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Spielt das Weichgewebe bei der Prothetik eine Rolle?

Das Weichgewebe und dessen Management spielt aus Sicht von Experten und nach aktueller Studienlage eine zentrale Rolle in der zahnärztlichen Prothetik, und besitzt einen entscheidenden Einfluss auf die Funktionalität und das gesamtästhetische Ergebnis einer prothetischen Versorgung.

Teamwork bereits in der Planungsphase

Bereits bei der Behandlungsplanung muss daher sorgfältig abgeschätzt werden, in welcher Form das intra- und postoperative Weichgewebsmanagement erfolgen soll. Dabei können verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden, wobei zu diesem Zeitpunkt bereits eine enge Absprache zwischen dem Chirurgen, dem Prothetiker und dem Zahntechniker geboten ist. Ziel dieser Absprachen ist es, den Zahnersatz möglichst störungsfrei in das umgebende Weichgewebe einzugliedern, um unerwünschte postoperative Nebenwirkungen wie Retraktionen oder dauerhafte Irritationen zu vermeiden.Zudem kann der Patient so bereits während der Behandlungsplanung über die Möglichkeiten und Grenzen des Weichgewebsmanagements aufgeklärt werden. Mögliche Kompromisse oder Komplikationen im Hinblick auf das ästhetische und funktionelle Gesamtergebnis der prothetischen Versorgung können dem Patienten oder der Patientin auf diese Weise bereits frühzeitig vermittelt werden. Das ästhetische Gesamtergebnis ist speziell im Frontzahnbereich maßgebend vom prä- und postoperativen Weichgewebsmanagement abhängig. Deshalb ist präoperativ eine umfassende Ästhetikanalyse und Visualisierung der Planung notwendig, um z. B. eine ideale Implantatposition zu ermitteln und um vorab notwendige Maßnahmen hinsichtlich des Weichgewebsmanagements abschätzen und planen zu können.

Weichgewebsmanagement als prothetischer Erfolgsfaktor

Das Weichgewebemanagement ein wesentlicher Bestandteil des prothetischen Behandlungskonzepts. Es beeinflusst Funktionalität und Langzeiterfolg der eingegliederten Restauration maßgeblich. Zudem kann es gerade im aus Patientensicht ästhetisch wichtigen Frontzahnbereich zu einer besseren Akzeptanz des Zahnersatzes beitragen. Eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen oralchirurgischen und prothetischen Behandlern ist bereits zu Beginn der Planungsphase und während der gesamten Behandlung die Grundvoraussetzung, um ein optimales und auf den jeweiligen Patienten individuell angepasstes Behandlungsergebnis erzielen zu können. 

Rainer Woyna | Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde | Universitätsklinikum Köln (AöR)
| rainer.woyna@uk-koeln.de