Septanest: Was ist Schmerz? Um das Schmerzgeschehen besser zu verstehen und auch um zu verdeutlichen, was eine wirksame Schmerzbehandlung ausmacht, beleuchtet Septodont die physischen, emotionalen und psychologischen Aspekte des individuellen Schmerzempfindens.
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Die individuelle Schmerzwahrnehmung
Physiologische und physische Faktoren bestimmen die individuelle Schmerzwahrnehmung eines Patienten. Schmerz ist eines der wichtigsten Kommunikationsmittel des Körpers und komplexe neurale Phänomene sind an der Schmerzverarbeitung beteiligt. Nervenzellen erkennen potentiell schädliche Reize und senden ein Signal an das Gehirn, welches die Bedrohung analysiert und eine Antwort koordiniert. Das körperliche Schmerzempfinden ist äußerst subjektiv, nichtsdestotrotz ist es für die meisten Patienten fast unmöglich, Schmerzen am oder im Kopf, insbesondere Zahnschmerzen, zu ignorieren. Viele Patienten suchen ihren Zahnarzt auf, weil sie Schmerzen haben, die zum Beispiel durch Karies, Hypersensibilität, Abszesse und parodontale Erkrankungen verursacht werden.
Großer Einfluss von Emotionen
Emotionen beeinflussen das Schmerzempfinden erheblich. Der Gefühlszustand des Patienten beim Zahnarzt ist ein wichtiger Faktor. Das Schmerzempfinden eines Patienten wird durch persönliche Faktoren wie frühere Erfahrungen, das Alter, das Geschlecht, soziokultureller Hintergrund, Erwartungen und Einstellungen beeinflusst. Der Zahnarzt sollte den Gefühlszustand des Patienten einschätzen können und im Sinne einer optimalen Betreuung darauf Rücksicht nehmen.
Psychologischer Schmerz und Zahnbehandlungsangst
In Hinblick auf den Schmerz können psychologische Reize dieselbe Wirkung haben wie physische Reize. Psychologische Schmerzen können objektiv mit Hilfe von wissenschaftlichen Modellen untersucht werden. In einer Studie (Eisenberger et al. 2003) wurde ein Hirnscan an Probanden durchgeführt, während sie ein interaktives Videospiel spielten. Ein Ausschluss vom Spiel löste im Gehirn eine ähnliche Stressreaktion aus wie ein Nadelstich. Normalerweise klagen eher die ängstlichen Patienten über Schmerz, die bereits in ihrer Vergangenheit Schmerz erfahren haben. Auch klagen mehr jüngere Patienten und Patienten mit einem höheren Bildungsgrad öfter über Schmerzen. Außerdem können negative Gefühle die Schmerzwahrnehmung verstärken. Welche Folgen lassen sich daraus ableiten? Forschungsergebnisse zeigen, dass eine unzureichende Zahnpflege Herzkreislauferkrankungen, Schlaganfälle und Diabetes nach sich ziehen1. Patienten, die sich aufgrund von Zahnbehandlungsangst und –phobie nicht behandeln lassen, haben ein höheres Gesundheitsrisiko. Sie tragen auch ein höheres finanzielles Risiko, da sich die Kosten für eine Behandlung erhöhen, je länger diese aufgeschoben wird.
Schmerz an Gehirn: Die Gate-Control-Theorie
Laut der Schmerztheorie nach Melzack & Wall aus dem Jahr 1965, der so genannten Gate-Control-Theory, öffnet und schließt sich im Zentralnervensystem ein „Gate“ (Tor) – Mechanismus, damit Schmerzbotschaften zum Gehirn gelangen können, oder nicht. In Abhängigkeit von der Übertragung von Nervensignalen, können somit Schmerzbotschaften verstärkt, verringert und blockiert werden, bevor sie das Gehirn erreichen, wo sie verarbeitet und wahrgenommen werden. Zahnärzte können sich dieses Phänomen zu Nutze machen, um den Schmerz zu modulieren und die Patienten während der Behandlung zu entspannen.
Umgang mit Schmerz in der Praxis
Zahnärzte sollten sich immer vor Augen führen, dass für Patienten mit Zahnschmerzen gilt: „Unsere Wahrnehmung ist unsere Realität[I1]“. Eine beruhigende Umgebung ist eine gute Basis, um Angst und Stress zu verringern. Des Weiteren sollten Zahnärzte immer über die neuesten Techniken zur Überwindung von Zahnbehandlungsangst informiert sein. Es kann auch hilfreich sein, den Patienten die Physiologie von Schmerz in einfachen Worten zu erklären.
