hero-ribbon

Neuigkeiten zur IDS hier auf www.frag-pip.de

Der internationale Weg der Esthetic Days

Esthetic Days: Bereits im Dezember 2022 hat die Straumann Group auf Palma de Mallorca mit den Esthetic Days den internationalen Weg eingeschlagen und führte nun das Format in Baden-Baden in die zweite Runde. Rund 900 Teilnehmer aus 40 Ländern erlebten hochkarätige internationale Referenten mit vielen unterschiedlichen Ansätzen für die bessere Versorgung der Patienten.

Bild: Rund 900 Teilnehmer aus 40 Ländern kamen zu den International Esthetic Days nach Baden-Baden.

Im internationalen Setting der Sessions und Referenten zeigte sich auch, dass die Erwartungen der Patientinnen und Patienten an Funktion und Ästhetik regional doch unterschiedlich sind ebenso wie die Lösungen, die ihnen von den Zahnärztinnen und Zahnärzten dafür angeboten werden. Den Auftakt des Programms, in bewährter Weise moderiert von Kristina Sterz und Dr. Kai Vietor, machte eine Session zu den Erwartungen der Patienten, geleitet von Prof. Dr. Ronald Jung. Am Beispiel einer Patientin verdeutlichte er, was nicht aus dem Fokus geraten darf: Der Patient ist Zentrum jedes Behandlungsplans. Ausgangspunkt muss immer eine genaue Diagnosestellung und das Erfragen der Bedürfnisse und Vorstellungen des Patientensein, betonten auch die beiden Referenten Dr. Laurence Adriaens und Dr. Fernando Franch in ihren Vorträgen.

Esthetic Days
Prof. DDr. Gabor Tepper plädierte für weniger invasive Methoden

Individuelle Lösungen für die Patienten

Die digitalen Möglichkeiten – Intraoralscans, Visualisierungstools, Planungs- und Austauschplattformen wie SmileCloud, neue Materialien und Fertigungsverfahren für Mock- ups, Provisorien und finale Restaurationen – seien Mittel zum Zweck. Es gelte, ihre Vorteile gut einzusetzen, um für die Patienten die passende Lösung zu finden. „Wir behandeln Menschen, nicht Zähne“, brachte es Dr. Franch auf den Punkt, „und diese Menschen haben oft Angst. Gerade, wenn es um chirurgische Eingriffe geht.“ Prof. DDr. Gabor Tepper plädierte dafür, diese Ängste ernst zu nehmen und mit weniger invasiven Alternativen zu arbeiten. Er machte das am Sinuslift fest – das sei ein sehr gutes und hilfreiches Verfahren, aber auch sehr risikobehaftet.

Angesichts moderner Implantatsysteme und neuer diagnostischer und operativer Möglichkeiten sei der Sinuslift für ihn in der überwiegenden Zahl der Fälle (85 bis 90 Prozent) für eine Implantatversorgung im Oberkiefer nicht mehr notwendig.

Esthetic Days
Ihr Konzept der Full-Arch-Versorgung zeigte Dr. Barbara Sobczak.

Full-Arch-Versorgungen aus Dubai und Belgien

Die zweite Session gehörte dem eingespielten Team Dr. Florin Cofar und Dr. Eric van Dooren. Beide führten ihr Publikum strukturiert durch die Arbeit mit SmileCloud. Die dritte Session der International Esthetic Days widmete sich unterschiedlichen Konzepten für Full-Arch-Implantat- Versorgungen – Dr. Barbara Sobczak, in Polen und Dubai tätige Zahnärztin, und der Belgier Dr. David Norré stellten ihre Konzepte vor. Die letzte Session am Freitag widmete sich der Ästhetik in der Front und den geeigneten Keramiken.

Dr. André Chen hob die Vorteile der Keramikimplantate hervor, unter anderem die aus seiner Sicht bessere Adaptation des Weichgewebes und die Möglichkeit, die komplette Versorgung metallfrei aus Keramik zu gestalten. Prof. Dr. Irena Sailer befasste sich mit den adäquaten Materialien für die CAD/CAM-gefertigte Implantatprothetik, während sich Dr. Martin Gollner auf die rot-weiße Ästhetik fokussierte. Deren größtes Problem seien nach wie vor Fehlentscheidungen des Behandlers in der Planung, wie falsch platzierte Implantate. Der Samstag stand zunächst ganz im Zeichen der Kieferorthopädie und der Aligner-Therapie. Auch hier lag der Fokus auf den Patienten und vor allem auf der Funktion. Außerdem ein wichtiges Thema des zweiten Tages: die Sofortimplantation. Dr. Maja Chmielewska moderierte diese Session und betonte die Wichtigkeit der vorhersagbaren Ergebnisse. Man brauche auch nach sieben, neun oder zwölf Jahren stabile Verhältnisse bei der Sofortimplantation. Prothetiker Prof. Dr. Armand Bedrossian blickte auf die digitalen Lösungen in seinem Bereich und mahnte, die Scanprotokolle der verschiedenen Scanner sorgfältig zu studieren, zu üben und zu befolgen – davon hänge entscheidend die Genauigkeit der Scandaten und damit der Arbeitsgrundlage für alle weiteren digitalen Schritte ab.

Roter Faden Digitalisierung

Holger Haderer, Head Implantology Business Unit der Straumann Group, und Andreas Utz, Geschäftsführer Straumann Deutschland, zogen ein positives Fazit zur Neuausrichtung der Esthetic Days. „Durch den internationalen Ansatz war es uns möglich, ganz andere Speaker für das Programm zu bekommen“, betonte Haderer. Davon profitierten die Teilnehmer genauso wie Straumann. Auch thematisch sei man sehr zufrieden gewesen. „Die Digitalisierung hat sich wie ein roter Faden durch das Programm gezogen“, so Utz.

Allerdings sei man sich schon bewusst, dass immer noch rund 80 Prozent der deutschen Praxen ohne Intraoralscanner agieren würden. Deshalb sei es für die Teilnehmer spannend, zu sehen, wie Produktivität und Effizienz durch die Digitalisierung gesteigert werden könnten. Denn: „Die Digitalisierung macht den Praxisalltag einfacher“, davon ist Utz überzeugt. Straumann könne den Praxen den Weg dorthin zeigen und sie begleiten. Eine Neuauflage erleben die International Esthetic Days dann im kommenden Jahr. Vom 19. bis 21. September findet der Kongress diesmal auf Mallorca statt.

Esthetic Days
Ausreichend Gelegenheit zum kollegialen Austausch gab es in der begleitenden Industrieausstellung.

Weitere Informationen