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Piezosurgery: Dolce Vita und spannende Fortbildung in Italien

Piezosurgery: Es ist immer wieder ein Highlight im Fortbildungskalender: Die Piezosurgery-Intensiv-Fortbildung von mectron in Sestri Levante an der pittoresken ligurischen Küste. Allein der Weg von den Hotels zum nahen Kongresszentrum in einem alten Kloster, direkt über der halbmondförmigen Bucht, gibt Energie für die inhaltlich dichten drei Fortbildungstage.

Bild: Die Piezosurgery-Intensiv-Fortbildung von mectron findet immer im malerischen Küstenort Sestri Levante statt.

In diesem Jahr hatten die Piezosurgery Experten von mectron ein dynamisches Referenten-Duo für die ersten zwei Fortbildungstage eingeladen: Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz und Priv.-Doz. Dr. Dr. Eik Schiegnitz. In dem italienischen Badeörtchen vermittelten sie den mehr als 40 Teilnehmern den Rundumschlag vom periimplantären Hartgewebsmanagement über das Weichgewebsmanagement bis hin zum Sinuslift. Das Besondere des Intensiv-Kurses in Italien: Der große Anteil an Hands on-Möglichkeiten. Immer wieder wurden die spannenden Vorträge der Referenten durch Übungen mit der Piezochirurgie unterbrochen, um das Gelernte direkt praktisch anzuwenden. Dabei machte es keinen Unterschied, ob die Teilnehmer Anfänger oder Profis in der Piezochirurgie waren oder überhaupt noch keine Erfahrungen mit der Technik hatten.

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Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz mit Anweisungen …

Krestale Augmentationstechniken

Nach der Begrüßung und einem gemeinsamen Sundowner am Mittwochabend startete der Kongress am nächsten Morgen mit den ersten Vorträgen zu den krestalen Augmentationstechniken. Dabei versuchten die Referenten den Teilnehmern eine Systematik an die Hand zu geben, welche Optionen bei bestimmten systemischen oder übergeordneten Kompromittierungen sowie lokaler knöcherner Kompromittierung infrage kommen würden. Prof. Grötz und Dr. Schiegnitz orientieren sich dabei an der aktuellen SAC-Klassifikation des ITI. „Vergessen Sie außerdem den Begriff Risikopatient“, riet Prof. Grötz den Teilnehmenden. Er betonte, dass ein gut eingestellter Diabetes-Patient beim Algorithmus der Kompromittierung keinen Unterschied zum gesunden Patienten machen würde. Weitere Themen des ersten Tages waren der autologe Knochenblock, die allogene Schalentechnik, Guided Bone Regeneration mit Membrantechnik, Schirmschrauben sowie Gore-Tex Membran. Außerdem wurde über den Unterschied zwischen Zugschrauben- und Stellschrauben-Osteosynthese gesprochen. Schalentechnik und Zugschrauben-Osteosynthese wurden dann direkt „Hands on“ am Knochenmodell ausprobiert.

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… für die Teilnehmer des umfangreichen Hands on-Teils der Fortbildung.

Piezosurgery vermeidet thermischen Schaden

Daneben ging das MKG-Chirurgen-Duo auf die Vorteile der Piezosurgery beim Hartgewebsmanagement ein. Dr. Schiegnitz zeigte, dass durch die laminare Strömung des Kühlmediums thermischer Schaden vermieden werden könne. Am Nachmittag wurden die Plattenosteosynthese, Knochendeckelmethode sowie Bone-Splitting und Spreading diskutiert. Ausprobieren konnten die Teilnehmer zudem das Schirmschrauben-Konzept im Hands on-Teil. Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des Weichgewebes: Schnittführungen und Nahttechniken wurden zunächst theoretisch besprochen und dann praktisch ausprobiert. Der praktische Tipp von Dr. Schiegnitz: „Zeichnen Sie vor jedem komplexen Fall die Schnittführung ein.“ Weichgewebsstifte würden nur ein paar Cent kosten, dem Behandler die Arbeit aber deutlich erleichtern, wie der Experte betonte.

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Priv.-Doz. Dr. Dr. Eik Schiegnitz übernahm die Blutabnahme, um den Teilnehmern die PRF-Herstellung näher zu bringen. 

Das Beste aus zwei Welten

Im weiteren Verlauf wurden außerdem die Vorteile und Unterschiede von PRP und PRF besprochen – etwa für die optimierte Wundgewebsheilung. PRF plus Kollagenmembran sei dabei das Beste aus zwei Welten, erklärte Prof. Grötz und gab den Teilnehmern zudem einen ersten Blick auf eine kommende S3-Leitlinie zum Einsatz von PRF in der Alveole. Im „Hands on“- Teil des Workshops konnten die Zahnmediziner einmal selbst PRF-Matrixen und Sticky-Bone herstellen und einsetzen. Zum Abschluss gab es im beliebten Theorie-und-Praxis-Mix die Themen externer Sinuslift mit simultaner Implantation sowie interner Sinuslift mit Piezochirurgie. Abgerundet wurde das Programm im malerischen Küstenörtchen am dritten Tag von Dr. Holger Janssen. Er sprach über die parodontale Regeneration mit vielen Fallbeispielen und der Umsetzung der Leitlinien, zeigte zudem evidenzbasierte, klinische Konzepte zur Socketpreservation und Augmentationen, inklusive der bestehenden Grenzen. Außerdem ging er auf komplexe Restaurationen mit Implantaten ein und stellte das Konzept des Open Healing von Prof. Dr. Dr. Dr. Shahram Ghanaati vor.

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Zum Abschluss der drei Tage zündete Dr. Holger Janssen noch ein parodontologisches Feuerwerk.

Fazit

Für die Teilnehmer blieb nach drei Tagen intensiver Fortbildung kaum ein Wunsch offen und das Feedback war durchweg positiv. Wie etwa von Dr. Franziska Schnittger aus Bad Eilsen, die das erste Mal in Sestri Levante dabei war: „Es gab viel interessante Theorie, aber auch viele praktische Sachen, die ich direkt in der Praxis umsetzen kann. Viele Tipps und Tricks von den Referenten, die mir den Alltag in der Chirurgie erleichtern werden.“ Auch 2024 wird der beliebte Kongress in Sestri Levante stattfinden. Deshalb sollten sich interessierte Zahnmediziner die Chance nicht entgehen lassen, sich von Top-Referenten wie Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Prof. Dr. Michael Stimmelmayr und Dr. Frank-Michael Maier mit hochkarätigen Vorträgen für die gelebte Implantologie begeistern zu lassen. Am besten direkt das Fronleichnam-Wochenende vom 30. Mai bis 1. Juni 2024 für diese Veranstaltung rot im Kalender markieren.