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Mund-Antiseptikum: Mundspülung ergänzt SARS-CoV-2 Risikomanagement

Mund-Antiseptikum als Ergänzung zum SARS-CoV-2 Risikomanagement in der Zahnarztpraxis: Durch die Übertragung von SARS-CoV-2 mittels Tröpfchen haben Zahnärzte und ihr Team von allen Berufsgruppen das höchste Infektionsrisiko [1]. Unterstützung kommt nun durch bewährte Lösungen, die als Mundspülung vor der Behandlung in der Praxis angewendet werden können. Die Wirksamkeit von Povidon-Iod (PVP-I) gegen SARS-CoV-2 hat eine in vitro-Studie bestätigt, die unlängst im British Dental Journal veröffentlicht wurde [2]. Die Autoren folgern daraus, dass Mundantiseptika auf Basis von PVP-I in der aktuellen Situation den persönlichen Schutz erhöhen können, um das Risiko einer COVID-19-Übertragung in der medizinischen Praxis zu verringern.

Aufgrund der erhöhten Ansteckungsgefahr für zahnärztliche Teams hat der Deutsche Arbeitskreis für Hygiene in der Zahnmedizin (DAHZ) im April eine Stellungnahme zum Risikomanagement in Zahnarztpraxen herausgegeben [3]. Sie enthält Empfehlungen für die Behandlung von Patienten mit und ohne COVID-19-Verdacht. Neben den routinemäßigen Hygienemaßnahmen mit der Standard-Schutzausrüstung rät der DAHZ zum Selbstschutz durch die Munddesinfektion beim Patienten. Bei begründetem Verdacht oder Nachweis auf COVID-19 empfiehlt der Arbeitskreis bereits die Verwendung einer antiviralen Mundspülung, beispielsweise mit dem Wirkstoff Povidon-Iod (PVP-I).  

Wirksamkeit von Povidon-Iod gegen SARS-CoV-2

In der aktuellen Studie vom Forschungs- und Bildungszentrum für tropische Infektionskrankheiten der Universität Malaya, Malaysia, wurde die viruzide Aktivität von Povidon-Iod (PVP-I 1% w/v / PVP-I 0,5% w/v ) gegen SARS-CoV-2 verdünnt und unverdünnt unter verschiedenen Bedingungen nach 15, 30 und 60 Sekunden in vitro-Exposition getestet [2]. Die Autoren konnten die direkte Evidenz für die Wirksamkeit von Povidon-Iod gegen SARS-CoV-2 in nur 15 Sekunden liefern. Sie folgern daraus, dass Mundantiseptika auf Basis von PVP-I in der aktuellen Situation den persönlichen Schutz erhöhen können, um das Risiko einer COVID-19-Übertragung in der medizinischen Praxis zu verringern – insbesondere bei oralen Eingriffen wie in der Zahnarztpraxis.

Antivirale Mundspülung verursacht keine Zahnverfärbung

Der Povidon-Iod-Komplex hat eine keimabtötende Wirkung, beispielsweise gegen grampositive und gramnegative Bakterien, Mykobakterien, Pilze (vor allem auch Candida), zahlreiche Viren und einige Protozoen [4]. Das freie Iod wird direkt an der Zellwand des Erregers freigesetzt und kann dadurch die keimtötenden Eigenschaften besser entfalten [4]. Im Gegensatz zu antibakteriellen Mundspülungen mit Chlorhexidindigluconat verursacht die Anwendung von Mundspülungen auf PVP-I-Basis keine signifikante Änderung der Zahnfarbe [5]. Um die Viruslast effektiv zu reduzieren, sollte der Patient vor der Behandlung mindestens 30 Sekunden lang mit dem unverdünnten Produkt spülen.

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