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Italienische Passion für deutsche Präzision

Italienische Erfinder und Zahnmediziner hatten einen großen Einfluss auf die Entwicklung der dentalen Implantologie – man denke an Namen wie Giordano Muratori und Ugo Pasqualini und deren Blattimplantate, Pier Luigi Mondani und sein intraorales Schweißen oder Dino Garbaccio und dessen selbstschneidende Bikortikalschraube. Auch angesichts der unglaublichen Zahl von über 350 Implantatherstellern im Land selbst ist erstaunlich, wie wenige italienische Anbieter erfolgreich den Sprung über den Brenner geschafft haben. Eine der Ausnahmen ist C-Tech Implant, die im bald zehnten Jahr treue Anhänger unter deutschen Zahnärzten gefunden hat. pip besuchte den Hersteller im malerischen Umland von Bologna.

Wie so viele Hersteller im Bereich der dentalen Implantologie lag auch bei C-Tech die Keimzelle einst in der Orthopädie. Ähnlich anderen Gegenden Europas bildeten sich auch im Raum Bologna regelrechte Cluster von Unternehmen aus bestimmten Tätigkeitsbereichen, hier der Medizintechnik, was weniger mit Rohstoffen und Logistik als vielmehr mit dem Angebot an geschultem und spezialisiertem Personal zu tun hat. Auch die Autoindustrie und andere Fertigungsbereiche bewegen sich inzwischen in Fein- und Feinstmechanik, und dennoch lässt sich ein Mechatroniker nicht so einfach von einer CNC-Maschine für die Automobilindustrie an ein Mehrachsengerät für die Fertigung von dentalen Implantaten stellen.

C-Tech gestern…
… und heute.

Angesprochen auf den Umstand, sich als einer der wenigen italienischen Hersteller erfolgreich im deutschen Markt etabliert zu haben, erklärt C-Tec Implant Deutschland-Manager Lütfü Agic: „Wir haben uns nicht eingebildet, dass in Deutschland irgendeiner händeringend auf uns wartet, auch wenn wir in unserer Fertigung gesamt über

80 Jahre Erfahrung im Bereich der dentalen Implantologie vereinen. Ebenfalls durch vorangegangene Tätigkeiten kannten wir sowohl im Management als auch im Vertrieb die besonderen Bedürfnisse und tatsächlichen Eigenheiten der Zahnärzte in Deutschland. Danach haben wir uns schlicht ganz bescheiden und bemüht ausgerichtet. Und auch bei unseren Studien haben wir nicht erwartet, dass das deutsche Wesen am italienischen genesen möge, sondern uns für unsere Studien als ausführendes Institut in Deutschland die angesehene Universität Frankfurt zur Seite gestellt.“

Hochpräzision und Sicherheit

CAD/CAM-Workflow.

Beim Gang durch die beeindruckende Fertigung mit allein 25 CNC-Maschinen tritt man auch auf den „Mercedes“ der Fertigungstechnik wie die Schweizer Tornos, eine Fünfachsenmaschine, die bei C-Tech allein mit der Fertigung von Mini-Implantaten ausgelastet ist. Aktuell sei man in Europa der größte Hersteller speziell für diesen spezifischen Implantat-Typ. Mini-Implantate erfreuen sich als minimalinvasive Möglichkeit zur Herstellung einer festsitzenden Sofortversorgung derzeit großer Beliebtheit als Alternative für eine schnelle und gute funktionale Versorgung betagter Patienten. Beeindruckend daneben die Willemin Macodell (der Rolls Royce unter den CNC Maschinen), die mit 48 verschiedenen CNC-Messern bestückt werden kann. Sie schafft den Werkzeugwechsel in 1,4 Sekunden und kann über jede erdenkliche Achse eingesetzt werden, so auch zur Fertigung von abgewinkelten Multi-Unit-Abutments. Als eines der ersten Unternehmen stellte C- Tech die Kühlung aller computergesteuerten Bearbeitungsmaschinen auf wassermischbare Bioschmierstoffe um. Das Pflanzenöl ist geruchsneutral, erleichtert die Maschinenbedienung und hat sogar eine größere Einsatzbreite als Mineralölprodukte. „Und auch wenn wir natürlich für die fertigen Teile aufwendige Reinigungsprozesse fahren, ist es schlicht noch ein Risikofaktor weniger“, deutet Lütfü Agic in Hinblick auf die kürzlich veröffentlichte unabhängige Oberflächenstudie der Universität Köln hin, wo die C-Tech Implantatoberfläche als eines von wenigen Implantatoberflächen auf dem Dentalmarkt als beispielhaft geprüft wurde.

