen, da die Zementreste entfallen und der Einfluss auf das marginale Knochenniveau bei beiden Befestigungsarten gleich ist. Bei der Maintenance kann Sondieren mehr Schaden anrichten als Kenntnis über den Zustand der periimplantären Gewebe zu liefern, dazu zitierte er eine aktuelle Übersichtsarbeit von Pierluigi Coli und Lars Sennerby. Zudem spielt die regelmäßige und korrekt durchgeführte häusliche Mundhygiene eine wesentliche Rolle bei der Langzeitstabilität implantatverankerter Versorgungen und wird durch individuell terminierten Recall mit Kontrolle und professioneller Zahnreinigung unterstützt. Sollte es trotz Beachtung aller Vorsichtsmaßnahmen zur Entstehung einer Periimplantitis kommen, stellte Paul Weigl ein Gerät vor, das durch eine elektrolytische Reinigung eine vollständige Entfernung des Biofilms auf einer rauen Implantatoberfläche ermöglicht. Erste klinische Studienergebnisse konnten belegen, dass nach der Behandlung schüsselförmige Defekte wieder regeneriert werden konnten.

Individuell geplante Prothetik und eine minimalinvasive Vorgehensweise kann die Voraussetzungen schaffen, um ein gesundes periimplantäres Weichgewebe zu erzielen und langfristig zu erhalten.

Priv.-Doz. Dr. Dr. Paul Weigl

Priv.-Doz. Dr. Dr. Paul Weigl

Der Vortrag „Auswirkungen der Coronapandemie auf den zahnärztlichen Alltag – Erfahrungen aus einer Corona-Schwerpunktpraxis“ von Prof. Dr. Daniel Grubeanu führte die Anforderungen an die Zahnarztpraxis in Zeiten von infektiösem Geschehen anschaulich auf. Bis die gewünschten Medikamente oder ein Impfstoff zur Verfügung stehen, setzt Daniel Grubeanu auf die Prävention: Eine gesunde Mundhöhle ist immer eine bessere Immunbarriere als eine kranke Mundhöhle. Patienten mit einer Parodontitis haben eine 40 Quadratzentimeter große offene Wunde im Mundraum und bieten damit eine Eintrittspforte für Infektionen jeder Art, zitierte er den DGZMK-Präsident Prof. Dr. Roland Frankenberger. Deshalb setzt Grubeanu auf ein Implantatsystem, das auch subkrestal gesetzt werden kann und aufgrund des Emergenzprofils im Zusammenspiel mit individuellen CAD/CAM-gefertigten Abutments optimale Voraussetzungen für die Etablierung eines gesunden Weichgewebes bietet. Darüber hinaus sollte die prothetische Versorgung im Team geplant und besprochen werden. Zur Planung gehört auch, die Wünsche und Bedürfnisse sowie die vom Patienten leistbaren Hygienemaßnahmen zu berücksichtigen. Die Behandlung selbst sollte möglichst minimalinvasiv erfolgen, um das Risiko für Infektionen zu verringern.

Prävention ist das A und O in der zahnmedizinischen Behandlung und sollte sich bei jeder Planung als Therapieziel etablieren.“

Prof. Dr. Daniel Grubeanu

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