Die Arbeitsgemeinschaft Dynamisches Digitales Modell e.V. (AG DDM) hat erstmalig ihren neu etablierten Praxispreis für herausragende Falldokumentationen verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 9.000 Euro dotiert und wird gestaffelt für die drei besten Einreichungen verliehen. Am 19. Dezember 2022 wurden die Teams der Kliniken für zahnärztliche Prothetik der Universitäten in Düsseldorf, Berlin und Gießen mit dem Praxispreis der AG DDM 2022 ausgezeichnet.
Gastgeber für die erste Verleihung des Praxispreises war Professor Jan-Frederik Güth am Carolinum der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik in Frankfurt a.M. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der AG DDM, Dr. Bernd Reiss, überreichte er die Preise für einen Kurzfilm, einen Fallbericht sowie eine Übersichtsarbeit. Alle drei Dokumentationen zeigen den Einsatz des dynamischen digitalen Modells an konkreten Patientensituationen im Rahmen der zahnmedizinischen Versorgung. Dr. Bernd Reiss erläutert die Bedeutung des Praxispreis und was die Arbeiten der Preisträger auszeichnet:
Die große Resonanz zu unserem neu geschaffenen Preis zeigt, dass das dynamische digitale Modell in den Praxen und Kliniken eingesetzt wird. Bei der anspruchsvollen Auswahl aus sehr guten Bewerbungen haben wir daher besonders jene Arbeiten in den Blick genommen, die in ihren Darstellungen nachvollziehbare und praxisrelevante Anregungen geben sowie neue und erweiterte Einsatzmöglichkeiten des dynamischen digitalen Modells in der Diagnose, Therapie oder zur Verlaufskontrolle aufzeigen konnten. Damit zählen unsere Preisträger zu den Wegbereitern einer modernen digitalen Zahnheilkunde, wie sie heute bereits in der Praxis zum Wohl der Patienten einsetzbar ist.
Dr. Bernd Reiss
Vorsitzender, Arbeitsgemeinschaft Dynamisches Digitales Modell e.V. (AG DDM)
Die Preisträger und ihre Arbeiten
Den mit 5.000 Euro dotierten ersten Preis erhielt das Autorenduo Dr. Catrin Cremers und Edriz Helal, Universitätsklinikum Düsseldorf (Univ.- Prof. Dr. Petra Gierthmühlen, Prof. Dr. Alfons Hugger) für ihren Kurzfilm „Dynamisches digitales Modell der Unterkieferprotrusionsschiene“. In diesem Fall eines Patienten mit einem Schlafapnoe-Syndrom wurde das dynamische digitale Modell dazu genutzt, während der Titration einer Protrusionsschiene den Vorschub individuell auf den Patienten einstellen zu können. Das digitale Monitoring diente außerdem dazu, Zahnwanderungen während der Therapie ausschließen zu können.
Der zweite Preis, dotiert mit 3.000 Euro, ging an Dr. Elisabeth Prause, Prof. Dr. Jeremias Hey und Prof. Dr. Florian Beuer, Charité Berlin, für ihre Fallbeschreibung „3D gedruckte Restauration als neue Therapieoption bei komplexen prophetischen Rehabilitationen – eine non-invasive Therapieoption bei ausgeprägter Erosionsgebissen“. In diesem Patientenfall wurde das dynamische digitale Modell zur Verlaufskontrolle genutzt. Per Überlagerung regelmäßiger Intraoralscans konnte der durchschnittliche Verschleiß der gedruckten Restauration gemessen und diese entsprechend intraoral korrigiert werden.
Zahnarzt Dr. Moritz Schlenz und seine Mitautoren Prof. Dr. Carolina Ganß, PD Dr. Maximiliane Schlenz und Prof. Dr. Bernd Wöstmann, Gießen, erhielten den dritten Preis mit 1.000 Euro Preisgeld für ihre Übersichtsarbeit „Chairside Diagnostik und Monitoring von Zahnhartsubstanzverlusten mit Intraoralscannern“. Das Team aus Gießen stellte sich die Frage, wie man nicht-kariesbedingte Zahnhartsubstanzverluste (NKBZ) bereits im Mikrometer-Bereich mit einem einfachen Tool quantifizieren und über mehrere Jahre hinweg monitoren kann. Mit Intraoralscans konnten bei den vorgestellten Patientinnen und Patienten nicht nur verschiedene Formen und Ausprägungsgrade von NKBZ dokumentiert, sondern auch die Frage nach deren Progressionsrate beantwortet werden.
Arbeitsgemeinschaft Dynamisches Digitales Modell schreibt Praxispreis 2023 aus
Auch 2023 bietet die AG DDM mit ihrem Praxispreis die Möglichkeit, Pionierleistungen auf dem Gebiet des dynamischen digitalen Modells einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Bewerbungen werden bis 30. Juni 2023 entgegengenommen. Die AG DDM freut sich auf neue Bewerbungen von Zahnärztinnen, Zahnärzten, Expertinnen und Experten im Bereich der Zahnmedizin. Die Bewertung der Falldokumentationen in Form von Fallberichten (max. 3.000 Zeichen und 10 Abbildungen), Präsentationen oder Kurzfilmen (max. 3 Min. Länge) erfolgt durch den wissenschaftlichen Beirat und Vorstandsmitglieder der AG DDM.