Das effektive Schmerzmanagement
Bei der gewissenhaften Erfüllung der COVID-19 Auflagen darf das Schmerzmanagement nicht zu kurz kommen. Das dentale Know-How des Zahnarztes ist durch nichts zu ersetzen. Nichtsdestotrotz sollten Strategien zur Beruhigung der Patienten und qualitativ hochwertige Produkte die Bausteine eines effektiven Schmerzmanagements sein
Angst- und Schmerzlösung beginnt im Wartezimmer
Patienten, die ihre Praxis betreten, sollten sich sofort wohl fühlen und von einer angenehmen Umgebung mit beruhigenden Tönen und Düften empfangen werden. Für einige Patienten wird der Aufenthalt im Wartezimmer jedoch immer eine Qual sein. Diese Patienten sollten pünktlich einbestellt werden, um unnötiges Warten und Stress zu vermeiden. Durch die COVID-Beschränkungen wird ihre Praxis so aseptisch, steril und “klinisch” wie möglich gestaltet sein, aber sie sollten dennoch versuchen, einen Mittelweg zwischen einer „aseptischen“ und einer „einladenden“ Umgebung zu finden. Deswegen ist es umso wichtiger, sich richtig zu entscheiden und die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um ihre ängstlichen Patienten zu beruhigen. Ruhige Farben und ein ansprechendes Interieur, bequeme Sitzmöbel und – auch wenn es in Zeiten von COVID noch schwieriger erscheint – ein entsprechender Dresscode für die Mitarbeiter in der Praxis können eine Umgebung schaffen, in der Patienten sich wohlfühlen und entspannen. Schallgedämpfte Wände sind vielleicht auch eine gute Idee, damit die Patienten im Wartezimmer die Bohrgeräusche nicht hören und sich dadurch beunruhigen.
Entspannende Strategien am Behandlungsstuhl
Eine ruhige Stimme, unaufgeregte Körpersprache und Empathie wirken auf den Patienten im Behandlungsstuhl entspannend. Als Behandler sollte man sich den eignen Stresspegel bewusst machen und sich auch vergegenwärtigen, dass der Patient im Stuhl ihnen körperlich sehr nah ist. Patienten haben eine gute Wahrnehmung und spüren Anspannung des Gegenübers sofort. Zur Entspannung trägt auch bei, wenn der Zahnarzt alle Instrumente stets griffbereit hat und sich daher durchgängig auf den Patienten konzentrieren kann.
Initiale Schmerzbehandlung: ein topisches Anästhetikum
Bevor der Zahnarzt intraoral lokal anästhesiert, kann ein topisches Anästhetikum in Form eines Sprays appliziert werden, um die Einstichstelle oberflächlich zu betäuben. Auf diese Weise wird einfach und effektiv Stress für den Patienten reduziert. Obwohl es sich bei dieser Art der Anästhesie um einen wesentlichen Schritt des Schmerzmanagements handelt, erhalten durchschnittlich nur 40% der Patienten1 ein topisches Spray vor einer Injektion. Es empfiehlt sich die indirekte Applikation über ein Wattepellet, um die Streuverluste so gering wie möglich zu halten.
Lokalanästhetika – die Säulen des Schmerzmanagements
Neben ihrer Erfahrung und ihrem fachlichen Wissen sollten Zahnärzte auch mit den besten verfügbaren Lokalanästhetika ausgestattet sein. Heutzutage wird tendenziell öfter Articain als Lidocain eingesetzt, was früher weiterverbreitet war. Es ist nicht ratsam, zur Kosteneinsparung ein niederwertigeres Produkt zu wählen, da die kostengünstigeren Zylinderampullen Latex enthalten können, eventuell nicht endsterilisiert sind oder einen niedrigen pH-Wert haben (was mehr Einstichschmerzen verursacht und den Wirkungsbeginn herauszögert). Neben Lokalanästhetika gibt es noch weitere Möglichkeiten wie zum Beispiel Sedativa. Mit neuen innovativen Produkten können nach dem routinemäßigen Eingriff durch den Zahnarzt Taubheitsgefühle schneller abklingen, falls ein Lokalanästhetikum mit einem Vasokonstriktor verwendet wurde. Solche Produkte eignen sich besonders gut für den Einsatz bei Kindern, um zu verhindern, dass sie sich in die Wange beißen, bevor die Wirkung des Anästhetikums nachlässt.
Der Wert hochwertiger Nadeln und Spritzen
Wegen ihrer hohen Fertigungsqualität weisen die innovativsten Nadeln ein scharfes, präzise geschliffenes Ende auf, was dem Zahnarzt eine optimale Kontrolle ermöglicht (leichtere Einführung und eine geringere Auslenkung wie etwa bei Septoject Evolution). Dadurch werden die Gewebeverdrängung und die Beschwerden für den Patienten auf ein Minimum reduziert.
