Implantologische Konzepte in 60 Minuten
Neue (zahn-)medizinische Entwicklungen, beschleunigt durch die Digitalisierung und Technisierung, bleiben nicht ohne Folgen für das Gesundheitssystem – insbesondere für die zahnmedizinische Versorgung. Sie ermöglichen eine Neujustierung bisheriger Behandlungsprozesse und Versorgungsformen – auch in der navigierten Chirurgie, Implantologie und Implantatprothetik. Von den damit einhergehenden Vorteilen, wie beispielsweise bei dem dargestellten 60-Minuten-Konzept mit dynamisch geführter Chirurgie, profitieren Zahnarzt und Patientin als auch die Kommunikation in der Zahnarzt-Patienten-Beziehung.
Die 51-jährige Patientin mit hoher Lachlinie erschien mit einer Fraktur des Zahnes 15 in unserer Praxis. Obwohl der Zahn tief subgingival frakturiert und perkussionsempfindlich war, bestand keine Enzündung rund um die Gingiva. In der Funktion zeigten sich mit einer frühen Extraktion der Oberkieferprämolaren im I. und II. Quadranten, Lücken-, Bukkal-, Drehständen und Kippungen, eines Kreuzbisses im I. Quadranten eine abgestützte, aber nicht normrechte Klasse II mit Schmelzrissen und Schlifffacetten, aber ohne Beschwerden (Abb. 1-6). Die gesunde klinische Situation erlaubte eine positive Prognose – insbesondere die ästhetischen Ansprüche der Patientin betreffend. 2013 war bereits ein Implantat regio 26 (NobelActive) gesetzt worden (Abb. 7, 8). Es galt zunächst, nach röntgenologischer Diagnostik und Planung, den Zahn 15 schonend zu extrahieren und mit einer Clearsprint-Prothese zu versorgen (Abb. 9-12). Die Alveole wurde mithilfe eines Kollagenpfropfens stabilisiert (Abb. 13-14). Nach zwei Monaten wurde das N1 TiUltra TCC Implantat (4.0 x 15 mm, Nobel Biocare) mittels dynamisch geführter Chirurgie mit X-Guide (Nobel Biocare) gesetzt und direkt eine vorab via Datenmatching erstellte provisorische Krone (SprintRay, Nobel Biocare) mit angepasstem Emergenzprofil eingeschraubt (Abb. 15-31). Vier Monate später war nach Scan die definitive Zirkonoxidkrone angefertigt (Abb. 32-51) und eingesetzt worden (Abb. 52-59). Final zeigte sich eine ästhetische sichere Versorgung, welche dank einer abgestimmten Komposition von Arbeitsabläufen, effizient eingesetzter Technik und hochwertigen Materialen alle zufrieden stellte (Abb. 60-62).
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