{"id":10631,"date":"2019-04-23T18:30:36","date_gmt":"2019-04-23T18:30:36","guid":{"rendered":"https:\/\/frag-pip.de\/?post_type=fallstudie&p=10631"},"modified":"2024-01-09T08:48:12","modified_gmt":"2024-01-09T07:48:12","slug":"fixation-barrieremembranen","status":"publish","type":"fallstudie","link":"https:\/\/frag-pip.de\/fallstudie\/fixation-barrieremembranen\/","title":{"rendered":"Sichere Fixation von Barrieremembranen bei gef\u00fchrter Knochenregeneration auch in herausfordernden Situationen"},"content":{"rendered":"
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Fallstudie von Dr. med. dent. Bastian Wessing<\/h2>\n\n\n\n
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Die gef\u00fchrte Knochenregeneration (GBR) ist eine wissenschaftlich gut untersuchte Technik zur Kieferkammaugmentation mit hohen Erfolgswahrscheinlichkeiten und reproduzierbaren Ergebnissen. Das Prinzip der GBR beruht auf der Platzierung einer Barrieremembran zur Hohlraumschaffung \u00fcber dem zu regenerierenden Defekt sowie der Auff\u00fcllung dieses Hohlraumes mit Knochen oder Knochenersatzmaterial. Langsamer proliferierende Zellen wie Osteoblasten sollen so von schneller proliferierenden Epithel- und Bindegewebszellen abgeschirmt werden, bis der Hohlraum durch die langsameren Zelltypen besiedelt ist. So kann der kn\u00f6cherne Defekt regeneriert werden. Barrieremembranen gibt es aus verschiedenen Materialien, die einfachste Einteilung besteht jedoch bez\u00fcglich ihrer resorbierbaren oder nicht-resorbierbaren Eigenschaften.<\/p>\n <\/div>\n <\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

Nicht-resorbierbare Membranen (z. B. aus PTFE \u2013 Polytetrafluor- ethylen) werden dabei in der Regel mit Osteosyntheseschrauben oder Titanpins am Kieferkamm befestigt (v.a. Titanverst\u00e4rkte PTFE-Membranen). Neuere Untersuchungen konnten jedoch auch zeigen, dass die Fixation resorbierbarer Kollagenmembranen zu einer Augmentatimmobilisation und damit zu einer h\u00f6heren Volumenstabilit\u00e4t bei der Verwendung partikul\u00e4rer Knochenaufbaumaterialien f\u00fchrt [1,2]. Ohne Fixation der Membran kam es bei nachfolgenden Manipulationen am umliegenden Gewebe, wie etwa beim Wundverschluss, zum \u201eAuspressen\u201c des Augmentats unter der Membran und Migration in das umliegende Gewebe. Dies f\u00fchrt in der Folge zu einem Volumenverlust des Augmentats bereits kurz nach der chirurgischen Intervention, v. a. im bukkokrestalen Bereich. Kollagenmembranen k\u00f6nnen ebenfalls mit kortikalen Titanpins oder speziellen Nahttechniken \u00fcber dem Augmentat fixiert wer- den [3,4].<\/p>\n\n\n\n

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\"Fallstudie
Automatisches druckluftbetriebenes Titanpinger\u00e4t Smartact (Meta, Vertrieb Zantomed) mit Fu\u00dfanlasser und Handst\u00fcck.<\/figcaption><\/figure>\n<\/div>\n\n\n\n
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\"Fallstudie
Bukkale Titanpinfixation einer Kollagenmembran (creos xenoprotect, Nobel Biocare Services AG) im trockenen Zustand.<\/figcaption><\/figure>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

Eine erste Metaanalyse [5] dazu konnte belegen, dass dies in einem h\u00f6heren Knochenaufbauvolumen nach Abheilung resultiert. Die Fixation durch bisherige am Markt befindliche Pinsysteme kann in bestimmten Teilbereichen der Kiefer jedoch schwierig durchzuf\u00fchren sein. Die meisten Systeme bestehen aus einem geraden stiftartigen Halter bzw. Einbringinstrument, an deren Spitze der Titanpin aufgenommen wird. Der Pin sollte m\u00f6glichst mit 90\u00b0 auf den Alveolarkamm aufgesetzt werden und wird dann mit einem Hammerschlag auf das Ende des Einbringinstrumentes in die Kortikalis getrieben. Wird der Pin in einem spitzeren Winkel aufgesetzt, kann es bei diesem Vorgang zum Abrutschen des Pins oder sogar zu einem Pinbruch kommen. Besonders im Lingualbereich des posterioren Unterkiefers, sowie lingual bzw. palatinal im Ober- und Unterkiefer- Frontzahnbereich ist es h\u00e4ufig schwierig, die Pinfixation optimal mit den beschriebenen Systemen vorzunehmen. Vor allem bei geringer Mund\u00f6ffnung oder kleinem Zugang zur Mundh\u00f6hle wird dies zus\u00e4tzlich erschwert.<\/p>\n\n\n\n

Im vorliegenden Anwendungsbericht wird ein neues Ger\u00e4t zur Pinfixation mithilfe von Druckluft vorgestellt, welches einen 90\u00b0 abgewinkelten ca. 1,5 cm langen Kopf aufweist (Smartact, Meta, Vertrieb \u00fcber das deutsche Unternehmen Zantomed). Diese Bauweise gew\u00e4hrleistet einen optimalen Aufsetzwinkel des Titanpins auch bei geringen Platzverh\u00e4ltnissen in allen Bereichen der Mundh\u00f6hle. Zus\u00e4tzlich handelt es sich hierbei um ein automatisches System, welches durch einen Fu\u00dfanlasser betrieben wird, sodass Behandler\/in oder Zahnarzthelfer\/in eine weitere Hand frei haben, da hier auf den chirurgischen Hammer verzichtet werden kann. Somit k\u00f6nnen Barrieremembranen auch in herausfordernden Situationen einfacher und pr\u00e4ziser am gew\u00fcnschten Ort befestigt werden.<\/p>\n\n\n\n

\"Fallstudie<\/figure><\/div>\n\n\n\n
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Autor<\/h2>\n\n\n\n
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\"Dr.<\/figure><\/div>\n\n\n\n
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Dr. med. dent. Bastian Wessing<\/h4>\n\n\n\n