Die sozioökonomischen Folgen von Parodontitis: Angesichts der aktuellen Kürzungsbestrebungen in Deutschland umso aktueller ist eine Studie, die die EFP – European Federation of Periodontologists als weltweit größter dentaler Fachzahnärzte-Verband im vergangenen Jahr bei der Economist Intelligence Unit in Auftrag gegeben und im The Economist veröffentlicht hat.
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Die eingehende Studie („Die sozioökonomischen Folgen von Parodontitis“) erstreckt sich über sechs repräsentative Länder, darunter auch Deutschland, und kommt zum klaren Schluss, dass eine proaktive Politik zur Erhaltung der Zahnfleischgesundheit jährlich Milliarden von Euro einsparen würde. Sie zeigt dabei nicht nur die wirtschaftlichen und menschlichen Kosten von Parodontalerkrankungen auf, sondern enthält auch klare Hinweise, wie man diese effizient reduzieren kann. Parodontitis ist auf der ganzen Welt erstaunlich weit verbreitet, obwohl diese weitestgehend vermeidbar ist. Eine unbehandelte schwere Zahnfleischerkrankung ist eine der Hauptursachen für Zahnverlust und gilt gleichzeitig als eine der größten Bedrohungen für die Mund- sowie für die allgemeine Gesundheit. Die Beseitigung von Gingivitis und die Erhöhung der Diagnose- und Behandlungsrate von Parodontitis auf 90 % in 6 europäischen Ländern zeigt eine positive Investitionsrendite über einen Zeitraum von 10 Jahren. Statt also ausgerechnet im Bereich der Parodontalerkrankungen zu kürzen, müsste ein GKV-Finanzstabilisierungsgesetz die drohenden systemischen Krankheitskosten von morgen und eine damit hausgemachte Finanzierungslücke in der Zukunft schon heute durch besondere Aufklärungskampagnen und Behandlungsanreize für die Parodontologie für Patienten wie Behandler abfangen.
Die EFP hat den sozioökonomischen Folgen der Parodontitis in ihrem Weißbuch „Zeit, Zahnfleischerkrankungen ernst zu nehmen“ einen eigenen Unterabschnitt mit sehr anschaulichen und aussagekräftigen Info-Graphiken gewidmet: Hier anschauen!
Und auch das vollständige Weißbuch „Time to take gum disease seriously” steht zum Download zur Verfügung.