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FVDZ: Ausverkauf der ambulanten Versorgung

Der Bundesvorstand des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ) appelliert an die politisch Verantwortlichen, dem Ausverkauf der ambulanten (zahn-)ärztlichen Versorgung endlich wirksam zu begegnen. „Bislang wurde nur Verständnis geäußert, passiert ist wenig. Vielleicht führt ja die vom NDR angestoßene öffentliche Debatte um Arzt- und Zahnarztpraxen als Renditeobjekte nun politisch zum Umdenken“, sagte der FVDZ-Bundesvorsitzende Harald Schrader während der Sitzung des Bundesvorstandes in Bonn.

Bildquelle: iStock

Am Freitagabend hatte die ZDF-Satiresendung „heute show“ das Thema Renditejäger im Gesundheitswesen aufgegriffen und dabei die Methoden der Investoren unter dem Motto „Doc Dividende – Gesundheit ist unbezahlbar“ offengelegt. Der Satire vorangegangen war das NDR-Magazin Panorama 3, das mit seinem Beitrag Strategien zur Übernahme von Praxen über das Vehikel des Aufkaufs teils maroder Kliniken aufdeckte und über das zum Teil grenzwertige Geschäftsgebaren von investorengesteuerten Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und Ketten berichtete.  

Die aktuellen Recherchen des NDR über Arzt- und Zahnarztpraxen als Spekulationsobjekt hätten alle Befürchtungen bestätigt, sagte Schrader. „Freiberuflich selbstständige Praxen sind das Rückgrat der medizinischen Versorgung. Wenn sie einmal weg sind, baut sie niemand wieder auf.“ Gleichzeitig mehrten sich laut Panorama-Bericht Hinweise darauf, dass MVZ in Investorenhand die Behandlungskosten in die Höhe treiben, ohne die Qualität der Versorgung zu verbessern. Oftmals werde sogar übertherapiert, um Renditeerwartungen des Investors zu befriedigen. In dem Beitrag kamen sowohl betroffene Patientinnen und Patienten zu Wort als auch Ärztinnen und Ärzte, die unter Druck gesetzt worden waren, um den Umsatz zu steigern.

FVDZ-Bundesvorsitzende Harald Schrader:
„Begründet wurde die Zulassung des sogenannten Fremdbesitzes von Arztpraxen seinerzeit mit einer Verbesserung der Versorgung unserer Patienten. Offensichtlich passiert jetzt das Gegenteil: Mit den Beiträgen der Versicherten wird nicht Versorgung gesichert, sondern die Rendite für Konzerne!“

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