Es sollte die Spritze gewählt werden, die am besten in der Hand des Zahnarztes liegt, damit er sie bequem verwenden und sicher während der Injektion kontrollieren kann. Die Patienten sind froh, wenn eine Spritze ein modernes „sanftes“ Design aufweist und nicht wie ein mittelalterliches Folterinstrument aussieht!
Quelle : Septodont-Dental Professionals Insights (qualitative Erhebung unter 97 Zahnärzten), durchgeführt von Suazio Consulting für Septodont im Mai 2014.
Schmerz und Stressbewältigung
Nicht nur Patienten können Schmerz empfinden! Zahnärzte sollten Maßnahmen zu ihrer eigenen Stressbewältigung treffen, bevor sie sich ihren Patienten zuwenden. Es gilt: helfen sie zuerst sich, bevor sie anderen helfen. Es steht außer Frage, dass Zahnärzte unter arbeitsbedingtem Stress leiden(1). Zur täglichen Erfüllung ihres Berufes benötigen sie ein breitgefächertes Wissen und präzise handwerkliche Fähigkeiten. Sie müssen hochkonzentriert unter Zeitdruck arbeiten in dem Wissen, dass immer neue Patienten in das Wartezimmer kommen. COVID ist eine zusätzliche Belastung.
Stress und Schmerz beim Behandler
Die meisten Zahnärzte behandeln 45, meistens deutlich mehr Patienten pro Woche im 20- bis 40-Minuten Rhythmus. Bei dieser hohen Arbeitsbelastung müssen sie sich verschiedenen arbeitsbedingten Stressfaktoren stellen: COVID-Auflagen, Lärm, Haltungsproblemen bzw. der Behandlung oft ängstlicher Patienten. Die Symptome sprechen für sich: 60% der Allgemeinzahnärzte berichten von Nervosität, Anspannung oder Depressionen und Schlafstörungen. 68% leiden unter Rückenschmerzen(2). Es ist jedem Zahnarzt bekannt, dass muskuloskelettale Beschwerden, Anspannung und Stress die Produktivität in der Praxis reduzieren können.
Harmonisches Mitarbeiterverhältnis reduziert Stress
Das Verhältnis mit den Mitarbeitern in der Praxis ist ein weiterer Faktor für einen reibungslosen Arbeitsablauf. Die Mitglieder des Praxisteams sind das wichtigste Support-System für einen Zahnarzt, da sie alle Aspekte der Praxis kennen und sowohl die Perspektive des Zahnarztes, als auch des Patienten einnehmen können. Probleme mit den Mitarbeitern führt zu mehr Stress für den Zahnarzt, und zwar aus dem einfachen Grund, dass Führungsqualitäten nicht zu den grundlegenden Berufsvoraussetzungen zählen und die Führung von Mitarbeitern nicht immer im Studium der Zahnmedizin vermittelt wird.
Stress- und Schmerz-Selbstmanagement
Zu einem umfassenden Schmerzmanagement gehört die Auseinandersetzung des Arztes mit der eigenen Schmerzsituation. Dazu bedarf es eines entsprechenden Arbeitsumfelds – beruhigende und stimmungsaufhellende Musik hilft nicht nur Patienten! Um Stress abbauen zu können, müssen zunächst die auslösenden Faktoren erkannt werden. Stress führt zu noch mehr Stress, weshalb der Fokus auf der Interaktion mit dem Patienten liegen sollte – eine ruhige Stimmlage und ausreichend Zeit zur Beruhigung von ängstlichen Patienten sind ausschlaggebend. Patienten haben eine äußerst scharfe Wahrnehmung – niemand möchte von einem angespannten Zahnarzt behandelt werden!
Einige praktische Tipps
Achten Sie auf sich! Was bedeutet das für einen Zahnarzt?
- Analysieren Sie Ihre klinischen Arbeitsgewohnheiten und Ihre Haltung
- Setzen Sie ergonomisch gestaltetes Equipment korrekt ein
- Legen Sie über den Tag hinweg immer wieder Pausen ein und treiben Sie regelmäßig Sport
- Erschaffen Sie sich ein entspanntes Arbeitsumfeld
- Holen Sie sich professionellen Rat, falls die Symptome andauern sollten
(1), (2) Quelle : ‘It’s difficult being a dentist’: stress and health in the general dental practitioner. HL Myers. Br Dent J. 2004. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15272347