Wie auch auf den alle zwei Jahre stattfindenden MDI-Symposien von condent ersichtlich wird, besitzt die Versorgung mit Mini-Implantaten inzwischen eine solide Evidenz-Basis durch wissenschaftliche Untersuchungen. Ganz neu wurden nun die Arbeiten von Mundt et al. und Bukvic et al. vorgelegt.
Mundt et al widmen sich in ihrer in Clinical Oral Investigation publizierten Arbeit [Torsten Mundt, Ahmad Al Jaghsi, Friedhelm Heinemann, Christian Schwahn: Mini-implant placement under existing removable partial dentures decreased the mobility of remaining teeth in a randomized controlled 3-year clinical trial; 2025; 20:266] und einer dreijährigen randomisierten kontrollierten Studie den fehlenden Langzeitwerten zur Stabilität von Zähnen nach strategischer Implantation unter bestehenden herausnehmbaren Teilprothesen. Entsprechend der Randomisierung wurde eine Gruppe sofort, und die andere verzögert belastet. Unabhängig vom Implantatbelastungsmodus verringerten die strategisch unter den herausnehmbaren Teilprothesen gesetzten MDI-Implantate die Mobiliät der verbleibenden Zähne. Strategisch gesetzte Mini-Implantate können lockere Zähne in Kiefern mit herausnehmbaren Teilprothesen oder auch verbleibende Zähne mit einer ungünstigen Zahnverteilung unter Teilprothesen stabilisieren.
Gute Retention über 10 Jahre
Ebenfalls kürzlich publiziert wurde im International Journal of Implant Dentistry die Publikation von Bukvic et al (Hristina Bukvic, Nicole Schenk, Sebastian Hinz, Martin Schimmel, Norbert Enkling, Samir Abou‑Ayash: Retention forces in mini‑dental‑implant retained mandibular overdentures: 10‑year outcomes of a non‑comparative longitudinal observational study; 2025; 11:32) zu den Retentionskräften in mini-implantat-getragenen Gankiefer-Prothesen im Unterkiefer. Maßgeblich ist hier die Beobachtung der Retentionskräfte nach dem Austausch der O-Ringe über einen Zeitraum von 10 Jahren hinweg. Bei den durch vier MDI-Implantate im Durchmesser von je 1,8 mm stabilisierten Unterkiefer-Prothesen wurden die Retentionskräfte nach 5 und 10 Jahren gemessen. Nach 10 Jahren zeigte lediglich das Implantat an 44 im männlichen Teil der Versorgung eine signifikante Verringerung der Retentionskraft, während alle anderen Positionen keinen Unterschied zum Ausgangswert aufwiesen. Nach dem Austausch der O-Ring-Einsätze konnten die Ausgangswerte auch an 44 wiederhergestellt werden. Während der gesamten Funktionsdauer konnten durchweg stabile Haltekräfte beobachtet werden; eine nachlassende Retention nach 10 Jahren war durch den einfachen Austausch des O-Rings rasch und nachhaltig behebbar.