Implantate alla Bolognese

Eine „Sauce Bolognese“ geht nie zusammen mit Spaghetti – es sind grundsätzlich Tagliatelle, die für die fleischhaltige Sauce als bestgeeignete Nudel gewählt werden. Und ein „Ragú alla Bolognese“ ist auch nichts aus der Tüte oder für die schnelle Küche, denn nur die Zeit und gemächliches Köcheln vermählen unter einem geschickten Koch alle Zutaten zu dem endlichen wirklich köstlichen Gesamtwerk.

Analog vereinen sich auch beim Hersteller C-Tech Implant die größte Sorgfalt bei der Auswahl der „Zutaten“ unter den Händen und dem Geist erfahrener Spezialisten zu einem vollendeten Gesamtergebnis. Die Implantatserie bietet Lösungen für jede Indikation, von Bone-Level über Gingiva-Level-Implantate bis hin zu Narrow Diameter- und Monoblock-Implantaten. In Deutschland besonders beliebt sind laut Deutschland-Manager Lütfü Agic die SD – Small Diameter Implants und die EL-Esthetic Line. Das Small Diameter Implantat-System umfasst eine Familie von einteiligen Implantaten mit Durchmessern von jeweils 1,8 mm; 2,1 mm; 2,4 mm und 2,5 mm. Die Auswahloptionen eines aggressiven Schneidgewindes oder Feingewindes, mit oder ohne Kragen, Kugelkopf oder Vierkantkopf – für jeden Durchmesser – ergeben die Bandbreite eines der größten Sortimente der auf dem Markt befindlichen Dentalimplantate für diese spezifische Indikation. Das System ist ideal geeignet für Praktiker, die in den Fällen nach minimalinvasiven Lösungen für die Stabilisierung von Deckprothesen suchen, in denen Platzverhältnisse und Knochenvolumen eingeschränkt sind und die Behandlungskosten Einschränkungen unterliegen.

Ohne Fertigungs-Spezialisten geht es nicht – Lütfü Agic (re.) im Kreise der Kollegen.
Guided Surgery-Planung.

Die EL-Esthetic Line sind konisch geformte Implantate mit einem großzügig angelegten Apikalgewinde, welches eine hervorragende Primärstabilität besonders bei weichem Knochen erzielt. Eine Schraubenkonusverbindung sorgt für zusätzliche Sicherheit gegen eine Lockerung von Abutments, Mikrobewegungen und Spaltbildungen. Der Prothetikanteil des EL-Implantatsystems mit Platform Switching und konkavem Ästhetik-Konzept bietet eine große Bandbreite an Versorgungsoptionen und ideale Möglichkeiten der Gewebeausformung. Trotz des großen Gestaltungsspielraums bei der Wahl der Prothetik bleibt das System mit einer einzigen Prothetikverbindung bei allen Implantatdurchmessern unkompliziert und einfach anzuwenden. Auch bei C-Tech ist der digitale Arbeitsprozess bereits Alltag, und so wird das Implantatangebot ergänzt durch die Fertigung von Schablonen für die Guided Surgery und ein Fräszentrum zur Anfertigung von CAD/ CAM-Prothetik-Arbeiten.

Erst der herzliche Ausklang des Besuchs mit Visite des nahen Lamborghini-Museums, überbordender Gastfreundschaft und magen-expandierender Verkostung der echten Bologneser Spezialitäten war dann wieder ganz und gar: Typisch italienisch!

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